Stadtpark-Revival: In Hamburg wummern die Motoren
Autorennen mitten in der Stadt sind etwas Außergewöhnliches. Weil Motorsport in einem Umfeld stattfindet, in dem im Rest des Jahres Stop-and-Go-Verkehr herrscht und Ampeln, Vorfahrtsregeln und strenge Verkehrspolizisten für Ordnung und allenfalls gemäßigtes Vorankommen sorgen. Das gilt für den Grand Prix in Monaco ebenso wie für das Stadtpark-Rennen in Hamburg. An diesem Wochenende (1. und 2. September) findet wieder die große Revival-Veranstaltung statt. Es ist bereits das elfte Mal, dass sich Fans des klassischen Motorsports mit ihren Autos und Motorrädern hier treffen. Auf dem 1,7 Kilometer langen Rundkurs entlang des Stadtparks, vorbei am Planetarium und an etlichen Fleeten (so heißen die kleinen Kanäle und Flüsschen in Hamburg) werden die Wettbewerbe ausgetragen; etwa 300 Fahrzeuge sind in diversen Klassen am Start.
Erstmals gestartet wurde das Stadtpark-Rennen in der Hansestadt im Jahr 1934 – damals war das Spektakel noch eine reine Motorrad-Veranstaltung. Im Jahr 1938 traten dann erstmals auch Automobile an. Zuvor war der Belag des Kurses erneuert worden und auch die Streckenführung der gut sechs Kilometer langen Piste wurde für die neuen Rennen deutlich anspruchsvoller. Der Zweite Weltkrieg stoppte die Rennen rund um den Hamburger Stadtpark. Erst 1948 senkte sich dort wieder die Startflagge, doch auch diesmal währte die Raserei nur ein paar Jahre. Ein schwerer Unfall während der Renntage 1952 beendete das Spektakel mitten in der Stadt für Jahrzehnte. Es dauerte bis 1999, ehe die Tradition in Form des Stadtpark-Revivals neu belebt wurde – und diese neue Form der Motorsport-Liebhaberei dauert bis heute an.
In diesem Jahr neu ist ein Porsche-Demolauf, bei dem mehr als 20 Renn- und Sportwagen aus Zuffenhausen gut 50 Jahre Vollgasgeschichte der Marke in flotter Fahrt repräsentieren werden. Die Marke Audi wiederum ist mit drei Klassikern aus dem Bestand ihrer Traditionsabteilung vertreten, nämlich mit einem NSU 1000 Sport von 1965, einem NUS 1300 TT Jägermeister von 1969 und einem Renn-Spider mit Wankelmotor von 1964. Hinterm Steuer der Flitzer von einst sitzt unter anderem die Hamburger Rallye-Legende Klaus-Joachim “Jochi” Kleint. Für Motorradfreunde ein besonderes Schmankerl dürfte die Original-Kompressor-BMW-Werksrennmaschine sein, die ehemals vom Zweirad-Ass Schorsch Meier pilotiert wurde.
Original: Blog | MOTOSOUND