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Ich hätte es eigentlich wissen müssen

Published in fünfkommasechs.de
Daß ein knapp 18 Jahre altes Auto nach fünf Monaten des Herumstehens ohne Nachladen der Batterie, und ohne daß ich mich während der 5 Monate wirklich um den Wagen gekümmert hätte, obwohl ich mir dies so oft vorgenommen hatte, daß also dieser alte Mercedes SELBSTVERSTÄNDLICH sofort und ohne die leiseste Verzögerung anspringen würde, das hätte ich mir denken können. Und SELBSTVERSTÄNDLICH fuhr die alte S-Klasse heute vormittag bis gerade eben, wie man es von einer S-Klasse eben erwartet. Ohne...

Daß ein knapp 18 Jahre altes Auto nach fünf Monaten des Herumstehens ohne Nachladen der Batterie, und ohne daß ich mich während der 5 Monate wirklich um den Wagen gekümmert hätte, obwohl ich mir dies so oft vorgenommen hatte, daß also dieser alte Mercedes SELBSTVERSTÄNDLICH sofort und ohne die leiseste Verzögerung anspringen würde, das hätte ich mir denken können. Und SELBSTVERSTÄNDLICH fuhr die alte S-Klasse heute vormittag bis gerade eben, wie man es von einer S-Klasse eben erwartet. Ohne Störungen oder Störgeräusche, ohne den Hauch einer Müdigkeitserscheinung, ohne Erschütterungen oder unrundem Motorlauf, und mit der legendären, sakralen Stille im Fahrgastraum.

Mir tut das Gesicht weh vom dreistündigen Dauergrinsen, das sich allerdings erst einstellte, als der Wagen tatsächlich beim ersten Versuch (und nach einem Durchlauf mit stillgelegter Zündung) ansprang. Davor war ich noch nervös und angespannt. Ich hatte mir vorgenommen, die Batterie erst nachzuladen, traute dann jedoch dem gerade erst erworbenen Ladegerät nicht mehr über den Weg - aber das ist eine andere Geschichte. So versuchten wir es ohne besondere Vorbereitungen. Und dank der Globalen Erwärmung, für die der Fünfsechser ja mitverantwortlich ist und die uns einen der mildesten Winter der letzten Jahre bescherte, hatte die Batterie offenbar kaum über die lange Zeit gelitten.

Auch die befürchtete Ölwolke nach dem Anlassen blieb aus. Und daß der Dicke sich während des Winterschlafs ganz schön ”gesetzt” hatte, schien für das Hydropneumatische Fahrwerk kein Problem zu sein. Wenige AUgenblicke nach dem Anlassen hatte sich das Fahrzeugniveau wieder normalisiert.

Dann ging es an die Tankstelle zum Ablassen der überschüssigen Luft aus den Pneus (von knapp unter 4 bar wieder runter auf 2,2) - alles bei laufendem Motor, versteht sich. Ich wollte die trotz allem sehr beanspruchte Batterie nicht überstrapazieren.

Anschließend folgte eine wirre Tour kreuz und quer durchs Rhein-Main-Gebiet, zunächst auf Land- und Bundesstrassen, später über vier verschiedene Autobahnen. Übervorsichtig am Anfang, immer routinierter gegen Ende. Aus Tempo 80 über Land wurden gegen Ende knapp 230km/h auf der schnurgeraden A5 richtung Darmstadt. Das aber erst nachdem ich nach über einstündiger Fahrt sicher sein konnte, daß tatsächlich alls in bester Ordnung mit Motor und Getriebe war. Die erste Ausfahrt der Saison 2007 hätte nicht besser verlaufen können.  

Fazit: das schönste Osterei an diesem Wochenende funkelt nautikblau-metallic!


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