Zur Sache: KEYLESS-GO in aktuellen Mercedes Fahrzeugen
Derzeit geistert (wieder einmal) ein Thema durch das Sommerloch der Medien: „vermeintlich erhöhte Diebstahlgefahr bei Fahrzeugen mit schlüssellosem Zugang“ heißt es dazu hier und dort.Für zum Beispiel Mercedes-Fahrer deren Fahrzeuge über die SA KEYLESS-GO verfügen, bedeutet dies im Klartext: es wäre möglich, dass sich ein Ganove mittels geeigneter Technik zwischen Schlüssel und dem Fahrzeug einschleust und so die Funktechnik des Schlüssels „verlängert„.
So wäre also durchaus folgendes Szenario denkbar: der Fahrzeug-Eigner steht an der Hotelrezeption und möchte einchecken, sein Fahrzeug steht draussen vor dem Hotel, der KEYLESS-GO Schlüssel befindet sich in seiner Hosentasche. Nun stellt sich ein Ganove in die Nähe des Fahrers und überträgt mittels geeignetem Gerät die Signale des immer sendenden (!) Schlüssels an ein Empfangsgerät mit welchem ein weiterer Ganove draußen am Fahrzeug steht und sich so letztendlich erfolgreich Zugang zum Fahrzeug verschafft.
Irgendwie unfassbar, oder?
Aber man muss hierzu sagen: der Aufwand ist wäre enorm und die Mittel hierfür gibt es gottlob nicht an jeder Straßenecke. Zudem sind sie auch nicht wirklich klein und verhältnismässig teuer.
Man kann an dieser Stelle sämtlichen Automobilherstellern leider nur den Vorwurf machen, dass sie bislang keine geeigneten Abschirmmaßnahmen bei diesen Systemen geschaffen haben, die eine Art „Trojanisches Pferd“ zwischen KEYLESS-GO Schlüssel und Fahrzeug zulassen.
Angeblich sind solche Maßnahmen aber derzeit in der Entwicklung und die Industrie täte auch gut daran sie schnellstens auf den Weg zu bringen, denn nun sind gerade Eigner von hochwertigen Fahrzeugen in der heutigen Zeit zu 99% gefährdet, denn über einen schlüssellosen Zugang verfügt heute nahezu ein jedes dieser Fahrzeuge.
Die Aussage des VDA im Namen aller deutschen Autohersteller fällt wie folgt aus: KLICK
Immerhin kann man sich bei Mercedes-Fahrzeugen der Baureihen 205, 217 und 222 mit einem Trick behelfen um 100% Sicherheit zu haben. Man schaltet die Sendefunktion am Schlüssel einfach temporär aus, leider ist dann jedoch gleichzeitig auch KEYLESS-GO deaktiviert. (aber jederzeit im Handumdrehen wieder zu aktiveren)
Fahrer älterer oder anderer Mercedes-Baureihen können diesen Kunstgriff nicht durchführen.Diese Funktransmitter-Geräte der Ganoven sind keine neue Errungenschaft, es gibt sie schon länger. Und man kann jetzt nicht gerade behaupten, dass seit Einführung dieser Systeme (erstmals mit den Baureihen 220 und 215 im Jahr 1998 eingeführt – damals als dicke Scheckkarte) eine Diebstahlrate der Fahrzeuge mit dieser SA höher wäre als wenn sie mit der herkömmlichen Funkfernbedienung ausgestattet sind.Ich für meinen Teil habe jedoch kein mulmiges Gefühl und kenne ja für den Fall der Fälle den Trick mit der Deaktivierung der permanenten Sendefunktion des Schlüssels.
Außerdem ist eine kleine C-Klasse wie mein blackbird kein z.B. S-Klasse Coupé,welches sicherlich deutlich eher einer Gefährdung durch Diebstahl unterliegen dürfte.
Nur nicht verrückt machen lassen und doch bitte wachsam bleiben – eine 100% Sicherheit ist derzeit bei keinem auf dem Markt befindlichen System gegeben!
Ein kleiner Tipp noch: wenn man jedoch in Urlaub fährt und den Wagen vor der Haustüre stehen lässt, dann sollte man den Senderschlüssel vielleicht nicht direkt hinter der Haustüre liegen lassen, denn der Schlüssel sendet durchaus seine 2-3 Meter weit und könnte dann oben genanntes auch ohne jene Hotelrezeptions-Szene ermöglichen…