Farbwerte
„Farbwerte – SchwarzRotGold“ Ausstellungseröffnung
Donnerstag, den 01.10.09 in der MÜNZE BERLIN, Molkenmarkt 2, Berlin-Mitte
Am Donnerstag, den 01. Oktober 2009, wird um 19:00 Uhr die Ausstellung „Farbwerte – SchwarzRotGold“ in der MÜNZE Berlin eröffnet. Das Projekt Farbwerte befasst sich mit der Frage nach der deutschen Identität und den Formen ihrer nationalen Darstellung. Diese Ausstellung provoziert, geht spielerisch mit der deutschen Flagge um. Der Creative Director und Projektentwickler Robert Eysoldt hat dafür weltweit über 60 Designer aufgefordert, sich künstlerisch mit der schwarz-rot-goldenen Flagge auseinander zu setzen. Insgesamt werden ca. 100 Exponate und Fotografien ausgestellt.
Neben Designern, Illustratoren, Fotografen und bildenden Künstlern hat sich auch die ESMOD Modeschule an dem Projekt beteiligt und Original-Flaggenstoff zu Kleidungsstücken verarbeitet. Ergänzend hat Robert Eysoldt gemeinsam mit dem Fotografen Frank Rösner 40 Personen aus Wirtschaft, Politik und Kultur mit der deutschen Flagge fotografiert. In diesem Projekt geht es um persönliche Positionen und die verschiedenen Blickwinkel auf Deutschland. Auch die kritischen. Bei der Umsetzung war der Einsatz von allen Medien möglich. Von Fashion bis Illustration und von Produktdesign bis Fotografie. Einzige Konstante bei den Arbeiten: Die deutsche Flagge mußte verwendet werden.
Farbwerte–Initiator Robert Eysoldt: „Das Projekt „Farbwerte – SchwarzRotGold“ nimmt das Spannungsverhältnis zwischen Skepsis und Begeisterung auf und verweist auf unterschiedliche Positionen. Dabei wird diese Ausstellung nur einen Ausschnitt zeigen können. Unvollständigkeit ist hier also garantiert. Aber die unterschiedlichen Exponate und Fotos sorgen mit den dazugehörigen Texten sicherlich für einen kreativen Impuls, für Reflexion und Diskussion.“
Jo Groebel, Medienpsychologe in Berlin über das Projekt: “Flaggen, Symbole, Logos reduzieren die vielfältigen inneren Bilder und Assoziationen, die man mit einem Land verbindet, auf eine einfache visuelle Formel. Nicht zufällig stehen sie für den Stolz, wenn sie an der Spitze eines Aufmarsches voran getragen werden. Genau so reizen sie die Wut, wenn dem durch sie Repräsentierten mit Abneigung begegnet wird. Gerade die Flagge ist in ihrer Einfachheit immer auch Auslöser von Emotionen, lässt sich zum Zusammenhalt aufpflanzen, zur Abkehr verbrennen. Die Sinnzusammenhänge hinter ihren meist abstrakten Farben und Formen erschließen sich dabei kaum einen. Deutschland hat sich seit Jahrzehnten besonders schwer mit seinen Symbolen getan. Nicht nur musste jede noch so indirekte Erinnerung an die verbrecherische Zeit des so genannten Dritten Reichs getilgt werden. Der perfektionierten Bildsprache der Nazis mit ihren fatalen Suggestivkräften musste für sehr lange Zeit die Symbollosigkeit entgegengesetzt werden. Schon dem bloßen Zeichen, jedem repräsentierenden Zeichen wurde zutiefst misstraut. Doch die Zeiten heilen zwar keine Wunden, erlauben aber wieder einen vorbehaltloseren und verdachtslosen Umgang mit der Welt nationaler Symbole. Das Land führte sogar den Tapferkeitsorden wieder ein. In dieser Übergangsphase von Tabu und neuer Offenheit ist ein künstlerisches Flaggenprojekt der richtige Impuls. Es erlaubt jede Reaktion auf das Symbol, lockt Gefühle hervor, zeigt die Bandbreite des denkbaren Umgangs mit der Flagge. Und so mit Deutschland. Zwanzig Jahre nach der fröhlich und skeptisch begrüßten Vereinigung ist das Projekt damit auch Signal für eine neue Ära. Mindestens der Bewertung nationaler Zeichensysteme. Vielleicht der Freude an unserem Lande.”
Die Ausstellung ist vom 2. Oktober bis zum 11. Oktober 2009 von 11:00 Uhr bis 20:00 Uhr geöffnet.
Übrigens: 90% der Deutschlandflaggen werden in China produziert. Die Ausstellung zeigt nur Flaggen Made in Germany.
Die Ausstellung wird unterstützt von:
Alfred-Herrhausen-Gesellschaft, Frankfurter Allgemeine Zeitung und Hahnemühle FineArts.
Farbwerte
Quelle: www.farbwerte.com
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