32. HMSC Oldtimerrallye Wiesbaden & Concours d’Elegance
„Spaß muss sein“ schien das Motto der 32. HMSC Oldtimerrallye Wiesbaden zu sein. Nicht nur waren Roberto Blanco und Gattin Luzandra unter den Teilnehmern, sondern wurde auch das Konzept der Veranstaltung radikal hin zu mehr Fahrfreude, Genuss, Essen und Gemütlichkeit verlagert. Die anspruchsvollen Orientierungsaufgaben der letzten Jahre fielen mit dem neuen Fahrtleiter Karlheinz Schott (den wir schon bei der Sachs Franken Classic kennenlernen durften) komplett weg und wurden durch Sollzeit- und Gleichmäßigkeitsprüfungen ersetzt. Ein langes Oldtimerwochenende mit Dreh- und Angelpunkt in der hessischen Landeshauptstadt.
Wiesbaden Concours d’Elegance bei formfreu.de: 2013 und 2011
Technische Abnahme
Am Donnerstag gab es die technische Abnahme der 120 Fahrzeuge auf dem Schlossplatz. Die Dokumente und der technische Zustand der Teilnehmerfahrzeuge wurden gecheckt. Damit die Teams in Schwung kamen und die Zuschauer was zum Schauen hatten, wurde eine Prologprüfung mit doppelter Zeitmessung vor dem Rathaus organisiert. Vrooooommm…
Rheingau-Etappe
Am Freitag war der Start des ersten Fahrzeugs um 8:30 Uhr, wir hatten im Porsche 911 die Nummer 99 ergattert und konnten etwas länger schlafen. Die „Rheingauroute“ führte eigentlich durch Rheinhessen. Es ging durch Mainz in Richtung Finthener Flugplatz. Dort fand übrigens mit der Erstauflage 1964 das erste Rennen des HMSC (Hesse Motor Sport Club) auf einem 2,2km langen Parcours mit über 250 Teilnehmern statt. Wir hatten auf einem kleinen Teilstück einen Parcours in vorgegebener Zeit zu fahren und konnten noch ein zweites Frühstück einschieben. Gestärkt rollten wir also nach Ingelheim und dann über weitere Wertungsprüfungen Richtung Oppenheim am Rhein entlang bis zur ausgedehnten Mittagspause auf dem Hofgut Laubenheimer Höhe. Ein schönes Fleckchen mit Blick von der Terrasse bis nach Frankfurt. Der Nachmittag verlangte uns weitere Ortsdurchfahrten, Wertungs- und Gleichmäßigkeitsprüfungen ab. Durch die Rheinhessische Schweiz ging es Richtung Bingen, dann mit der Fähre über den Rhein und zurück nach Wiesbaden, wo Passanten und Sonnenschein erwarteten.
Taunus-Etappe
Samstag. Wieder früh raus, Startzeit 9:32h. Kurhaus Wiesbaden. War die Streckenführung am Vortag wegen der vielen Ortschaften etwas anstrengend, sollten wir heute auf der Taununs-Tour mit tollen Strassen, Hügeln und Kurven belohnt werden. Man kam auch mal bis in den vierten Gang und konnte es laufen lassen. Frühstückspause auf dem Sandplacken, dann rauf auf den Feldberg, Mittagspause auf dem Zauberberg, dann Richtung Bad Camberg und den Selters Mineralquellen. Dazwischen einige ZKs, DKs, eine Rollprüfung, bei der man eine vorgegebene Zeit ohne Motor absolvieren musste, Gleichmäßigkeitsprüfungen und einige stumme Wächter. Kurz vor dem Ziel empfing uns die „Letzte Tankstelle“. Die Sektkellerei Henkell öffnete die Tore für eine Wertungsprüfung auf dem Gelände und anschließendem Umtrunk am historischen Firmensitz. Speziell für den Altautofahrer gibt es jetzt von Henkel übrigens den feinen Schaumwein auch in alkoholfreier Ausführung… Zieleinlauf war wieder das Kurhaus, wo auch am Abend der festliche Ball stattfand.
Concours d’Elegance
Den Abschluss fand die viertägige Veranstaltung wie immer mit dem Concours d’Elegance am Sonntag im Kurpark. Alle Teilnehmerfahrzeuge wurden hübsch um den See postiert und in zwei Paraden nochmals dem Publikum und der Jury präsentiert, die auf der Bühne der Konzertmuschel saß. Wie die allerdings aus der Distanz die Fahrzeuge begutachten wollte und so den Sieger kürte blieb schleierhaft.
Das neue Format und Regelwerk der Rallye scheinen erfolgsversprechend. Bei den Wertungsprüfungen hätten wir uns jedoch etwas mehr Abwechslung gewünscht. Neun von 16 Teilabschnitten waren in fünf oder sechs Sekunden und ähnlicher Geschwindigkeit zu fahren. Das wird auf die Dauer etwas langweilig: Hier hätte man ohne Probleme etwas mit den Zahlen spielen können.
Original: formfreu.de