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Fahrzeugvorstellung: Marcs `89er Nissan Sileighty

Published in oldtimer-nrw.net

Die Geschichte dieses Autos verfolge ich schon etwas länger, denn ich kenne Marc den Besitzer, als auch den Christoph, den Vorbesitzer. 1995 habe ich den Wagen mit Christoph zusammen in Bochum bei einem Autohaus abgeholt. Dieser fuhr ihn ein paar Jahre bis er 1997 bei Nässe einen Unfall hatte, wobei die Front stark beschädigt wurde.

Danach verbrachte der Wagen fast 16 Jahre in der Garage und geriet dabei in Vergessenheit. Irgendwann wollte Christoph ihn mal wieder fertigmachen lassen. Aber irgendwie ergab sich nie die richtige Gelegenheit. Bis mich im Jahr 2013 Marc ansprach, ob ich jemanden wüsste, der einen Nissan 200 SX verkaufen würde. Sofort erinnerte ich mich daran, dass Christoph ja noch Seinen in der Garage hatte.

Ich brachte also beide zusammen und sie wurden sich einig. Marc nahm den Nissan zu einem fairen Preis mit nach Hause um ihn wieder auf die Straße zu bringen. Endlich hatte er sich seinen Traum erfüllt: einen 200 SX! Marc gefällt vor allem das zeitlos flache Design des Nissan, das klar aufgeräumte Armaturenbrett und die Karosserie, die im Stand schon schnell aussieht.

Aber so wie er war sollte er nicht lange bleiben. Marc wollte den Wagen auf die „SilEighty“-Optik ändern. Das heisst die Front wird von den serienmässigen Klappscheinwerfern auf die Front des Nissan Silvia umgebaut. Dies nahm einige Zeit in Anspruch, da vieles geändert werden musste. Dadurch verringert sich der vordere Überhang, gegenüber der ursprünglichen SX-Front. Dazu kam noch eine ordentliches Fahrwerk und richtig breite Räder. Damit hinterliess der Wagen schon vielfach einen bleibenden Eindruck bei den Japanfans.

Im Laufe der Zeit wurde immer mehr an dem Wagen geändert und verbessert. So besorgte er sich ein Nissan S14 Schlachtfahrzeug und baute Motor, Getriebe und Achsschenkel für 5-Lochnaben um. Ausserdem wurde das Auto immer mehr erleichtert. Alles was nicht sein musste flog dabei raus um das Leistungsgewicht weiter zu optmieren.

Erste Erfahrungen im Renngeschehen sammelte Marc 2015, als er für einen Rennstall als Mechaniker arbeitete. Da man sich aber in einigen Belangen nicht ganz einig war, wuchs in ihm der Gedanke die Gelegenheit am Schopfe zu packen und selber teilzunehmen. Und von da wurde der Nissan kompromisslos auf Rennwagen umgebaut. Vieles hat sich Marc dabei selbst ausgedacht und entwickelt.

Front: Die auffälligste Änderung ist der Umbau von Klappscheinwerfern auf die Front des Nissan Silvia. Dazu Dual Projector Headlights, Rasty Spec-R Stoßstange, weiße NISMO-Blinker, großer Ladeluftkühler. Die Löcher neben den Blinkern dienen zur Kühlung der Bremse. Die Haube ist aus Carbon.

Motor: Der 2.0l Motor stammt vom Nissan S14 und wurde aufgefräst und bekam stärkere Laufbuchsen. So entstand aus dem Semi Open Deck ein Closed Deck Block. Desweiteren kamen Schmiede-Kolben und -Pleuel zum Einsatz. Dazu wurde die Kurbelwelle überarbeitet, das Schwungrad erleichtert, eine Metallkopfdichtung und andere Nockenwellen verbaut. Erwähnenswert sind auch weitere Goodies wie der Umbau auf starre Stössel, dem selbstgebauten Topmount Twinscroll Turbo Krümmer, ein BorgWarner Turbolader, die große Ansaugbrücke mit Adapter für die 3 Zoll elektrische Drosselklappe und große Injektoren

Exterieur: Um die große Rad-/Reifenkombination unterzubringen wurden vorne 45mm und hinten 85mm GFK-Verbreiterungen aufgeschraubt. Die Seitenschwellerholme sind aus Aluminium selbst gebaut.

Vorne ist eine Brembo Bremsanlage auf größeren 330mm DBA 4000 Scheiben vom 350Z verbaut. Hinten sorgt eine Nissan R32 gtr bremse mit 300mm stoptech Scheiben für Verzögerung. Die Ankerbleche sind alle selbst gebaut und bieten Anschlüsse für die Belüftung. Die auf dem Bild sichtbaren Side Diverter und das Schwert sind aus Carbon und wurden ebenfalls selbst angefertigt.

Felgen & Fahrwerk: Verbaut wurden Cosmis MR2-Alufelgen, vorn in 9,5×18 ET-10 und hinten 10,5×18 ET-15 mit Reifen der Dimension 245/40-18 vorn und 295/30-18 hinten. Das Fahrwerk ist in der Basis ein D2 Pro-Circuit und wurde speziell für das Fahrzeug zusammengestellt und gebaut.

Interieur: Im Innenraum findet sich nur noch das Nötigste. Sparco Corsa VTR Sitze, ein Sparco Sportlenkrad und Sparco Gurte. Ein mittig montiertes Tablet wird per CAN-Bus als Bordcomputer angesteuert und gibt Auskunft über die wichtigsten Motordaten.

Der 12 Punkt-Überrollkäfig wurde von Marc nach dem Kauf noch erweitert, bevor er verbaut wurde. Die Heckscheibe besteht aus Makrolon um das Gewicht weiter zu drücken. Am Käfig befindet sich ein Netz für den Helm und am Kofferraumboden

Heck: Der Spoiler ist komplett Eigenbau und für die Straße zugelassen. Für den Rennbetrieb gibt es noch eine größere Ausführung. Die Rückleuchten, Stoßstange und Heck-Ansätze unten sind vom japanischen Topmodell namens Type X. Der Auspuff ist eine 3zoll Invidia G200 3,5zoll Downpipe mit einem 5zoll Endrohr.

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