Extra-Touren (13)
Dort oben, im Paradies
Morcote, unten am Wasser, ist ja schon ein schöner Ort. Und es hat bei weitem nicht so viele Touristen, wie man erwarten könnte. Die zieht es gerne etwas höher, ins ebenfalls sehr hübsche Vico Morcote, wo die Gassen ebenfalls eng sind, aber die Aussicht halt noch schöner. Und im Sommer ein paar Grad kühler. Wenn man aber nun weiter fährt in Richtung Carona (noch so ein Ort im Tessin, der unbedingt einen Besuch lohnt), dann geht es irgendwann links weg Richtung die Alpe Vicania. Der Weg führt durch den Wald auf einer teils nur geschotterten Strasse – und dann kommt das Paradies.
Wenn es alleine um die Schönheit eines Restaurants und seiner Terrasse ginge, die Alpe Vicania würde ganz vorne mitspielen. Es ist mehr ein Garten Eden oben in den Hügeln, es ist schön ruhig und lauschig und so grün – man möchte den ganzen Tag dort verbringen. Zwar hat sich der Starchef Andrea Bertarini wieder verabschiedet, dem Publikumsauflauf hat dies keinen Schaden getan, müde Wanderer, die nicht reserviert haben, finden nur selten noch Platz. Mit dem Essen ist es aber so eine Sache: Voller Freude waren wir über die beiden Vorspeisen, einerseits eine Battuta di Manzo mit Mönchsbart und einem interessanten Hauch Curry, andererseits ein als Carpaccio di Vitello mit Thunsauce bezeichnetes Gericht, das man wohl auch als Vitello Tonnato hätte benennen können. Ja, Klassiker, doch halt beide mit dem besonderen Etwas, auch schön präsentiert – und genau, was an einem solchen Ort, draussen an der frischen Luft, am besten schmeckt. Die Hauptspeisen haben uns dann aber nicht so begeistert, eine Polenta mit Gorgonzola und Wildschwein-Ragu darf ja schon etwas deftig einherkommen, aber dass es eine nicht gerade liebevolle Pampa mit wenig Geschmack ist, das ist dann nicht nötig. Der Rindsbraten an der Rotwein-Sauce war sehr, sehr fettig, auch wenn das die stark eingedickte Sauce wohl kaschieren sollte, die dazu gereichte Polenta war: langweilig. Und die Erdbeeren zum Dessert, die hätte man etwas später pflücken sollen. Das Konzept auf der Alpe Vicania mag vielversprechend sein, das Lokal ein Traum (übrigens auch drinnen) und die Preise auch sehr vernünftig – und am besten fährt man, wenn man sich auf die Vorspeisen beschränkt.
Infos:
Ristorante Vicania, 6921 Vico Morcote, Tel. 091/996 12 30, www.ristorantevicania.ch.
(«Extra-Touren» ist so etwas wie «sponsored content»; in Zusammenarbeit mit Renault suchen wir schöne, abgelegene Restaurants in der Schweiz, die man eigentlich nur mit dem Automobil erreichen kann. Das Ziel ist das Ziel, und man könnte es auch zu Fuss erreichen, aber wir fahren nun halt einmal viel lieber. «radical» unternimmt diese «Extra-Touren» mit einem Renault Koleos. Bereits publiziert:
– Extra-Touren (1) – Osteria Bordei
– Extra-Touren (2) – Valle Maggia/Val Bavona
– Extra-Touren (3) – Im Emmental
– Extra-Touren (4) – Bei Renzo und am Brunnen
– Extra-Touren (5) – Stubete und andere Traditionen
– Extra-Touren (7) – La Ferme des Brandt
– Extra-Touren (8) – Tiefmatt, weiter hinten, oben
– Extra-Touren (9) – Meltingerberg
– Extra-Touren (10) – Stieglen
– Extra-Touren (11) – Sörenberg und so
– Extra-Touren (12) – Les Métairies im Jura
Der Beitrag Extra-Touren (13) erschien zuerst auf radicalmag.