Lamborghini Miura Roadster
Der Einzige
Kürzlich, bei einem Besuch des Lamborghini-Museum in Sant’Agata, wurden wir sanft überrascht. Da stand er, der Lamborghini Miura Roadster. Einfach so, zwischen all den anderen Lambo. Dabei würde er doch auf ein Podest gehören, denn er ist: der Einzige.
Wobei, das stimmt so nicht, wenn man ein bisschen in den Geschichtsbüchern blättert. Es war nämlich so: 1968 präsentierte Bertone einen Roadster auf Basis des P400; dieses Fahrzeug kam nie nach Sant’Agata, Ferruccio sah es anscheinend erst anlässlich der Präsentation in Brüssel im Januar 1968, und deshalb fehlt es wohl auch in der offiziellen Geschichtsschreibung (die Chassisnummer ist allerdings bekannt, 3498). Anscheinend soll Bertone schon während den Öffnungsarbeiten gemerkt haben, dass dieser Roadster keine Chancen auf eine Serienfertigung haben konnte: er war einfach zu wenig stabil. Deshalb wurde der Wagen schnell verkauft, an die International Lead and Zinc Research Organization (ILZRO), die ihn als Ausstellungstück benutzte und «Zn75» taufte. Was auch mit seiner etwas eigentümlichen Lackierung zu tun hat. Das Fahrzeug gehört heute einem bekannten Schweizer Sammler – und ist als Leihgabe in Sant’Agata ausgestellt.
Es gab zwei weitere offene Miura. Dem einem wurde in den 70er Jahren in Kalifornien das Dach rausgesägt. Es ist dies kein Meisterwerk. Ein zweiter wurde 1981 (!) von einem Schweizer Lamborghini-Händler «eröffnet» und sogar am Genfer Salon ausgestellt. Doch eben, das sind Bastlerarbeiten, diese Fahrzeuge haben einfach Pech gehabt. Den Bertone-Roadster darf man da schon etwas anders betrachten.
Mehr Lamborghini haben wir in unserem Archiv. Und ja, selbstverständlich haben wir auch die gesamte Miura-Story, sie beginnt: hier.
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