
Itala 120 HP (1907)
Der Mächtige
Itala, noch so eine Marke, die einst glorreich war. Gegründet wurde die Fabbrica Automobili Itala 1904 in Turin von Matteo Ceirano. Es stand ihm nach Höherem, Oberklasse, Rennsport – und schon 1907 wurde Itala weltberühmt, als Graf Borghese und sein Beifahrer Ettore Guizzardi die Fernfahrt von Peking nach Paris gewannen. Es war dies aber auch ein Beispiel für richtig gute Publicity: Im Itala fuhr auch Luigi Barzini mit, ein Reporter des «Corriere della Sera», der quasi live vom Rennen berichtete, ein Jahr später auch ein Buch veröffentlichte, das in noch so manche Sprache übersetzt wurde. Die Italiener fuhren einen Itala 35/45, 7,4 Liter Hubraum, 45 PS.


Hier wollen wir aber ein ganz anderes Monster vorstellen, den 120 HP. Das war ein Rennwagen, vier Zylinder, 14,4 Liter Hubraum, beachtliche 120 PS. Erster Besitzer war wahrscheinlich der Franzose Henri Fournier, es ist allerdings nicht viel bekannt über die Renngeschichte. Man weiss aber, dass der später berühmte Rekord-Fahrer Henry Segrave den Itala 1916 kaufte, da war er gerade einmal 20 Jahre alt, er benutzte den Rennwagen von 1907 als «daily», wie die Briten gerne sagen. Ein Jahr später verkaufte er das Vieh aber schon wieder, nachdem er in London ein Taxi gerammt und zerstört hatte. So kam der Itala nach Australien, zur Familie O’Reilly, die ihn bis 1960 behielt. Tony Hulman vom Indianapolis Motor Speedway Museum konnte das Fahrzeug 1965 kaufen, danach wurde es einigermassen fantasievoll restauriert. Und wird jetzt von RM Sotheby’s in Miami 2025 versteigert, 2 bis 3 Millionen Dollar werden erwartet.














Vor dem 1. Weltkrieg war Itala bei den europäischen Königshäusern eine der beliebtesten Marken. Danach ging es zuerst bergauf, 1923 konnten die Italiener mehr als 1000 Fahrzeuge verkaufen, doch das war dann auch schon der Höhepunkt, 1929 wurde die Marke an einen Lastwagen-Hersteller verkauft, 1934 war endgültig Schluss, Fiat kaufte die Überreste. Mehr schöne Vorkriegs-Klassiker haben wir im Archiv.
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