750C – Giulietta Berlina
Die Verspätete
Es muss ja nicht alles logisch sein. Die frühen Giulietta Sprint, eindeutig Coupé, trugen die interne Bezeichnung 750B. Und die Limousine, ganz klar eine Berlina. wird als 750C bezeichnet. Auch nicht dringend logisch ist, dass die sportlichere Variante vor dem Basis-Modell auf den Markt kommt, doch in diesem Fall war es halt so, der Sprint 1954, die Berlina dann erst 1955, ebenfalls auf dem Salon von Turin. Um die Unterscheidung klar zu machen, war die von Alfa Romeo selber entwickelte Berlina auch etwas schwächer als der Sprint, zwar der gleiche 1,3-Liter-Motor, aber mit nur gerade 53 PS bei 5200/min und einem maximalen Drehmoment von 92 Nm bei 2800/min. Und das reichte dann halt nur für 140 km/h. Dafür war die Limousine deutlich günstiger: 1960 (also nach dem Facelift, darauf kommen wir noch) kostete ein 750C in der Schweiz 12’500 Franken (ja, das war viel Geld…), ein 750B aber schon 15’900 Franken. Das Fahrwerk war bei beiden Wagen gleich, doch die Berlina verfügte über eine Lenkradschaltung. Und sie war etwas grösser (4,03 Meter lang, 1,56 Meter breit, 1,40 Meter hoch) als das Coupé (3,98 Meter lang, 1,54 Meter breit, 1,32 Meter hoch) und auch etwas schwerer (915 anstatt 880 Kilo). Das tat dem Verkaufserfolg allerdings keinen Abbruch, bis 1964 wurden von der Giulietta Berlina (inklusive t.i.) stolze 133’000 Exemplare verkauft.
Für das Modelljahr 1959 wurde die Berlina leicht überarbeitet – und erhielt eine neue Bezeichnung, 101.00/28. Gut zu erkennen sind die «baffi» (die Schnauzbärtchen…), die beiden waagrechten Lufteinlässe vorne, die mehr Chrom und zwei horizontale Querbalken erhielten. Die Lampen hinten und vorne wurden verändert (eine Mode, die heute überhand genommen hat). Und das Armaturenbrett deutlich verändert.
(Das geht dann hier selbstverständlich noch weiter – mehr Alfa Romeo gibt es unterdessen in unserem Archiv.)
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