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Vorstellung Alpine A110

Published in radical-mag.com

Filigrantechniker

Auch bei der Alpine herrschte vor dem Genfer Salon, #gims oder auch #afms, die ganz grosse Geheimniskrämerei, zwei Bildchen – hier – gab es, den Namen: A110. Doch das scheint so ein bisschen Mode mittlerweile, diese langsamen Enthüllungen, das machten ja auch McLaren beim 720S und Volvo mit dem XC60. Wie auch immer, jetzt ist alles raus – und wir wissen endlich die drei wirklich entscheidenden Dinge: 1080 Kilo. Ein neuer 1,8-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 252 PS und 320 Nm maximalem Drehmoment. Gewichtsverteilung vorne/hinten: 44 zu 56 Prozent. Damit könnten wir eigentlich schon wieder aufhören mit der Vorstellung, denn all das deutet auf jede Menge Fahrvergnügen – und wir freuen uns so richtig darauf, die Alpine dann endlich bewegen zu dürfen.

Doch wir wollen noch mehr erzählen, selbstverständlich. Denn die Alpine gefällt, schon rein optisch: nur 4,18 Meter lang, nur 1,79 Meter breit, nur 1,25 Meter hoch – auch diese kompakten Masse werden viel zu grossem Fahrspass beitragen (das kennen wir ja vom Alfa 4C, der aber noch einmal 20 Zentimeter kürzer ist…). Alpine scheut auch keinen Aufwand, um auf ein geringes Gewicht zu kommen, Chassis und Karosse bestehen komplett aus Alu, je nach Beanspruchung wird genietet, geschweisst oder geklebt. Optisch ist das, hmm, ansprechend, vielleicht ein bisschen gar viele Retro-Zitate – und damit meinen wir nicht nur die Farbe.

Ob der 1,8-Liter-Motor jetzt wirklich ganz neu ist, das können wir leider nicht beurteilen; wohl eher nicht. Gekoppelt wird die mittig eingebaute Maschine mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (nein, manuell geschlatet wird es die Alpine nicht geben). Die Fahrleistungen sind durchaus ansprechend, die Franzosen sprechen von elektronisch limitierten 250 km/h Höchstgeschwindigkeit und von 4,5 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h. Das Fahrwerk besteht hinten wie vorne aus doppelten Querlenkern, die Bremsen steuert Brembo bei; die 18-Zöller kommen von, schönes Detail, Fuchs, die nur gerade 13 Kilo schweren Schalensitze von Sabelt. Gebaut wird die Alpine, die den historisch etwas gar heftig behafteten Namen A110 trägt und innen schön minimalistisch ist, im modernisierten alten Alpine-Werk in Dieppe, die ersten Fahrzeuge kommen dann Ende 2017 auf den Markt.

Man darf gespannt sein, ob das klappen wird mit der Alpine – man darf davon ausgehen, dass die wiederbelebte Marke nur diese eine Chance kriegen wird. Es wird stark vom Preis abhängen: wir schätzen, dass es mindestens 60’000 Franken werden für die Einstiegsversion. Das bedeutet aber dann halt auch, dass es jede Menge Gegner gibt, die auch viel Fahrfreud bieten können – und die sind dann nicht bloss Nasenwasser. Alpine spricht selber von Porsche und Audi-TT-Kunden, wir sehen noch besagten Alfa, aber auch Lotus, sogar einen Peugeot RCZ. So insgeheim sind wir so ein bisschen enttäuscht – und wagen die Behauptung, dass Alpine für den ersten Anlauf vielleicht etwas gröber hätte hinlangen müssen, mehr PS, weniger Gewicht. Doch warten wir einmal ab, bis wir die hübsche Französin fahren dürfen.

Andere Renault haben wir in unserem Archiv.

Der Beitrag Vorstellung Alpine A110 erschien zuerst auf radicalmag.