Der Neue im Fuhrpark der Redaktion
Es war wirklich eine unglaubliche Überraschung, die da pünktlich an meinem 47. Geburtstag über mich kam. Irgendwie hatte ich nach vielen vergeblichen Versuchen auch mal ein altes Auto zu besitzen, schon lange wieder aufgegeben. Es wollte nie so wirklich richtig passen und ich hatte mich schon fast damit abgefunden für immer Altblechlos zu bleiben…
Dies änderte sich schlagartig als mich am Sonntag den 27. Oktober gegen mittag mein bester Freund Jens anrief, um mir zu gratulieren und auch zu sagen, dass er gleich nur mal eben eine „Kleinigkeit“ vorbeibringen wollte. Zu diesem Zeitpunkt ahnte weder ich noch meine Frau was das sein sollte. Ca. eine 3/4 Stunde später kam abermals ein Anruf von Jens, dass es Probleme gäbe und ich mal eben runterkommen sollte.
Und so gingen meine Frau und ich nichtsahnend runter um zu schauen was denn los sei. Als wir um die Ecke kamen, kamen uns Nadine (Jens Partnerin) und mein Patenkind Henry uns schon entgegen und kurze Zeit später bog auch Jens mit seinem Ford Edge und einem Anhänger in unsere Strasse ein.
In diesem Moment fiel ich aus allen Wolken. Auf dem Hänger stand ein für seine 29 Jahre sehr gut erhaltener, silberner Sierra Fliessheck! Ein Auto, wie ich es schon einmal vor über 12 Jahren gefahren habe. Als er mir erzählte, das dieses Auto nun meines sei, bin ich fast zusammen gebrochen. Denn dieser Wagen erfüllte alles was ich mir gewünscht hatte. Drei Türen, einen ordentlichen Motor mit Bums und eine sportliche Fliessheckkarosserie.
Ich behaupte mal, dass ich normalerweise nicht so sensibel bin, aber angesichts einer solchen Situation, brachen selbst bei mir alle Dämme. Ich denke diese wundervolle Aktion, war genau die Initialzündung, der Arschtritt den ich brauchte, um endlich mal den ersten Schritt in die Oldtimerszene zu machen.
An diese Stelle möchte ich allen Beteiligten, insbesondere meinem besten Freund Jens Laukart mit Familie meinen großen Dank aussprechen. Endlich kann ich demnächst auch auf das Gelände der Oldtimertreffen fahren, von denen ich berichte. Apropos Berichte: Entschuldigt die miese Qualität der folgenden Bilder. Sie sind kurz nach dem ersten Waschen im strömenden Regen entstanden:
Eine kleine Kerbe in der Motorhaube muss noch vom Beulendoc gerichtet und der Rost entfernt werden.
Die sogenannte G-Kat Plakette sieht man gar nicht mehr. Meiner hat sie noch und vieleicht darf sie dran bleiben.
Vorne rechts im Kotflügel ist eine kleine Delle. Aber nichts was der Beulendoc nicht hinbekommen würde. Der Lack ist glücklicherweise völlig unbeschädigt.
Ein serienmässiger 2.0L DOHC. Der Ventildeckel hat leider einen Riss, aber Ersatz liegt schon bereit.
Die Serienalus werden wohl noch gegen was Breiteres in 15zoll ersetzt, und die Karosse dem Erdboden etwas näher gebracht werden.
Der Innenraum ist soweit gepflegt und vor allem bis auf den Hebel des Handschuhfachs und der Schaltmanschette unbeschädigt.
Die hintere Stoßstange hängt ein wenig und wird wohl gegen eine Neue ersetzt werden müssen.
Der Kofferaum ist sauber und der Teppich in gutem Zustand. Sogar die Hutablage präsentiert sich ohne Löcher.
Wenn es irgendwie möglich ist, werde ich den Küchler-Aufkleber wohl dranlassen.
…und dies ist nun seine Heimat für die nächsten Monate. Relativ trocken, aber leider sehr, sehr staubig. Ich hoffe, ich kann durch die großflächige Gewebefolie das Schlimmste verhindern.
Auch wenns kalt wird, werde ich hier demnächst so einige Wochenenden verbringen um ihn nach und nach wiederherzustellen.
Das war übrigens vor 12 Jahren sein Vorgänger. Mein ganzer Stolz und das erste „große Auto“ nach drei kleinen Fiestas. Ein Ford Sierra Stufenheck, leider mit einer kleinen Maschine mit 1,6l und nur 80 PS. Auf Dauer doch leider etwas untermotorisiert. Trotzdem habe ich ihn 8 Jahre begeistert gefahren. Ich denke das Fliessheck wird ähnlich werden, wenn es mal fertig ist. Aber bis dahin geht noch viel Wasser den Rhein runter.