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Dauertest Dacia Sandero (1)

Published in radical-mag.com

Referenzwert

Sonst holen wir die Testwagen ja einfach ab, beim Importeur, manchmal in einer Garage. Da haben wir auch nichts weiter zu melden, Farbe und Ausstattung und tralala sind gegeben; auch wenn wir uns mal wieder in einen Oldie vergucken, dann müssen wir den halt nehmen, wie er ist. Beim Dacia Sandero war es etwas anders: Wir haben ihn gekauft. Ganz frisch. Es ist dies übrigens erst der zweite Neuwagen in unserem doch sehr bewegten Automobilleben.

Es ist dann anders. So mussten wir uns ja vorab informieren, was wir denn wollen. Die Idee war ja eigentlich, dass wir uns das günstigste Auto der Schweiz anschaffen – und es dann so quasi als Referenzwert für alle anderen Testwagen verwenden. So im Sinne von: der McLaren Elva kostet rund 126 Mal so viel wie der Sandero. Ist aber nicht einmal doppelt so schnell. Und gewinnt von 0 auf 100 keine zehn Sekunden Vorsprung. Dafür hat der McLaren drei Sitzplätze weniger, den viel kleineren Kofferraum und einen etwa drei Mal höheren Verbrauch.

Der günstigste Sandero kostet 9690 Franken. Aber wir merkten dann schnell, nein, das 65-PS-Maschinchen ist für einen Dauertest jetzt nicht wirklich das, was wir wollen. Beim 90-Pferder ist man dann schon bei 11’890 Franken, doch weil wir ja viel unterwegs sein werden, musste es unbedingt ein Tempomat sein. Und den gibt es erst ab der Ausstattungslinie Comfort: 12’690 Franken. Als das klar war, begannen aber auch gleich die Probleme: Wir wollten den Sandero so bald wie möglich (einer unserer Oldies, den wir sonst für den Alltag benützen, zeigt gerade ein paar Schwächen). Sofort verfügbar waren aber in der Schweiz als 90-PS-Comfort genau zwei Fahrzeuge, eines davon im Tessin. Das zweite ganz in der Nähe, allerdings in Bleu Iron (plus 550 Franken), mit doppeltem Boden im Kofferraum (plus 100 Franken), Reserverad (plus 100 Franken) und Einparkhilfe hinten (plus 150 Franken). Das hätten wir alles nicht dringend gebraucht, die Teppiche innen aber schon (plus 59 Franken). Sind dann: 13’649 Franken. Und dazu dann noch die Ablieferungspauschale (inkl. Vignette und vollem Tank): 490 Franken. Macht summa summarum: 14’139 Franken. Und nein, verhandelt wird bei einem Dacia Sandero nicht, was draufsteht, ist auch drin, die Preise sind nettonetto (und die Marge für den Händler trotzdem verschwindend klein).

Wir haben unseren Sandero bei der Garage Dubach in Oensingen gekauft. Das war ein gutes Erlebnis, bei der Auslieferung stand er im Pijama im Verkaufsraum, es wurde uns freundlich und fröhlich alles erklärt (ok, zum Glück gibt es bei einem Sandero nicht so viel zu erklären). Unter anderem auch, dass es derzeit doch massive Lieferfristen gibt auf diese Fahrzeuge. Dann wollen wir doch jetzt mal ganz genau hinschauen, ob sich das Warten für potenzielle Kunden auch wirklich lohnt.

Mehr Dacia haben wir in unserem Archiv.

Der Beitrag Dauertest Dacia Sandero (1) erschien zuerst auf radicalmag.