Apollo 3500 GT
Leidensgeschichte
Milt Brown hatte gar nicht mit David Brown von Aston Martin zu tun, ganz im Gegenteil, gerne wäre er in den 60er Jahren zu einem Konkurrenten geworden. Der Amerikaner Brown hatte schon Ende der 50er Jahre von einem eigenen Sportwagen geträumt, 1960 konstruierte er einen Leiterrahmen, den er mit der Technik des Buick Special bestückte, Hinterachse, Aufhängung und vor allem dem 3,5-Liter-V8 (der ja dann später eine lange, lange Karriere bei Rover machte). Er versuchte sich zuerst selber mit dem Design, beauftragte aber dann seinen Freund Ron Pleasca, der einen wilden Mix aus europäischen Sportwagen aufs Papier brachte, etwas Ferrari, etwas Jaguar, etwas Aston. Ein erster Entwurf wurde von der Carrozzeria Sargiotto umgesetzt, doch dann kam glücklicherweise wieder einmal Franco Scaglione ins Spiel, der den Pleasca-Entwurf alltagstauglich machte.
Die Herstellung war ziemlich spannend, denn die Karosserien entstanden bei Intermeccanica, wurden dann nach Amerika verschifft und dort von Brown mit der Technik versehen; das ganze Gebilde nannte sich dann Apollo 3500 GT Coupé. Und war eigentlich ein ganz anständiges Fahrzeug, etwas über 1200 Kilo schwer, mit einem hübschen Interieur, auch ziemlich sauber verarbeitet. Doch Brown ging bald das Geld aus, aber Frank Reisner, der auch nicht über jeden Zweifel erhabene Besitzer von Intermeccanica, trieb immer wieder neue Geldgeber auf, und der Apollo hiess dann auch einmal Vetta Ventura oder Griffith GT (als er vom vom amerikanischen TVR-Importeur vertrieben wurde) oder Omega GT (als Suspensions International kurzzeitig die Markenrechte hielt). 1968 war dann endgültig Schluss, wahrscheinlich wurden etwa 90 Apollo GT produziert.
Die Geschichte ist damit aber noch nicht zu Ende, denn am Schluss übernahm tatsächlich Reisner das Projekt. Und so entstand dann der Intermeccanica Torino, der dann auch noch Italia hiess. Doch das ist eine andere Geschichte, nachzulesen: hier.
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