Maserati 250S, 1957
Als Männer noch Männer waren
Der 200er, den wir gestern vorgestellt hatten, war ja ein feines Gerät, aber: zu langsam. Also vergrösserte Maserati den Hubraum auf 2,5 Liter – damit schaffte der Vierzylinder dann etwa 235 PS. Zuerst wurde der neue Motor in einem 200S ausprobiert (Chassisnummer 2409), doch dann baute man in Modena etwas Passendes für den neuen 250S, Chassisnummer 2431, das Auto, das wir hier auf den Bildern zeigen. Das Fahrzeug wurde am 31. Dezember 1957 fertig, wurde nach Amerika verschifft zum Händler in Texas, Hall & Shelby. Ja, es handelt sich dabei um Carroll Shelby, und dazu kam Dick Hall, der Bruder des späteren Chaparral-Gründers Jim Hall. Schöne Anekdote zu diesem Fahrzeug: bei einem Rennen in Galveston führte Ed Rose in einem Maserati 300S vor Robert Aylward in genau diesem 250S. Es regnete ohne Ende, und in der letzten Runde schloss Aylward zu Rose auf. In der letzten Kurve versuchte er ihn innen zu überholen, krachte ihm aber in die Seite – und sich wild drehend schlitterten die beiden Fahrzeuge über die Ziellinie. Rose wurde zum Sieger erklärt.
Dann haben wir aber auch Chassisnummer 2432 – und damit eigentlich den einzig wahren der vier gebauten 250S. Denn 2432 war nie etwas anderes als ein 250S, kein Umbau von einem 200SI. Aber eigentlich ist das ein bisschen egal, denn er ist einfach wunderbar, dieser Maserati, ein wahres Renngerät. Und dazu noch dieses dunkle Rot.
Viel mehr Maserati gibt es in unserem Archiv.
Der Beitrag Maserati 250S, 1957 erschien zuerst auf radicalmag.