Lotus Exige Sport 380
Aggressivleader
Man darf das mit gutem Gewissen als ein sehr ernsthaftes Gerät bezeichnen, was da Lotus auf den Markt schickt. Zwar hat der Lotus Exige Sport 380 nicht die 380 PS, die seine Bezeichnung suggeriert, aber die 375 PS bei 6750/min und die 410 Nm maximales Drehmoment, die der 3,5-Liter-V6 über ein manuelles 6-Gang-Getriebe an eine Hinterachse schickt, sind definitiv fröhlich genug. Denn sie bringen den Engländer in 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und machen ihn 286 km/h schnell.
Aber das ist, wie üblich bei Lotus, nur die eine Seite der Medaille. Denn der 380er ist leer nur gerade 1066 Kilo schwer (wenn man die richtigen Kreuzchen macht bei den «lightweight options»). Das ist dann: richtig richtig gut. Und ja, der Titel «supercar killer», den Lotus seinem jüngsten Spielzeug selber verliehen hat, dürfte durchaus zutreffen – das Mass an Fahrfreude in einem so starken und so leichten Fahrzeug dürfte schwer zu übertreffen sein. Und dann ist da noch etwas: in England kostet der Lotus Exige Sport 67’900 Pfund, in Deutschland wird er ab 89’900 Euro zu haben sein. Wie geschrieben, es braucht dann da schon noch die eine oder andere Sonderausstattung, aber der Betrag wird auch damit kaum sechsstellig werden. Den Automaten kann man getrost vergessen.
Wir wissen jetzt auch nicht, ob sich Lotus tatsächlich schon wieder auf dem Pfad der wirtschaftlichen Tugend befindet. Doch was die Briten unter der neuen Leitung von Jean-Marc Gales nach dem Dany-Bahar-Desaster auf die Räder stellen, das verdient schon Beachtung und vor allem Bewunderung. Jedes Modell kommt noch mehr zugespitzt, nochmals mehr «add lightness» bei mehr Power – und das zu Preisen, die andere bekannte Hersteller allein für ein Carbon-Kit verlangen. Vielleicht sollte der Hersteller aus Hethel eine neue Masseinheit einführen: Lächeln pro Euro. Auf dem richtigen Weg ist Lotus aber auf jeden Fall.
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