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Test DS3 Cabrio

Published in radical-mag.com

Locker bleiben

Unter den DS-Modellen war uns der DS3 schon immer der liebste. Anfangs, also 2010, waren wir etwas besorgt, dass das Design vieleicht etwas gar modisch sein könnte, sprich: bald einmal langweilig werden könnte, vor allem diese Haifischflosse an der B-Säule. Doch über die Jahre hat man sich nicht nur daran gewöhnt, der DS3 wuchs uns sogar ans Herz, ist immer ein erfreulicher Anblick, wenn man ihn sieht auf der Strasse. Als der Citroën DS3 in diesem Jahr zum DS3 wurde, wurde auch die Optik sanft aufgefrischt, aber halt wirklich nur sehr sanft, man muss da schon genau hinschauen, um die Unterschiede zu erkennen; ein hübsches Fahrzeug ist er geblieben, sicher einer der optisch gelungensten Kleinwagen. Im Test hatten wir das DS3 Cabrio als PureTech VTI 130, also mit dem 1,2-Liter-Dreizylinder mit 130 PS.

Es ist nicht ganz einfach, die Übersicht über das Antriebsprogramm für den DS3 zu behalten. Es gibt mindestens zwei Diesel-Motoren und wahrscheinlich fünf Benziner, es gibt manuelle 5- und 5-Gänger, den automatisierten 5-Gänger und auch noch eine 6-Gang-Automatik. Die sich auch wild kombinieren lassen. Zum Dreizylinder, wie er in unserem Testwagen verbaut und mit dem manuellen 6-Gang-Getriebe kombiniert war, wollen wir nur Gutes berichten. Klar, wir hätten schon lieber den 208-Pferder bewegt, aber man muss lobend erwähnen, dass man auch mit dem 130-PS-Antrieb bestens voran kommt. Klar, es ist ein typischer Downsizing-Antrieb, mit Turbo auf Kraft getrimmt (max. Drehmoment 230 Nm schon ab 1750/min), doch wir waren positiv überrascht, wie souverän der Winzling das doch 1,2 Tonnen schwere Fahrzeug bewegt, wie fein er einfach rollt und gleitet, wie hart man ihn dann aber knechten kann. Beim Getriebe hätten wir uns gerade am Berg etwas kürzere Schaltwege gewünscht, doch dafür hatten wir dann Freude an der Tankstelle: Mit einem Durchschnittsverbrauch von exakt 5 Litern gehört der DS3 zu den sparsamsten Benzinern, die wir je im Testbetrieb hatten. Endlich einmal ein «Kleinmotor», der auch im Alltag überzeugen kann. Gemäss Norm sind es übrigens 4,5 Liter/100 km.

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Es gibt das DS3 Cabrio bereits ab 17’140 Franken, dies dann mit dem 82-PS-Motörchen – es ist dies wohl eine der günstigsten Möglichkeiten, ein offenes Auto zu fahren. Unser Testwagen war in der Ausführung «So Chic» und mit dem 130-PS-Motor dann zwar schon mit 25’930 Franken angeschrieben, doch das erscheint uns immer noch als ein sehr faires Angebot, denn die Aufpreisliste ist sehr übersichtlich, sprich: eigentlich braucht man keine Extras mehr zu bezahlen. Und das heisst dann halt auch: sehr schöne Innenausstattung, fein verarbeitetes Leder, überhaupt eine sehr hohe Qualitätsanmutung, denn schliesslich sieht sich DS Automobiles ja als Premium-Anbieter. Ach ja: für einen offenen Mini muss man mindestens 28’080 Franken abdrücken, aber dann ist er noch nackt, wahrscheinlich sind da nicht einmal die Sitze mit inbegriffen.

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Leider verfügt der DS3 noch nicht über das neue Bediensystem von Citroën, es gibt zwar einen grossen Touchscreen, doch auch noch diverse Knöpfchen und Schalterchen, die heute irgendwie nicht mehr so ganz zeitgemäss erscheinen. Die Übersicht bleibt trotzdem gewahrt, die Bedienung ist logisch; es ist anzunehmen, dass beim nächsten Facelift innen alles anders werden wird auch in den DS-Modellen. Die Sitze sind angenehm, mehr auf der sportiven Seite; auf der hinteren Sitzbank möchte man aber nicht dringend weite Reisen unternehmen wollen. Und auch der Kofferraum strotzt beim Cabrio nicht gerade vor Volumen (245 Liter), zudem ist die Ladelucke mehr so ein Witz; die Weinflaschen und auch das Handtäschchen bringt man eigentlich nur quer hinein.

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Doch dafür hat man dann halt ein Cabrio. Also, so ein 3/4-Cabrio, wie es auch der Fiat Cinquecento ist (der auch preislich der einzige nahmhafte Konkurrent ist). Auf Knopfdruck surrt das Stoffdach nach hinten, gibt die ganze Dachfläche frei; wer noch mehr Wind will, kann noch eine Stufe tiefer, doch dann ist die Sicht nach hinten durch eine Stoffwust verdeckt. Wir benützten das Verdeck mehr so als grosses Schiebedach, das macht dann auch Freude und Sinn und verschafft genügend Frischluft sowie Sonnenschein. Gut ist, dass die Geräuschentwicklung bei geschlossenem Dach kaum grösser ist als bei einem Stahldach. Aber offen, da sieht der DS3 irgendwie sehr sympathisch aus, so ein kleines, freches Stadtflitzerchen; man stellt sich gerne vor, wie die Pariser Mademoiselle im leichten Sommerkleidchen und Wind im Haar zum Shoppen fährt. Und dies: lächelnd.

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Der kleine Franzose, 3,95 Meter lang, kann aber weit mehr als nur Stadt und Shopping. Das Fahrwerk offenbart überraschend viel Fahrfreude, der DS3 ist so ein kleiner Kurvenfresser, was sicher auch daran liegt, dass er sehr übersichtlich ist, man auch ganz nah an die Randsteine fahren kann und will. Und obwohl der Radstand kurz ist und Federung sowie Dämpfung mehr auf der sportlichen Seite, ist der DS3 deswegen alles andere als unkonfortabel. Da fährt man gerne auch einmal über Land – und das vielleicht auch ein wenig flotter. Viele Kleinwagen gibt es nicht, mit denen man sich solches gern antut.

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So richtig viele Cabrios gibt es in diesem Segment nicht. Und wenn es dann Premium sein darf – und das ist DS Automobiles sicher -, dann wird die Auswahl noch viel kleiner, also: es gibt nur das DS3 Cabrio. Dass der Franzose dann auch noch mit einem durchaus vernünftigen Preis glänzen kann, sollte ihm eigentlich deutlich mehr Kunden bescheren. Doch die Nachricht ist anscheinend noch nicht angekommen, dass auch ausserhalb von Deutschland qualitativ hochwertige Autos gebaut werden, die innen mit feinsten Materialien und modischen Chic gefallen können. Aber vielleicht ist das DS3 Cabrio auch einfach zu hübsch, als dass man (und auch: frau) es wirklich ernst nehmen würde.

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Mehr Citroën/DS Automobiles haben wir in unserem Archiv.

Der Beitrag Test DS3 Cabrio erschien zuerst auf radicalmag.