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Ducati XDiavel

Published in radical-mag.com

Power-Cruiser

Wer wagt, gewinnt. Jahr um Jahr rollt die italienische Traditionsmarke neue Modelle in die Showrooms ihrer Händler und legt dabei viel Innovationskraft an den Tag. So definierte die Multistrada 2010 äusserst erfolgreich das sportliche Touren, 2011 folgte mit der Diavel eine gewagte Interpretation von sportlichem Muscle-Bike und vor einem Jahr rollte Ducati mit der nostalgisch angehauchten Scrambler inklusive eigener Bekleidungslinie eine Art neues, urbanes Lebensgefühl auf zwei Rädern aus. Und auch 2016 überraschen die Italiener wieder mit einem vielversprechenden Vorstoss zu neuen Ufern. Denn die neue Ducati XDiavel ist mehr als ein simpler Ableger der Diavel mit ein paar kosmetischen Design-Retuschen. Auch darf das X im Namen nicht wie üblich für Motocross missverstanden werden. Ducati versteht die XDiavel als Crossover, als Verbindung von Cruiser und Sportmaschine.

Typisch Cruiser ist das kurze Heck mit fettem 240er-Hinterreifen, der erste Riemen-Antrieb in der Geschichte von Ducati und der im Vergleich zur Diavel gar noch leicht gestreckte Radstand (neu 162 cm), mit weit vorne montierten Fussrastern, die wahlweise an vier verschiedenen Stellen montiert werden können. Zudem wurde der mächtige Zweizylinder-Motor um 68 ccm auf 1262 ccm Hubraum vergrössert und konsequent auf Drehmoment bei niedrigen Touren getrimmt. So wird das maximale Drehmoment von 130 Nm bereits bei 5000 Umdrehungen freigesetzt und nicht erst bei 8000 Umdrehungen wie bei der Diavel.

Gleichwohl lassen sich die sportlichen Wurzeln des Aggregats, das ursprünglich für die Sportmaschine Panigale konzipiert wurde, nicht verleugnen. Auch in der XDiavel ist der Vorwärtsdrang in drei Abstimmungsmodi per Knopfdruck elektronisch anwählbar: Von ungestüm sportlich, über etwas entspannter touren-mässig – beides bei voller Leistung – , bis hin zum „Urban“-Modus, also für die Stadt, bei dem die Höchststufe der Traktionskontrolle mit einer reduzierten Power von maximal 100 PS gekoppelt wird. Innerorts und bei nasser Fahrbahn macht „Urban“ sicher Sinn, ansonsten ist „Touring“ klar dem geradezu giftig am Gas hängenden „Sport“-Modus vorzuziehen. Auch hier schöpft das Powerpaket bereits bei niedriger Tourenzahl souverän aus dem Vollen und die spezielle Faszination dieses Powerbikes kommt zur vollen Entfaltung: Mit dem Wissen um die ganze Power auf der Landstrasse entspannt dahinzucruisen, gepaart mit einer bequemen Sitzhaltung und einem, angesichts des extrem breiten Hinterreifens, überraschend leichtfüssigen Handling. Wiederum klar auf der Sportseite angesiedelt sind die radial montierten Monobloc-Vierkolben-Bremszangen, die in der hochwertiger ausgestatten S-Variant identisch sind mit denjenigen der rennstreckentauglichen 1299 Panigale und über modernstes Kurven-ABS verfügen.

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Ducati machts mit der XDiavel einmal mehr vor: Sie verbindet die Leistungsfähigkeit eines High-Tech-Supersportlers mit dem bulligen Design und gestreckten Fahrwerk einer Cruiser. Wer hätte gedacht, dass cruisen so sportlich sein kann.

Steckbrief Ducati XDiavel S
Motor: Flüssigkeitsgekühlter V2-Motor
Hubraum: 1262 ccm
Leistung: 156 PS
Drehmoment: 130 Nm / 5000 U/min
Sitzhöhe: 755 mm
Gewicht fahrfertig: 247 kg
Testverbrauch: 6,2 l/100 km/h
Preis: ab Fr. 24 990.-

Mehr Motorräder haben wir in unserem Archiv. Wir bedanken uns herzlich bei Daniel Huber.

Der Beitrag Ducati XDiavel erschien zuerst auf radicalmag.