Car of the Year 2016
Welcher? Warum?
Unterdessen gibt es ja Auto-Auszeichnungen ohne Ende, bei manchen sind so viele Trophäen zu holen, dass es nur peinlich ist, wenn ein Hersteller keinen Pott gewinnt («Bestes Importauto, das noch keinen anderen Preis gewonnen hat», oder so). Viele kommen, andere gehen, manche sind Leser-Wahlen, andere werden von einem Gremium verschenkt. Der Titel «Car of the Year» wird seit 1963 vergeben, er hat also die wohl längste Tradition – und es gibt nur einen Sieger. Gewählt wird er von 58 Journalisten aus 22 europäischen Ländern, das Prozedere ist länglich und demokratisch sowie transparent – was die COTY-Auszeichnung wohl zur wichtigsten der Branche macht. Das schreibe ich natürlich deshalb, weil ich auch in der Jury sitze…
Das Spiel läuft so: Aus den Neuheiten des abgelaufenen Jahres wird eine so genannte «long list» erstellt. Da können aber nicht alle mittun, es gibt zum Beispiel die Regel, dass der Wagen auf fünf europäischen Märkten erhältlich sein muss (bis 2015 waren auch noch 5000 gebaute Exemplare verlangt). Das sind meistens zwischen 30 bis 40 Fahrzeuge. Ende des Jahres schreibt jeder der Juroren jene sieben Fahrzeuge auf eine Liste, die seiner Meinung nach in die «short list» kommen sollten; die sieben Neuheiten mit den meisten Stimmen kommen dann ins Finale. Im Februar dann findet auf der Teststrecke im französischen Mortefontaine ein letzter Vergleich dieser sieben Kandidaten statt, die Hersteller stellen einige Exemplare mit unterschiedlichen Antrieben und Ausstattungen zur Verfügung, die dann während zweier Tage auf der Strasse und auf einem abgesperrten Rundkurs getestet werden können.
In der letzten Woche Februar müssen die Juroren dann ihre Stimmen abgeben. Ein jedes Mitglied hat 25 Punkte zu vergeben, er muss für mindestens fünf Kandidaten stimmen, die maximale Punktzahl beträgt 10 Punkte. Und der Juror (und natürlich auch die beiden Jurorinnen…) muss schriftlich begründen, weshalb, wieso und auch warum.
Heuer stehen diese sieben Kandidaten zur Auswahl:
– Audi A4.
– BMW 7er-Reihe.
– Jaguar XE.
– Mazda MX-5.
– Opel Astra.
– Skoda Superb.
– Volvo XC90.
(Weshalb der Jaguar und der BMW so farblos sind, wird der geneigte Leser, die interessierte Leserin wissen…)
Die Wahl fällt mir heuer so schwer wie wohl noch nie (ok, das sage, schreibe ich eigentlich jedes Jahr). Und deshalb würde mich interessieren, wie das unsere Leser sehen – wer Lust hat (und Zeit), darf gerne eine Liste ausfüllen (nach obigem Beispiel, also mit den 25 Punkten und den entsprechenden Begründungen). Das darf auch anonym geschehen; oder dann halt nicht. Und nein, ich kann nicht garantieren, dass ich das Umfrageergebnis in meine Wahl einfliessen lassen werde. Aber ich werde dann sicher in den nächsten Tagen meine Begründungen hier öffentlich machen, versprochen.
Andere feine Wagen gibt es in unserem Archiv.
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