Kameramänner
Fortschritt
Heute bekommen wir ja den Motorsport bis ins kleinste Detail frei Haus. Es werden selbst auf der Dakar Horden an Fotografen mit dem Hubschrauber, der Drohne, vielleicht sogar mit dem Ballon in den Himmel gehoben, um die bestmöglichen Bilder zu liefern. Es werden im Auto diverse kleinste Kameras installiert, die in größter Auflösung den Livestream schicken und alles ist: normal.
Wie aber war das früher? Da saß der Fotograf einfach hintendrauf. Und wenn es kein hintendrauf gab, wie beim wunderschönen Maserati 250F, dann lötete Luigi einfach schnell einen Rahmen auf den 150 Liter Tank, damit der Knipser ein freies Plätzchen fand. Die Füße freilich, die musste er sich vorher waschen, schließlich mussten die Gebeine an Fangios Schultern vorbeigefädelt werden, während er den sechzsylindrigen Formel 1 auf der Jagd nach der Bestzeit für die Nachwelt festhielt.
Ein Wahnsinn. Ein sehr schöner Wahnsinn. Jetzt müssen wir nur noch die Aufnahme finden, die der waghalsige Kerl damals, 1954, vom schönsten Rennwagen aller Zeiten in irgendein Archiv gelegt hat.
Der Beitrag Kameramänner erschien zuerst auf radicalmag.