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Es geht voran bei Opel

Published in radical-mag.com

Blitzeinschlag

Opel ist ein wenig anders. Es wird offener kommuniziert, auch: ehrlicher. Es hat schon so etwas wie Tradition, dass einige Journalisten schon vorab schauen können, was da so kommt in den nächsten Monaten – und auch Jahren. Und dass ein schöner Teil der Führungscrew auch Red‘ und Antwort steht, der Chef Karl-Thomas Neumann, die so aussergewöhnliche Marketing-Frau Tina Müller, der gern gesprächige Designer Mark Adams, aber auch manch ein Bereichsleiter. Das ist gut gemacht, das ist interessant – auch wenn dann halt meist nicht genug Zeit bleibt, wirklich in die Tiefe zu gehen.

Und leider haben wir auch keine Bilder von all den Fahrzeugen, die wir schon einmal betrachten durften. Diese liefert Opel dann wohl tröpfchenweise bis zum Genfer Salon – und man darf sich durchaus darauf freuen. Wir liefern das, sobald wir etwas haben – am 15. März dürfen wir dann auch etwas über den Astra Sports Tourer mit dem ganz neuen, 160 PS starken 1,6-Liter-BiTurbo-Diesel schreiben, den wir bereits fahren durften.

Doch der Reihe nach, was wir mit eigenen Augen gesehen haben: In Genf wird der Mokka X zu sehen sein. Einverstanden, nur ein Facelift des Bestsellers, aber ein gelungenes, viel weniger von diesem Pseudo-Abenteuer-Plastik aussen – und innen ganz wie der neue Astra (der sich anscheinend glänzend verkauft, Opel vermeldet die baldige 100’000ste Bestellung). Wir haben auch das Interieur des neuen Zafira gesehen, das ebenfalls dem Astra angegelichen wird, viel weniger Knöpfchen, höhere Wertigkeit. Und damit ist auch klar: es kommt wieder ein Zafira. Und der sieht auf dem Photo gut aus. Im Herbst ist mit dem Siebenplätzer zu rechnen.

Höhepunkt für Genf ist aber der GT. Da haben wir zwar nur Bilder sehen dürfen, doch das wird so richtig aussergewöhnlich, da beweist Opel den Mut, der ein paar Jahrzehnte gefehlt hat. Das wird auf jeden Fall einer der Stars werden in Genf – allein schon die Farbgebung ist grossartig. Und der Tür-Mechanismus. Und diese Retro-Zitate, die sehr modern wirken.

Und auch noch in Genf: der Meriva-Nachfolger. Dieses Modell muss eigentlich sterben, es ist vorbei mit den sich gegenläufig öffnenden Türen, dafür will man ein Stück des ständig wachsenden Marktes der kompakten Crossover für sich beanspruchen. Das Ding wird als Cross-Utility-Vehicle bezeichnet, sieht aus wie ein Renault Captur – und wird in Kooperation mit PSA gebaut.

Noch vor Genf kommt die Ankündigung eines neuen E-Autos. Wir gehen mal davon aus, dass es eher der Volt II als der Bolt sein wird, doch da liess sich den Opelanern nichts Genaueres entlocken. Man wolle den Weg des Elektro-Autos ganz konsequent gehen, sagte Karl-Thomas Neumann – wie es um die Hybridisierung steht, steht auf einem anderen Blatt. Oder vielleicht auch auf gar keinem, wie man so zwischen den einzelnen Sätzen hören konnte. Das gilt übrigens auch für den Astra OPC: da ist nicht nur noch nichts entschieden, es sieht ganz danach aus, als ob es da keinen Nachfolger geben wird. Dafür zeigen wir hier die Bilder des Astra TCR, den Opel zusammen mit Kissling entwickelt hat – und der ein gutes Gerät werden dürfte.

Was war sonst noch? Wir durften schon einmal den neuen Insignia anschauen, der 2017 auf den Markt kommen wird. Er wird – anders. Also: sehr anders als der bisherige Insignia. Mark Adams sprach da zwar von der Umsetzung des Monza Concept, das 2013 auf der IAA für Furore gesorgt hatte, doch wir konnten das jetzt nicht so richtig erkennen. Aber wir waren ja auch beim ersten Anblick des aktuellen Astra ziemlich skeptisch, haben aber unterdessen so ein bisschen Freundschaft geschlossen mit dem Fahrzeug (es folgt dann, zeitnah, noch der Test der 200-PS-Version).

Ausserdem wurde noch viel von Connectivity und «automated drive» geplaudert. Bei Opel/GM vermeidet man den Begriff des autonomen Fahrens, man sieht sich auf dem Weg eines 6-Stufen-Plans, bringt in (naher) Zukunft jede Menge weiterer Sicherheits- und Assistenz-Systeme. «radical» hat dabei noch etwas gelernt, was uns bestens gefallen hat: «Level 0», also «no automation». Wird es bei Opel nicht mehr geben, bei uns aber schon.

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Haben wir damit alle Fragen unserer Leser beantwortet? Ach, nein, da war noch der Manta. Nein, der kommt nicht mehr, an diese Bezeichnung glaubt man in Rüsselsheim nicht mehr. In Sachen EDR (Event Data Recorder) seien es vorerst noch rechtliche Gründe, die eine Auswertung der Daten verhinderten, doch eine Lösung ist bereits in Sicht. Dreitürer-Astra – ja, kommt, und wir haben in Dudenhofen jede Menge Viertürer rumfahren sehen, wenn auch noch getarnt. Und das mit der Schalthebelführung, da sieht Opel irgendwie keinen Bedarf (wir schon). Und zum Avista, der ein neuer Monza sein könnte, dazu sagten sie: nichts; wir wissen aber, dass das Thema «Monza» noch in diesem Jahr eines werden wird.

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Der Beitrag Es geht voran bei Opel erschien zuerst auf radicalmag.