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Maserati Ghibli 4.7 Spyder – #1185

Published in radical-mag.com

Spyder mit Dach

Es gibt Cabrios (und Spyder), die sehen mit geschlossenem Stoffdach einfach nicht gut aus. Und manch einer mag das Stoffdach eh nicht, zu undicht, zu viele Windgeräusche, solche Sachen; man kann sich dann fragen, weshalb er sich überhaupt ein Cabriolet (oder einen Roadster) zugelegt hat, aber das ist dann wieder ein anderes Thema. Dann ist da aber noch das Hardtop, das ist wieder eine andere Geschichte, da geht es dann – meist – um eine bessere Wintertauglichkeit. Einst, vor mehr als 100 Jahren, löste man das teilweise mit unterschiedlichen Aufbauten, im Spätherbst fuhr man zu seinem Karrosserie-Schneider, der baute den Wagen um, um ihn dann im Frühling wieder schöner zu machen für den Sommer. In den USA kam es dann ab den 40er Jahren in Mode, Hardtop-Coupé anzubieten, die sahen dann aus, als ob einem Cabrio ein festes Dach aufgesetzt worden wäre, waren aber von Anfang an vollverschweisst. In Europa dagegen war ein zusätzliches Hardtop für das Cabrio meist der Luxusklasse vorbehalten, berühmte Beispiele sind etwa der BMW 507, der auch mit Hardtop richtig gut aussah, oder die Mercedes SL (etwa R107), bei denen noch so mancher gar nie offen auf die Strasse kam.

Beim Maserati Ghibli Spyder nun, der 1969 auf den Markt kam und sicher als eines der schönsten offenen Automobile bezeichnet werden darf, gab es ab Werk auch ein zusätzliches Hardtop. Für die 125 gebauten Exemplare wurde diese Option aber nur von 25 Kundinnen angekreuzt. Was ein bisschen schade ist, denn das ebenfalls von Giugiaro entworfene Hardtop gibt dem Ghibli noch einmal einen ganz anderen Charakter, hätte gut auch ein eigenständiges Modell sein können. Dieses Exemplar hier, Chassisnummer AM115S1185, ist eines von 56 mit dem 4,7-Liter-Motor und manueller 5-Gang-Schaltung, es war ursprünglich silbern (Argento Auteuil, 106 E1) mit schwarzem Interieur und überhaupt bestens ausgestattet, Borrani-Felgen, Becker-Radio mit automatischer Antenne, Servolenkung – und eben, Hardtop. Später war der Spyder mal rot, der letzte Besitzer wählte dann diese helle Blau, ersetzte die Borrani durch Campagnolo. Der feine Maserati wird von Broad Arrow im März auf Amelia Island versteigert, erwartet werden zwischen 625’000 und 675’000 Dollar.

Wir haben all unsere Maserati an einem Ort versammelt, hier, dort gibt es auch mehr Ghibli Spyder. Und sonst ist da noch unser Archiv.

Der Beitrag Maserati Ghibli 4.7 Spyder – #1185 erschien zuerst auf radicalmag.