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Gedanken zum BMW 2er Coupé

Published in radical-mag.com

Den Kunden nicht aus den Augen verlieren

Es muss BMW doch hier an dieser Stelle auch einmal ein Kranz gebunden sein. Klar, auch aus München kommen in letzter Zeit hauptsächlich E-News (und riesige innere Organe), doch mit dem neuen 2er Coupé zeigt BMW eben auch, dass weder der Verbrenner noch die Freude am Fahren bald schon einen Abgang machen müssen. Das 2er-Coupé ist ein Automobil, wie es sich der «petrolhead» wünscht – und ein wichtiges Signal zur richtigen Zeit.

Erst kürzlich hat ja der Audi-Chef Markus Duesmann verkündet, dass 2026 – also in fünf Jahren – der letzte neue Verbrenner kommen wird aus Ingolstadt. Dafür gab es auch aus dem eigenen Haus Schelte, weil man dort davon ausgeht, dass 2030 noch etwa die Hälfte der in den USA und China verkauften Automobil ganz klassisch angetrieben sein werden – ein gewaltiger Markt, den sich Audi da entgehen lassen würde. In die gleiche Kerbe hieb BMW-Chef Oliver Zipse: «Die wahren Entscheider in unserer Industrie sind die Kunden. Und die sollte man nie aus den Augen verlieren», sagte er als Replik auf die Aussagen seines ehemaligen Untergebenen Duesman.

Ja, der Kunde, dieses seltsame Wesen. Auch wenn in der Werbung, den Fachblättern und den sozialen Medien fast nur noch elektrisch einherrollende Smartphones auf vier Rädern gezeigt werden, so mag die Kundschaft nicht einmal in Mitteleuropa so richtig mitspielen, die Verkaufszahlen der Stromer bewegen sich weiterhin in einem einstelligen Prozentbereich. Es wird sich ändern, ja, aber wenn man es global betrachtet, dann werden diese Veränderungen schleichend langsam sein. Man tut sicher gut daran, den Verbrenner (und den Fahrspass!) nicht verfrüht in Pension zu schicken.

Das 2er-Coupé nun also. Nicht Frontantrieb wie andere 2er und der 1er, sondern längsliegende (starke) Motoren mit Heckantrieb (und auf Wunsch auch Allrad). Diese klassische Konfiguartion wird auch optisch betont, lange Haube vorne, kürzeres Heck, sportliche Proportionen. Auch liegt das Dach deutlich tiefer und die Backen wurden breiter. In Zahlen: 64 Millimeter mehr Breite, 100 Millimeter mehr Länge und 30 Millimeter geringere Höhe. Damit steht das kleine Sportcoupé optisch voll im Saft. Unter der Haube sorgt der bekannte 3,0-Liter-Sechszylinder mit 374 PS für entsprechend passenden Vortrieb. Alternativ gibt es zwei Vierzylinder-Benziner mit 184 PS und 245 PS sowie auch noch einen Diesel mit 190 PS.

Beim Fahrwerk greift das neue 2er Coupé tief in die Konzern-Schubladen. Teilespender sind das 4er Coupé und der Z4, von denen Vorder- und Hinterachse sowie die Stossdämpfer stammen. Dazu würzt München das BMW 2er Coupé allerdings noch einmal extra nach, die Hinterachse wird steifer an die Karosserie verschraubt. Auch im Innenraum macht das BMW 2er Coupé ebenfalls einen Schritt nach vorne und orientiert sich stark an den grossen Brüdern. Das alles hat allerdings seinen Preis: Die Preisskala beginnt erst bei 48’300 Franken, für die sportlichste Variante, dem M240i xDrive, snd dann schon 67’500 Franken fällig.

Mehr BMW finden sich in unserem Archiv.

Der Beitrag Gedanken zum BMW 2er Coupé erschien zuerst auf radicalmag.