Open Menu
Open Menu
 ::

Citroën C6

Published in radical-mag.com

Zu kaufen gesucht

Ja, ich will einen Citroën C6. Für mich. Er soll bei mir bleiben, ich verspreche auch, dass er es gut haben wird, schön warm, trocken. Und ganz behutsam, mit Liebe und Sorgfalt, bewegt wird. Gerne nehme ich unter ruch@pruductions.ch Angebote entgegen, am liebsten hätte ich einen Benziner (oder doch den 3-Liter-Diesel, obwohl der etwas anfälliger sein soll?), gerne mit guter Ausstattung, gerne von einem Liebhaber, der seinen C6 schon gut behandelt hat und ihn gerne in guten Händen wüsste. Davon geredet und mich so ein bisschen umgeschaut habe ich mich nun schon lange. Doch nachdem ich kürzlich wieder einmal so einen C6 fahren durfte, ist es nun endlich an der Zeit, dies Vorhaben auch umzusetzen.

Ach, der C6. Er war die letzte grosse französische Limousine. Ein letztes Mal (quasi) Oberklasse, ein letztes Mal «la grande Nation». Ein schönes, technisch spannendes Automobil, ein extrem komfortables noch dazu, mit ganz viel Platz. Dank der elaboriertesten Version des  hydropneumatischen Fahrwerks der König der Langstrecke, mindestens auf Augenhöhe mit der damaligen S-Klasse, aber halt leider nicht ganz so gut motorisiert. Und halt leider auch unverstanden von der grossen Masse der potentiellen Kunden, weil: Citroën. Den Franzosen trauten auch die reichen Franzosen nicht so recht über den Weg, die theoretisch besten Märkte (USA, China) konnte sich der C6 nie erschliessen – und so war nach einer Bauzeit von sieben Jahren (2005 bis 2012) und trotzdem nur 23’384 gebauten Exemplaren endgültig Schluss mit der französischen Eleganz und Herrlichkeit. Zwar (ver)spricht Citroën so etwas wie einen Nachfolger, doch wir haben ihn schon gesehen (siehe: hier): es wird nicht mehr sein wie früher.

Und früher war halt schon sehr gut. Ich erinnere mich an einen Langstrecken-Test mit einem 2,7-Liter-Diesel damals bei der «auto illustrierte», er war der absolute Liebling der Redaktion, die vereinbarten Kilometer war deutlich schneller erreicht als erwartet. Auf der deutschen Autobahn war man ganz vorne mit dabei, denn der C6 war nicht nur komfortabel, er konnte auch wirklich schnell – sogar in den Kurven. Ausserdem war er sparsamer als die direkte Konkurrenz, die Diesel von Audi und BMW konnten da nicht mithalten. Viele Geschichten habe ich mit den verschiedenen C6 gemacht, damals (ich fuhr eine DS als Privat-Fahrzeug), an einen Vergleich mit dem XM erinnere ich mich gut, denn es hat geschüttet wie aus Kübeln. Schon damals hatte ich mich verliebt, die Berichte fielen extrem wohlwollend aus (aus heutiger Sicht: fast etwas peinlich) – und bei der Fahrt kürzlich kamen all diese Erinnerungen wieder hoch. Und deshalb: siehe oben.

 

Mehr, viel mehr Citroën haben wir in unserem Archiv.

Der Beitrag Citroën C6 erschien zuerst auf radicalmag.