Hut ab vor den Mechanikern
24 Stunden. Und viel mehr.
So einen kleinen Schuss muss man(n) schon haben, um sich solches anzutun. Also, dies 24-Stunden-Rennen auf der Rallyecross-Strecke von Nyirad mit Autos, die eigentlich auf den Abbruch gehören (all you need to know: 24hracing.at). Auch als Fahrer(in), aber ganz besonders: als Mechaniker. Denn am Schluss und vor allem von Anfang an hängt ja alles an denen, die etwas von der Materie verstehen. Runterpinseln, ein bisschen Lenken, hin und wieder Bremsen: das kann eigentlich jede/r. Aber wie Matthias Zarco und Pascal Sahli (was man über die zwei Buben sonst noch wissen muss: www.mazracing.ch) unsere zwei Opel Vectra aufgebaut und hardcore-tauglich gemacht hatten, das war schon ganz hohe Schule. Wie sie alles organisierten, die Wagen nach Ungarn brachten und dort eine funktionierende Werkstatt samt Küche aufbauten, das war eine logistische Meisterleistung. Wie Zarco und Reto Berger aber die Fahrzeuge im Rennen und am Leben erhielten, das waren dann gleich mehrere Wunderheilungen. Vor denen wir auf Knien noch ganz tief den Hut ziehen. (Von links nach rechts: Matthias, Pascal, Reto)
Zum Beispiel: Mitten in der Nacht war dann der Kühler undicht, Steinschlag. Kann vorkommen, sollte aber nicht; versuchte man zu vermeiden, indem man schon vorab einen Kühler mit Plastikhaut reinbastelte. Nützte aber nichts, es leckte dann trotzdem: Die Jungs wechselten das Ding innert 14 Minuten. Also, nochmals, damit man es geistig mitverfolgen kann: sie bauten in weniger als einer Viertelstunde einen brennend heissen Kühler aus und einen neuen wieder ein. Falls Ihr Garagist bei einem ähnlichen Problem mindestens ein halbes Dutzend Stunden in Rechnung stellt, dann, ja, dann dürfen Sie durchaus nachfragen, ob das nicht auch schneller geht. Zweimal wechselten sie im Rennen eine Antriebswelle, einmal ein Federbein – und auch als ein Pilot plötzlich das Lenkrad in der Hand hatte, wurden sie nicht gleich nervös, sondern brachten die Sache ganz cool in Ordnung. Selbstverständlich liefen die Reifenwechsel – und davon gab es reichlich – fast so professionell ab wie beim einem Formel-1-Team. «radical» blieb das nur das Staunen – und eine tiefe Ehrfurcht vor der Leistung der Jungs. Wir können uns gar nicht genug bedanken.
Herzlich bedanken wollen wir uns unbedingt auch bei Eva, die für unser leibliches Wohl sorgte. Ganz wichtig – und gut war es auch noch! Und ansonsten folgen jetzt einfach noch ein paar Impressionen mit Fotos von Fabi und Martyna.
Es kommen dann noch mehr…
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