RM Sotheby’s in New York
Wohin führt das noch?
Gut, die knapp 18 Millionen für den Ferrari 250 GT LWB California Spider kann man ja mal machen. Das ist viel, auch über den Erwartungen von von 14 bis 17 Millionen Dollar, aber es ist ja auch ein besonderer Wagen. Dass einer 3,772’500 Dollar (plus Aufgeld) für einen Bugatti Chiron bezahlt, das ist dann allerdings sein ganz persönliches Problem, vielleicht hätte er das Geld besser in einen Psychiater investiert. Oder einen Anlageberater. Doch es gab noch viel erstaunlichere Resultate an der Auktion von RM Sotheby’s in New York am 6. Dezember – und die stimmen uns nachdenklich. Oder sogar traurig.
Da wäre zum einen der VW Bulli von 1960. Für den unfassbare 207’200 Dollar (plus Aufgeld) bezahlt wurden. Man hatte ja zwischenzeitlich das Gefühl, dass der Bulli-Hype abgeklungen sei, dass die Preise wieder vernünftiger werden, die Summen nicht mehr sechsstellig sein müssen. Doch da haben wir uns anscheinend zu früh gefreut.
Aber so richtig übel wird uns dann beim Lancia Delta HF Integrale Evo von 1992, in einem immerhin schönen «giallo Ferrari», einer auf 400 Stück limitierten Sonderedition. Denn der Lancia wurde für 190’400 Dollar zugeschlagen, deutlich über dem schon kranken Estimate. Solche Evo gab es bisher auch für 50’000, sie sind dann vielleicht nicht ganz so schön wie das in New York verkaufte Stück. Aber fast 200k für einen Delta, das ist schlicht und einfach bescheuert. Und es wird den Markt für diese Fahrzeuge ruinieren, jetzt rennt jeder, der so ein Ding zu verkaufen hat, raus und schreibt eine 1 vor das bisherige Angebot. So sehr wie den Lancia auch lieben, aber das ist er nicht wert. Und dass sie jetzt wohl auch nicht mehr gefahren werden, das haben die Integrale auch nicht verdient.
Alle Resultate gibt es hier. Vernünftigere Fahrzeuge haben wir in unserem Archiv.
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