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Sehr okay, Test Suzuki Vitara 2286

Published in radical-mag.com

Test Suzuki Vitara

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Der neue Vitara ist ein überraschend erwachsenes Auto, ausser beim Verbrauch. Klar, kompakte SUV sind beliebt, nicht nur in der Schweiz. Diesem Trend folgt auch Suzuki mit dem neuen Vitara, allerdings gehen die Japaner, gemeinhin als Kleinwagenspezialisten bekannt, einen anderen Weg als viele andere Hersteller. Denn der Suzuki ist nicht nur sehr leicht, sondern auch sehr sparsam und bei der Optik bei weitem nicht so martialisch wie viele seiner Konkurrenten. Ach ja, die Optik. Nein, wer sich sonst gerne Audi’s oder Mercedes anschaut, der wird nicht begeistert sein. Wir sind es auch nicht. Aber, es sollen wieder mal die inneren Werte zählen. Und von denen hat der Vitara einige. Überraschend viele sogar, wir hätten dem Japaner nicht zugetraut so gut auf unsere Straßen zu passen. Denn eines ist klar: Obwohl der Testwagen in der absoluten Luxusausstattung zum test antrat, ein Luxusliner ist der Vitara nicht. Wieso? Naja, Hartplastik als Armaturenbrett und an den Türinnenseiten ist nicht gerade sexy. Aber: leicht. Und, irgendwie wirken selbst die montierten 17-Zöller (Basis ist 16 Zoll) mickrig. Aber eben, wir haben auch kein Wunder erwartet. Überrascht haben uns dann neben dem Verbrauch aber so einige Dinge.

Zum Beispiel das Infotainmentsystem. Klar gegliedert, übersichtlich, leicht zu bedienen, schöne Auflösung, gute Konnektivität. Das passt und ist mindestens genauso gut wie einige Systeme so genannter Premium-Hersteller. Das hätten wir so nicht erwartet. Auch nicht erwartet hatten wir den Kollisionswarner. Den hat zwar mittlerweile fast jedes moderne Auto, dass man aber den Warnbereich verstellen kann und das System falls es nervt einfach per Knopfdruck abschalten kann, richtig gut.


Kommen wir zum Antrieb: Unter der Haube arbeitet ein Vierzylinder-Diesel mit einem Hubraum von 1,6 Litern. Seine Leistungsdaten klingen nicht gerade berauschend. 120 PS generiert der Motor, dazu ein maximales Drehmoment von 320 Nm ab 1750 Umdrehungen. In unserem Fall kombiniert mit einem manuellen Schaltgetriebe mit sechs Gängen. Und dieses Getriebe an sich ist schon eine Erwähnung wert. Exakt geführter Schalthebel, mit sehr wenig Kraftaufwand zu bedienen, richtig ein gutes Getriebe. Und, weil der Suzuki leer keine 1400 kg wiegt  und auch keine Monsterreifen montiert sind, kommt man mit dem Vitara flott voran. Und verbraucht dabei sehr wenig Diesel. Im Testschnitt waren es 5,1 Liter pro 100 Kilometer. Das sind nur gerade sechs Deziliter mehr, als der Hersteller verspricht. Sehr ordentlich! Klar, man hört - besonders wenn der Motor kalt ist - dass es ein Diesel ist. Aber ein VW ist auch nicht laufruhiger.





Wir schwärmen von einem Suzuki? Ohne zu kritisieren? Natürlich nicht. Wer die Tür ins Schloss haut bekommt ein ordentliches Geschepper zu hören. Und die softe Fahrwerksabstimmung ist nicht dafür gedacht, auf unserer Hausstrecke den neuen Rekord zu fahren. Aber, lieber richtig bequem und unsportlich als so ein ödes Mittelding. Hinzu kommt beim Topmodell eine Garantie von fünf Jahren. Das alles hat allerdings auch seinen Preis. Während man den Vitara – den es anders als bei vielen Konkurrenten – ausschliesslich als 4x4 gibt, mit dem 120-PS-Benziner bereits ab 22'990 Franken bekommt, war unser Testwagen deutlich teurer. 33'490 Stutz kostet der Top-Diesel, mit Automatik ist er gar noch drei Tausender teurer. Dennoch erscheint uns der Preis angesichts der Ausstattung eigentlich fair. Allen neuen Vitara – egal mit welcher Ausstattung – gemein ist der nicht gerade riesige Kofferraum aber auch die gute Übersicht dank der relativ grosszügigen Fensterflächen. Wir würden uns zar keinen kaufen, aber wir kennen Menschen, zu denen würde der neue Vitara perfekt passen. Und nein, nicht alle dieser Bekannten sind Langweiler.

Mehr Suzuki gibts im Archiv.
 



Text: Cha, Fotos: Werk.