Vanessa auf der Viehweide?
Letzte Woche war "Kombi-Abend" auf der Viehweide in Hofheim, dem monatlichen Austragungsort des sehr empfehlenswerten Hessischen MB-Stammtischs. Ich hatte es tatsächlich seit längerem mal wieder dorthin geschafft und war gespannt., was mich erwarten würde.
Es gibt die unterschiedlichsten Vorstellungen davon, was genau ein "Kombi" ist. Selten habe ich daher so viele wirklich attraktive Windelbomber gesehen wie letzte Woche auf der Viehweide
Man hat beim Thema "Kombi" in Verbindung mit der Marke Mercedes-Benz ja gottseidank nicht unbedingt mit Kleinbussen zu rechnen, deren beklebte Heckscheiben vor "Leon an Bord" oder ganzen Fünflingswürfen der Kategorie "Kevin & Vanessa" warnen. Eher schon würde es auf die Beteiligung einiger T-Wagen unterschiedlichster Baujahre hinauslaufen, vielleicht noch ergänzt um den einen oder anderen Exoten. Zum Beispiel Erich Matzeks unvermeidlicher S140 von Binz. Der war dann auch tatsächlich aus der Schwäbischen Alb angereist, um sich hier dem Zender-S126 von Ralf Weber und/oder dem Crayford-S116 von Olli Stork zu stellen und sich ein Showdown der besten am wenigsten krummen Kombi-S-Klasse aller Zeiten zu liefern. Letztere aber beschieden sich dann jeweils mit einem werkskonformen S124 – und das war es auch schon fast in Sachen normaler "Kombis"´auf dem "Kombi-Abend".
Wer aber hätte gedacht, daß ein (tatsächlich familientauglicher!) "Kombi" auch eine Fahrgestellnumer beginnend mit "100" haben könnte? Kenner wissen, daß es sich hierbei nur um den Maybach der Siebziger Jahre handel kann, nämlich den Großen Sechshunderter, der jede S-Klasse auch heute noch wie ein kostenoptimiertes Mittelklasse-Fahrzeug erscheinen läßt – seit letztem Donnerstag auch bekannt als der "Kombi des Bundespräsidenten":
Der Volksmund weiß: „Hat das Auto Zahnspangen, trägt sein Fahrer meist Gebiß”. Nicht so beim 600er: der Radlaufchrom alias "Zahnspange" war beim W100 Serie und steht ihm sehr gut - ganz im Gegensatz zum 124er rechts daneben.
Durch die Lockwirkung dieses nicht ganz original-lackierten, aber nahezu unwirklich schönen Sechshunderters läßt sich noch ein spektakuläres Naturschauspiel beobachten: eine Schar [[Haubentaucher]] mitten im Taunus
Mädels, das versteht Ihr nicht! Glückliche Männer beim gemeinsamen Haubentauchen. Laut Wikipedia stammt der Haubentaucher übrigens aus der Familie der Lappentaucher. Das ist hier nicht anders (ohne Lappen und Putzen kein Haubenöffnen).
Wenn die Kinder noch kurz sind, empfiehlt sich ein Kombi in praktischer Flachbauweise. Geradezu prädestiniert hierfür scheint der Aston Martin Lagonda, unter Enthusiasten das drittschönste Auto der Welt (direkt nach dem Fiat Multipla und dem Ssangyong Actyon). Wo die Liebe hinfällt…
Ein Hingucker ist er allemal. Und sein Cockpit erst recht. Sekundenschlaf ist in diesem Auto quasi ausgeschlossen, denn man muß schon stetig hochkonzentriert bleiben, damit einem wenigstens auf der Instrumententafel nichts entgeht.
Alles (aber wirklich ALLES) auf einen Blick: Konditionssicherheit nach dem Verständnis der Aston-Martin-Ingenieure
Warpkerntemperatur und Stärke des Strukturellen Integritätsfeldes scheinen innerhalb normaler Parameter, jedoch sollten die Antimaterie-Injektoren und Deuteriumpumpen mal kalibriert werden - eine typische Schwachstelle beim Lagonda.
Zitronige Erfrischung zwischendurch: Dirk Busch nebst Gattin reisen im mimosengelben Erstserien-500er an
Schon gewußt? Einer Anekdote zufolge hätte es diese Farbe oben – wie auch viele andere chromatische Aberrationen der Siebziger – laut Bruno Sacco für den 126er nicht mehr geben sollen. Vorstand Breitschwerdt indes bestand auf der Fortführung der psychedelischen Farbenfreude und bestellte sich prompt selbst einen Mimosengelben als Dienstwagen!
Tom Witzel von Tom's Club zeigt derweil allen gemäßigteren Familienvätern am Beispiel dieses englischen "Kombis" eindrucksvoll, wo Kevin und Vanessa künftig ihre Nutellabrote schmieren könnten:
Rolls Royce Silver Spur II mit praktischen Klapptischen zum Wickeln oder als PSP-Plattform für die Blagen
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