Dick, säuft, ist immer blau - und doch erst zwanzig!
“Am Samstag wird der Daimler zwanzig - und am Montag gibt’s Kuchen!” Das waren sinngemäß meine Worte vor ein paar Tagen. In der Firma ist es Tradition, einen Kuchen zu spendieren wenn man Geburtstag hat. Naja, mein eigener Geburtstag liegt lange zurück, und irgendwie war ich seinerzeit nicht zum Kuchenbacken gekommen…
Jetzt aber gab es einen bedeutenden Anlaß: die Beförderung meines geliebten Gebrauchtwagens in den offiziellen Status eines “Youngtimers” - und das auf dem Höhepunkt des staatlich induzierten Abwrackwahns. Der nautikblaue 560SEL ist ohnehin schon längst Familienmitglied, sein Erstzulassungsdatum am 27. Juni 1989 deshalb längst kein unbedeutender Tag mehr.
Kaum hatte ich die vollmundige Ankündigung ausgesprochen, setzte ich vorsorglich auch eine Mail an meine Freundin ab mit dem Memo “Am Sonntag backen wir Kuchen!”. Damit war die Sache amtlich - ein Entrinnen unmöglich, denn ich kenne kaum jemanden, der so pflichtbewußt und zuverlässig ist wie sie.
So kam es, daß wir am späten Sonntagnachmittag noch diese beiden Kunstwerke buken, die am heutigen Montag von den Arbeitskollegen zu Recht bestaunt und genußvoll verzehrt wurden. Daß auf Kuchen aus dem Schlörbschen Backofen zwangsläufig ein Mercedesstern gepudert war, hätte selbst ohne besonderen Anlaß niemanden verwundert. Auch als ich einigen der Kollegen “gebeichtet” hatte, daß statt Sonnenblumenöl aus Rückasicht auf den Jubilar das gute Castrol GTX 10W40 herhalten mußte, stieß dies nur auf Achselzucken und trübte keineswegs das Lob an uns Konditoren.
Ach, und das Geburtstagsgeschenk für den Nautikblauen selbst? Neben so ziemlich ALLEM, was unter “Scheckheft” an “Kleinigkeiten” schon gelistet ist: ein bald bevorstehender 240tkm-Wartungsdienst bei Mercedes-Messerschmidt und eine frische Hohlraumversiegelung auf den “Fetttagen” Ende Juli. Das sollte reichen!
Übrigens: Rudolf-August Oetker fuhr W126!
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