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Das fünfte Opfer von fünfkommasechs.de

Published in fünfkommasechs.de
…heißt Matthias Q., und hat sich (Zitat aus seiner eMail) “von den emotionalen Berichten” meiner Website “zusätzlich motivieren lassen, es mit ‘dem GRÖSSTEN’ aufzunehmen.” Etwa so dürfen wir uns das vorstellen:   Gemeint ist - wie sollte es anders sein - die höchstdosierte Darreichungsform des 126ers, nämlich der 560er in “L”, und wenn das Glück es will, in nautikblau-metallic. “Der Unterschied zu einem 420er oder 500er ist dann nur noch...

heißt Matthias Q., und hat sich (Zitat aus seiner eMail) “von den emotionalen Berichten” meiner Website “zusätzlich motivieren lassen, es mit ‘dem GRÖSSTEN’ aufzunehmen.”

Etwa so dürfen wir uns das vorstellen:

 

Gemeint ist - wie sollte es anders sein - die höchstdosierte Darreichungsform des 126ers, nämlich der 560er in “L”, und wenn das Glück es will, in nautikblau-metallic.

Der Unterschied zu einem 420er oder 500er ist dann nur noch marginal. 3 Liter auf 100km? So gesehen hatte ich die Grundentscheidung schon gefällt” schreibt er und meldet mit diesem Foto auch gleich Vollzug: 

Ein wahrer “Kennzeichen-Ästhet”, wie Jochen Kleiner es nennen würde. Leider werden die weniger Sachkundigen allenfalls etwas mit “MB”, nicht aber mit der Zahl dahinter anfangen können. Das ist mir auch ganz recht so, denn eigentlich müßte auch diese Website fünfkommafünfviersieben.de heißen. Daß nicht auch Matthias auf die 560 aufrundet, sondern ehrlich zu seinen Mitmenschen ist, spricht für ihn. Und für das schwäbische Understatement des Erstbesitzers (in diesem Falle Daimler selbst) spricht der “Wegfall Typkennzeichnung” auf dem Kofferraumdeckel. Apropos Erstbesitzer: die Historie des Fahrzeugs ist ganz interessant.

Das Fahrzeug lief ca. 1 Jahr und ungefähr 11TKM als Fahrzeug der Daimler-Benz AG, bevor es ein Unternehmer aus Ostwestfalen erwarb.

Irgendwo hab ich mal gelesen: Erstbesitzer einer S-Klasse gelten als reich und penibel -Stimmt ;-)

Das Fahrzeug wurde komplett durchgehend bei DB gewartet. Es wurde nach Aussage des Vorbesitzers (Anfang 70) grundsätzlich alles gemacht was nötig war. Dies hat mir auch der Werkstattmeister bestätigt. Allerdings kocht man da auch nur mit Wasser. Wie die montierte Handyfreisprecheinrichtung montiert und verkabelt war, ist schon eine Frechheit –unglaublich– und ich möchte nicht wissen was das gekostet hat…
Das Fahrzeug war zwar immer auf den Vorbesitzer zugelassen, lief aber bis 2001 als sein GF-Firmenfahrzeug. Er hat mir zugesagt, alle Rechnungen von der ersten Inspektion an rauszusuchen und zu kopieren. Er hat das Fzg dann 2001 “privatisiert”. Die Rechnungen aus diesem Zeitraum bis 2008 hat er mir bereits zugeschickt.

Eigentlich wollte der Sohn (Anfang 50) das Fahrzeug behalten, hatte sich aber nun umentschieden.
Kilometerstand: 322.000 km – seit 2004 nur noch 10 TKM. Ich habe 3450 € gegeben, inclusive Winterreifen auf ebenfalls originalen Gullies.

“Blind am Telefon gekauft”, bezahlt und abgeholt. Der Motor läuft geräuscharmst– 1A! Die vorhandenen Roststellen befinden sich dort wo angegeben (Kotflügel v.l., Radläufe hinten beide unten zu den Türen hin, kleine Ecke oben an der Spitze zur rechten Ecke des Kofferraumdeckels hin (unter der Heckscheibe) und unter dem Griff der Tür hinten links). Heckscheibenrahmen und Unterboden inkl. Bremsabstützungen tadellos. Das Fahrzeug zog bei der Überführung leicht nach rechts. Soundsystem links komplett tot,
2 Birnchen im Lüfterbereich defekt, Hinten steinhart - war ebenfalls bekannt-, Klima leer und noch nicht umgerüstet :-( Automatik schaltet deutlich spürbar vom 3. in den 4. und er hat noch Euro 1.
Die Amaretta-Vordersitze sind (speziell der Fahrersitz) ziemlich unansehnlich, wurden laut Vorbesitzer mal von einem Aufbereiter verdorben. Dem hätt ich’s gegeben.

Bestandsaufnahme bei einem örtlichen MB-Spezi: Bulleneier platt (was sonst), je ein Bremssattel vorne und hinten fest, am Modulationsdruck wurde bereits rumgestellt (Schutzkappe fehlte), Motorlagerblöcke defekt.
Nun also in die Tasche gegriffen und neue Druckspeicher hinten, Kardanwellenmittellager und Getriebe und Motorlagerblöcke ersetzt. Die komplette (!) Bremse erneuert, d.h. alle Sättel, Scheiben, Belege und die Bremsschläuche erneuert. Getriebemodulator ersetzt und Modulationsdruck eingestellt. D3-Kaltlaufregler eingebaut.

Macht 2500,- EUR! *Schluck*

Aber dafür mit Rechnung und Gewährleistung und mit einem Super-Kontakt zu diesen absoluten Cracks. Der Chef schraubt seit seinem 6. Lebensjahr an Mercedes und nur Mercedes. Und wenn die Taxifahrer diesen Betrieb als “Ihren” auserkoren haben…

Nun bremst, schaltet und fährt es 1A! Soo, dann noch neues Öl mit Filter. Die Radläufe hinten vom befreundeten Lackierer in Form und Farbe gebracht. Da muß später mal rechts ein Blech rein, aber dazu muß es jetzt erstmal wieder durchkommen. Ein farblich passender Kotflügel steht auch schon rum. Inzwischen habe ich den linken Verstärker des Soundsystems repariert, dem Kombiinstrument Manieren beigebracht, (zeigte plötzlich beim Kilometerzähler doppelt so viel an wie gefahren), und Jetzt folgt noch ein bißchen “Schnickschnack”.
Das Radio (Becker original) wird gegen ein etwas moderneres Becker mit RDS und CD-10fach-Wechsler getauscht. Die Handyfreisprecheinrichtung in eine für ein Nokia 6210 getauscht (Handy hatte ich noch). Die Innenbeleuchtung bekommt hinten und vorne eine “Ausblendfunktion” (Dimmer).
Eine Funk-ZV mit sehr dezenten kleinen Schlüsselanhänger-Sendern und ohne Blinkeransteuerung wird ebenfalls folgen. Alle Birnchen in der Mittelkonsole kommen neu. Dezenter Wurzelholz-Schaltknauf (auf der Techno Classica erbeutet). Kotflügel umhängen, Einmal komplett von Hand polieren, und Einparkhilfe mit 4 in den Stoßfänger integrierten Sensoren montieren.

Was vergessen? Nee, das war’s zur Zeit :-)

Na ja, putzen und putzen und pflegen (Steckverbindungen, alles was sich bewegt und gepflegt werden kann) wenn das Wetter denn mal mitspielt. Und nun genieße ich die Fahrten an meinen freien Tagen, und wenn ich dann in den von der Standheizung muckelig vorgewärmten Wagen steige, erreicht mich schon ein großes Glücksgefühl.

Warum der und kein anderer? Die Farbe, nicht tiefergelegt, unverbastelt, mit lückenloser Historie aus gutem, vertrauenswürdigem - naja - FAST Erstbesitz. Wenn ich jetzt noch die Klima an’s Laufen bekomme, ist er ja schon ziemlich gut. Die Sitze werde ich ausbauen und abziehen. Zum Glück ist Amaretta ja waschbar. Nein, in die Waschmaschine kommen die Bezüge natürlich nicht, wegen der Pappstreifen am Rand.

Das war eine Menge an Information zur Bestandsaufnahme. Erstmal Hut ab  und Gratulation zur schönen, jetzt wieder etwas neuwertigeren Langlimousine! Achso, die harten Fakten, die mir Matthias geschickt hat, will ich gerne auch noch nachtragen:

VIN

WDB1260391A488491

Model

560 SEL

Chassis

1260391A488491

Engine

117968 12 070077

Transmission

722350 03 234654

Order

0 1 293 07751

Approx. year

8/1989

Heating

0929200124

Lights

BOSCH

Cab

04912

Dealer

company vehicle (293)

Interior

Amaretta grau (878)

Paint

929

nautical blue metallic (
zum Original

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