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Der Lichtmaschinen-Regler am W126

Published in fünfkommasechs.de

Heutzutage geht bekanntlich nichts mehr ohne Strom, jene unsichtbare Energie. Und beim Automobil?

Spätestens seit den ersten elektronischen Einspritzanlagen Ende der 1960er Jahre ist ein intakter Strom-Haushalt auch im Auto eine ganz essentielle Sache. Heutzutage (und damit meine ich explizit den doch immer noch recht modernen W126) ist genug Strom für ein Auto wichtiger denn je – denkt man doch einfach mal an die vielen elektronischen Helfer die dort verbaut wurden. Ja, davon gibt es auch bereits eine ganze Menge im W126!

Manch einer wird es selbst schon einmal erlebt haben – er fährt mit seinem Wagen und irgendwann wird das Licht merklich dunkler, dann setzt das Radio aus oder schaltet sich gleich komplett ab, die nächste Stufe ist eine aufleuchtende ABS Kontrollleuchte im Kombiinstrument… jetzt wird es schon höchste Zeit nach einer Nothaltebucht Ausschau zu halten. Die Symptome sprechen eine eindeutige Sprache: Exitus der Lichtmaschine (in Daimler-Deutsch auch Generator genannt).
Entweder hat die Lichtmaschine an sich das zeitliche gesegnet, bei den Laufleistungen der allermeisten W126 dürfte dies so unwahrscheinlich nicht sein. Wenn die Lichtmaschine 250.000Km ohne Murren hinter sich gebracht hat, dann ist das schon ein recht guter Wert!

Meist aber liegt es nur an einem kleinen Bauteil das man oben aufgeführtes Erlebnis kennenlernen durfte – der so genannte Lichtmaschinen-Regler.

Der Lichtmaschinen-Regler besteht aus ein paar weniger aufwendigen Elektronikbauteilen und als Hauptelement aus zwei federgelagerten Kohlestiften die in ständigem Kontakt mit der Kupferwelle der Lichtmaschine stehen und so (vereinfacht ausgedrückt) für den nötigen Strom sorgen. Dies sind übrigens weit mehr als die 12V die man so vom hören sagen kennt, je nach Regler und Ladezustand der Batterie sollte der Ladestrom definitiv über 13,1V liegen, meist liegt er sogar bei 13,7-14V.

Beim Kollegen Schlörb gab es vor einigen Wochen das Phänomen von teilweise schwächer werdenden Scheinwerfern, gepaart mit leichter Startunwilligkeit und beim Anlassen des Motor leichtem Zeigerausschlag des elektronischen Tachometers.

Also Grund genug den Tausch des Reglers einmal zu dokumentieren, denn Prophylaxe lohnt sich! Am besten sollte man den Regler wohl nach spätestens 100-150.000Km erneuern oder zumindest die Kohlestifte, die es z.B. bei Mercedes (oder Bosch-Dienst) als Paar zu erwerben gibt – ein Lötkolben genügt zum Tausch!

Reihensechszylinder-Fahrer sind hier wieder im Vorteil, die Lichtmaschine bzw. deren Regler sind problemlos zu erreichen und in kurzer Zeit getauscht.

Eigner eines mit M116 oder M117 bestückten W126 müssen hier schon ein wenig in die Trickkiste greifen – es wird nötigt den Deckel des Ölfiltergehäuse mit seiner Schraube zu demontieren und letztendlich auch den gesamten Ölfilter herauszuziehen, nur so erreicht man genug Arbeitsraum um mit einer 1/4-Ratsche und passendem Bit-Aufsatz die Schrauben des Reglers zu lösen. Deshalb sollte man diese Arbeit am besten bei kaltem Motor oder zumindest erst dann durchführen wenn der Motor wieder einige Zeit gestanden hat, nicht nur wegen der Temperatur, sondern vielmehr wegen dem Öl durchströmten Filter.


Auch lohnt sich bereits ein einfaches Nachschauen nach dem Zustand der Kohlen, denn die Saison hat ja gerade erst begonnen und niemand möchte wegen 20-30 EURO mit seiner S-Klasse liegenbleiben, oder?

Fotos: ©fuenfkommasechs.de

Original: 5komma6

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