Folierung statt Lackierung – auch für Liebhaber-Fahrzeuge interessant
Kürzlich bin ich über zwei Fotos eines auf den ersten Blick in Blauschwarz metallic (199) lackierten W126 gestolpert. Die Fotos wurden im Context einer Fahrzeug-Komplettfolierung präsentiert und ich habe schon das Schlimmste angenommen, doch weit gefehlt – blauschwarz ist hier das folierte Endergebnis.
Da wollte und musste ich natürlich mehr erfahren und die Fachleute von INTAX/foliocar waren so freundlich und beantworteten mir die Fragen und überliessen mir diess Bildmaterial.
Nicht das man mich falsch versteht – ich finde Fahrzeugfolierungen mehr als spannend, gerade bei modernen Autos denen man so wirklich ein tolles i-Tüpfelchen verpassen kann – hängt natürlich vom Geschmack des Fahrzeugeigners ab. Doch darum geht es hier nicht!
Die Story ist folgende: jemand kaufte sich einen frühen Wagen der 2.Serie in der Lackierung Rauchsilber metallic (702). Die Farbe gefiel dem neuen Besitzer aber nicht so recht, da der Wagen aber erst 36.700 Kilometer gelaufen hatte kam auch kein anderer W126 in Frage. Was macht man nun um glücklich zu werden? Umlackieren und den Wagen zum Frankencar machen? Ein Glück kam das nicht in Frage – was also machen? Das Mittel der Wahl war eine Komplett-Folierung bei einem richtig guten und bekannten Fahrzeug-Folierer.
Man entschied sich für einen Farbton der sehr nahe an das Blauschwarz herankam (nennt sich schlicht schwarz-metallic) und suchte auch gleich eine passende Kontrastlackierung für die Beplankung und die Stoßfänger heraus (graphit-metallic). Der Wagen sollte schließlich recht original bleiben – das ist gelungen wie ich finde.
Solch eine highend-Folierung kostet ca. 3.000 EURO (inkl. MwSt.), nicht gerade günstig, aber eine Komplettlackierung liegt noch darüber und birgt zudem die Risiken dass der Wagen danach eben nicht mehr Original ist. Es gibt zwei Jahre Gewährleistung auf die Folie, die Erfahrungswerte aus dem Droschken- und Kutschergewerbe zeigen dass die Folie problemlos 4-5 Jahre auf einem Fahrzeug verbleiben und anschließend schadenfrei wieder entfernt werden kann.
Der Entstehungsprozess einer solchen Folierung ist natürlich immens zeitaufwendig. Der Wagen muss absolut sauber sein, darf keine Lackbeschädigungen wie Steinschläge o.ä. haben und es müssen diverse Anbauteile demontiert werden bevor es losgehen kann. Ziel ist es eine Komplettlackierung (außer im Motorraum) perfekt nachzuahmen. Und ja, auf den ersten Blick, je nach Betrachtungswinkel und Licht, kann man oftmals wirklich nicht sagen was foliert und was lackiert wurde.
Muss ja sagen, dass ich insgeheim immer schon mit einem SEL liebäugele und den gerne in Agavengrün oder Weizengelb hätte – nur so etwas findet man nicht, denn vermutlich hat sich auch seinerzeit niemand so etwas getraut… wer weiß!?
Original: 5komma6