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Akuter Durchfall

Published in fünfkommasechs.de
In 21 Jahren hat es niemals auch nur geringe Mängel gegeben… und nun DAS! Reifen zu breit und zu flach… nicht mehr, aber auch nicht weniger war der Grund für dieses fatale Untersuchungsergebnis. Selbst ein Satz noch immer fast neuer Continental-Premiumreifen zu je 120 Euro das Stück schützt vor Durchfall bei HU (und beim Fahrer) nicht, wenn laut TÜV die Werksvorgaben nicht exakt eingehalten sind. Und die sind beim Mercedes-Flaggschiff der Achtziger Jahre sehr speziell. Da nützt es auch...

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In 21 Jahren hat es niemals auch nur geringe Mängel gegeben… und nun DAS! Reifen zu breit und zu flach… nicht mehr, aber auch nicht weniger war der Grund für dieses fatale Untersuchungsergebnis.

Selbst ein Satz noch immer fast neuer Continental-Premiumreifen zu je 120 Euro das Stück schützt vor Durchfall bei HU (und beim Fahrer) nicht, wenn laut TÜV die Werksvorgaben nicht exakt eingehalten sind. Und die sind beim Mercedes-Flaggschiff der Achtziger Jahre sehr speziell.

Da nützt es auch nichts, daß die GTÜ das letzte Mal bei derselben Rad-Reifen-Konfiguration grünes Licht für die HU-Plakette gegeben hat und genau diese auch hundertfach in Deutschland prüferseitig abgesegnet wird. Diesmal ist es anders, denn nach wie vor gilt:

Punkt 1: kein aktuelles Fahrzeugmodell der Geschwindigkeits- und Gewichtsklasse eines Fünfsechzigers hat so kleine Räder. 15-Zoll-Felgen sind heute allenfalls noch im Klein- und Kompaktwagenbereich angesiedelt. Entsprechend dünn ist das Angebot an Reifen, die auch locker 240km/h und rund 2,3 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht mitmachen.

Punkt 2: die werksseitig empfohlene Reifenart existiert nicht mehr, denn die Anforderungen haben sich über die Jahre geändert. Eine Art "Sicherheits-Aufschlag" bei der Geschwindigkeistfreigabe bedeutet, daß die benötigten Reifen nicht nur bis 240km/h, sondern sogar bis 250km/h freigegeben sein müssen. Aktuell gibt es somit KEINE Reifen mehr für den 560er am Markt.

Punkt 3: Ich möchte im Sommer mit Sommerreifen fahren, den Wagen theoretisch auch bis auf Vmax ausfahren können und dabei weiterhin vollen Versicherungsschutz genießen, ohne bei der Hauptuntersuchung bescheißen zu müssen.

Punkt 3 steht in Konflikt mit den Punkten 1 und 2. Gut daß ich morgen frei habe. Dann besuche ich die Mercedes-Benz-Niederlassung Frankfurt/Offenbach, um gemäß der aktuellen Werbekampagne herauszufinden, was genau die "beste Lösung, nämlich die Mercedes-Lösung" dieser Problematik ist.

Alternativ gibt es noch diverse andere Lösungsansätze, die auch hundertfach in Deutschland praktiziert werden. Klar, denn sonst gäbe es keine 560er mehr auf unseren Straßen. Und ja, ich weiß daß so etwas auch grundsätzlich sehr vom zuständigen Prüfer abhängt und ich an einem anderen Tag bei einer anderen Person keinen "Durchfall" hätte erleben müssen. Nun aber gehen wir erstmal den geraden Weg der Problemlösung!

Immerhin aber, so hat Adlerauge Marc "Dreikommanull" Christiansen erspäht, hat der Daimler selbst den ultimativ letzten produzierten 560 SEL auf 225/60 R15 Continental-Reifen gestellt. Eigentlich exakt meine Reifen, nur eben die Vorgängergeneration. Schade, daß ein offizielles Pressefoto beim TÜV nicht als Werksfreigabe für die entsprechenden Reifen gilt. Es dokumentiert aber eindrucksvoll die immer wieder faszinierende Beobachtungsgabe unseres Kollegen Christiansen! :-)

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PS: Die Abgasuntersuchung hat der Nautikblaue mit Bravour bestanden, wie auch sonst den Rest der Hauptuntersuchung


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