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Dieselfahrverbote: So langsam sind wir Deutschen endlich auch zum öffentlichen Protest bereit.

Published in fusselblog.de

Für uns Fahrer von älteren Autos wird die Luft echt dünn. Und bisher schluckt der Deutsche das aber trotzdem ohne großartigen Widerstand. Man schimpft vor sich hin, aber Taten? Fehlanzeige.

Anders in Frankreich. Da geht man das Problem mit den Luftwerten anders an, aber letzten Samstag ging die Bevölkerung auf die Straße. Nicht eine kleine lokale Demo, sondern fast flächendeckend landesweite Proteste. Dort soll über die Besteuerung des Diesels Druck gemacht werden. Und wenn es an den eigenen Geldbeutel geht, dann platzt dem Franzosen offenbar der Kragen. Es geht den Franzosen um mehr, als „nur“ um die Spritpreise, aber die sind der Auslöser der Proteste.

Ob so etwas in Deutschland ohne juristische Folgen für die Initiatoren möglich ist, ist zweifelhaft.

Symbol der Bewegung in Frankreich ist die gelbe Weste („Gilets Jaunes“). Ich, für mich als Einzelperson, habe deshalb seit Samstag ebenfalls eine gelbe Warnweste auf dem Armaturenbrett als Zeichen, dass ich zu Protesten bereit bin.

Einige in meinem Bekanntenkreis kamen auf dieselbe Idee, oder ziehen nach.

Ich habe das auch auf Instagram verbreitet und auf Facebook und noch kapieren es die wenigsten, was das eigentlich soll. Mir ist es wichtig, einen Anfang zu machen, Protestbereitschaft zu zeigen. Mir reicht´s! Nicht mehr tatenlos zusehen.

Auf Facebook startete die Gruppe „Stoppt die Deutsche Umwelthilfe (DUH)!“ den Versuch eine Demo auf der A40 zu organisieren, zog sie aber aus rechtlichen Bedenken schnell wieder zurück. In Deutschland muss eine Demonstration angemeldet werden und dafür hat offenbar niemand den Arsch in der Hose. Los jetzt, ADAC, DEUVET, AvD, ACE, oder wer auch immer. Nun kommt einmal in die Pötte und organisiert etwas für die Autofahrer, die ihr vertretet!

Immerhin gibt es seitens der CDU mal wieder eine Bestrebung der DUH die Gemeinnützigkeit zu entziehen. Dazu gibt es auch eine online Petition, die ich natürlich auch gezeichnet habe, selbst wenn das ein Anrennen gegen Windmühlen ist. Aber jeder sollte alles im Rahmen seiner Möglichkeiten tun, um sich zu wehren, wenn es ihm genauso stinkt.

Aber selbst wenn der DUH die Gemeinnützigkeit entzogen wird, sie werden vermutlich weiter klagen. Viel zu lukrativ ist das Geschäft mit den Abmahnungen.

Das Problem ist nicht die DUH, das Problem sind die EU Vorschriften, die ihnen die Rechtsgrundlage für die Prozesse liefern. Und die sind willkürlich gefällt. Das Problem sind nicht die Abgaswerte der Autos, sondern die Vermehrung des Individualverkehrs seit den 70ern und dass die Städte dem schon lange nicht mehr gewachsen sind. Die Verkehrsplanung innerorts hinkt dem Bedarf nach, Freiflächen werden gnadenlos zubetoniert, während die Geschäfte auf die grüne Wiese verlegt werden, die nur mit dem Auto erreichbar sind. An diesen zwei Punkten muss gearbeitet werden und nicht daran, dem einzelnen Autofahrer an die Karre zu gehen. Das ist einfach der einfachste Weg und die Neuwagenindustrie reibt sich die Hände.

Dem Einzelnen ein moderneres Auto aufzudrängen, Elektromobilität zu verherrlichen, ist der verkehrte Weg. Denn das hat ebenfalls massive Umweltverschmutzung zur Folge. Sie entsteht zwar nicht in den Städten, aber sie entsteht. Aber was interessiert uns der Rest der Welt, solange die Luft in ein paar Ballungsgebieten sauber ist? Die Politik geht immer weiter in die Richtung schlechtere Umweltbilanz zugunsten der besseren Luft in den Innenstädten auf Basis willkürlich gezogener Grenzwerten, die nachweislich widerlegt sind.

Der Beitrag Dieselfahrverbote: So langsam sind wir Deutschen endlich auch zum öffentlichen Protest bereit. erschien zuerst auf Fusselblog - der Schrauberblog von KLE.

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