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Höhe- und Strafpunkte, radical-RAID (3)-1628

Published in radical-classics.com

radical-RAID (3)

Zum Abschluss des RAID Suisse-Paris gab es den Höhepunkt: das Autodrome de Linas-Montlhéry.

Da wollen wir doch zuerst einmal einen kurzen Blick auf die Geschichte der Rennstrecken werfen. Der erste permanente Rundkurs war 1907 im englischen Brooklands errichtet worden, 1911 folgte Indianapolis. Auf dem alten Kontinent war es der Rundkurs im königlichen Park von Monza, der den Anfang machte.

Und 1923 folgte dann Montlhéry, errichtet innert sechs Monaten von rund 2000 Arbeitern. Und Montlhéry, das einem reichen französischen Industriellen gehörte, der sein Geld mit der Produktion von Kühlern für Flugzeug-Motoren verdient hatte, bestand wie alle Rundkurse damals aus zwei Geraden (je 180 Meter lang) sowie zwei Steilkurven mit einem Radius von 250 Metern; das ergab im Süden von Paris dann eine Streckenlänge von 2,55 Kilometern. Und weil die Strecke von Montlhéry sehr breit war, erlaubte sie schon Mitte der 20er jahre extrem hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten, 1925 schaffte eine Mrs Gwenda Stewart auf einem Derby einen Schnitt von 234, 861 km/h. Und ein Velofahrer schaffte es hinter einem motorisierten Schrittmacher auf sagenhafte 122,771 km/h. Schon 1925 wurde Montlhéry aber umgebaut - und war danach erstaunliche 12,5 Kilometer lang. Und wenn man sich den Streckenplan so anschaut - ziemlich scharf muss das gewesen sein, damals.
2005 gingen in Montlhéry endgültig die Lichter aus, ein paar Immo-Haie wollen aus dem Gelände eine riesige Überbauung machen. Mit Golfplatz und dem ganzen Mist. Doch einige französische Ex-Rennfahrer gingen auf die Barrikaden, und deshalb herrscht vorerst einmal Stillstand - noch gibt es das Autodrome, noch gibt es die Steilwandkurven. Und die Teilnehmer des RAID durften nach der Zieldurchfahrt ebendort einige Runden drehen. Wobei es nicht unbedingt empfehlenswert war, den fetten Rolls zu hoch in die Kurve zu hauen, weil er sonst sicher runtergepurzelt wäre.

Wir haben es auch geschafft nach Montlhéry. Noch ein bisserl an der Gaszugsfeder rumgebastelt unterwegs, aber wir kamen an. Und waren sogar in der vorderen Hälfte der Rangliste zu finden. Obwohl wir doch - naja, lassen wir das. Wobei, hätte nicht mein werter Beifahrer, nein, das wär jetzt unfair. Es war sicher eine Bodenwelle, die ich zu flott überfahren hatte, als er gerade etwas in seinen Rechner tippen wollte, und dann ist halt um eine Stelle verrutscht. Oder zwei. Wir hatten 930 Strafpunkte, die Sieger Locher/Uhlmann auf einem Jaguar 420 von 1967 gerade einmal: zehn Mal weniger. Keine Ahnung, wie die das geschafft haben. Aber wie sagte mein Co-Pilot das richtig: wir waren ja professionell unterwegs. Mussten noch Bilder schiessen. Interviews machen. Und überhaupt.


RAID Suisse-Paris

Jaguar XK140 - Montlhéry...

RAID Suisse-Paris

Text/Fotos: pru.

Original: radical

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