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So soll es sein, Test Opel Corsa 2095

Published in radical-mag.com

Test Opel Corsa

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Es ist schon ein harter Kampf in dieser Klasse. Opel Corsa, VW Polo, Ford Fiesta und wie sie alle heissen. Alle sind aus der Sicht des Herstellers die besten in ihrer Klasse, alle können irgendetwas, dass die Mitbewerber nicht können. Opel hat in letzter Zeit vor allem auf spezielles Design und Individualisierung gesetzt. Beim Adam zum Beispiel, und auch der bald erscheinende Karl soll sich ganz nach Wünschen des Kunden gestalten lassen. Der Opel Adam verkauft sich in der Schweiz aber schleppend. Was sicher auch an den Preisen liegt. Aber weltweit ist der kleine Dreitürer ein Erfolg. Ebenfalls nicht gross, aber erfolgreich: der Opel Mokka, erst recht seit der nahezu baugleiche Bruder von Chevrolet vom Markt verschwunden ist. Und nun also wurde der Corsa neu aufgelegt. Eines er wichtigsten Modelle aus Rüsselsheim. Einer, der es einfach reissen muss. Denn von Meriva und Zafira kann man nicht mehr Leben und der Astra der ist: schon alt.

Wir versuchen uns in die Lage eines potenziellen Corsa-Kunden zu versetzen. Der erste Eindruck ist wie immer - der optische. Und das weiss der Opel durchaus zu überzeugen. Die neue Front steht im, dem Corsa. Das mächtige Emblem auf der Heckklappe wirkt zwar etwas deplatziert, aber man kann ja nicht alles haben. Was sofort auffällt: die Fensterflächen sind relativ gross, das verspricht gute Übersicht. In Zeiten, in denen Designer Fenster lieben gleich ganz weglassen würden weil sie «ihre» Linie stören sehr erfreulich. Und obwohl der Wagen klein wirkt zeigt sich beim öffnen der Türen: so wenig Platz ist da gar nicht. Und, man hat innen auf viel dieser Designelemente, die zum Beispiel so «unverkennbar» machen, verzichtet. Nein, der Innenraum ist nicht langweilig sondern so, wie es sich für ein Kompaktauto gehört. Übersichtlich, klar gegliedert und - das meinen wir in vollem ernst, richtig gut verarbeitet. Da hat Opel wirklich viel geleistet in den letzten Jahren. Klar, man kann auch den Corsa individualisieren, aber man muss nicht. Der Unterschied zu einem Basis-Adam? Man findet den Corsa auch im Standard-Trimm schön. Wobei Standard auch nicht ganz stimmt, unser Testwagen verfügte über die teuerste Ausstattung Cosmo.


23'200 Franken (ohne die unsäglichen, immer wechselnden Boni) kostet ein fünftüriger Corsa mit dieser Ausstattung derzeit mindestens, also ziemlich genau 10 grosse Scheine mehr als der Basis-Opel mit drei Türen. Wenn man sich ansieht, was das alles verbaut ist, von der Lenkradheizung bis hin zu den Assistenzsystemen geht der Preis aber in Ordnung. Im Bug arbeitet der neue Dreizylinder-Benziner mit einem Liter Hubraum und 115 PS. Und der macht seine Sache richtig gut. Kein Dreizylinder-Gerüttel wie es eineigen anderen Motoren zu eigen ist, die gegenläufig rotierende Ausgleichswelle macht ihre Sache gut. Schöne, lineare Leistungsentfaltung und viel Druck aus dem Drehzahlkeller (170 Nm ab 1800 Umdrehungen), den Corsa zu bewegen macht richtig Spass. Aber, Spass bedeutet eben auch: Verbrauch. Im Schnitt genehmigte sich der Opel, bei sehr kalten Temperaturen, 6,1 Liter pro 100 Kilometer. Das ist ganz schön viel für ein Auto, welches mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,9 Liter angegeben wird. Aber, auch hier. Die Konkurrenz mit ihren Kleinstmotoren kann es auch nicht besser.




Beim Fahren dann die nächste Überraschung. Der neue Corsa ist extrem agil,, Fast schon sprechen wir von einem Mini. Scharfe Lenkung, tadelloses Fahrwerk und trotz der eher straffen Abstimmung genügend Fahrkomfort. Und auch die Federwege und die Bodenfreiheit sind gross genug, dass der Corsa nicht schon beim ersten Schneewalm aufsetzt. Der kleine Opel animiert zu zügigen Fahren, das macht vor allem in der Agglomeration richtig Spass. Im der City hat man bei einer Länge von 402 cm und einer Breite von knapp 175 cm ebenfalls keine Mühe mit dem Corsa. Und eben, relativ grosse Fensterflächen, das ist besonders im Stadtgetümmel ein Segen. Der Kleine macht das wirklich gut, schade nur dass er etwas gar durstig ist. Und, es gibt das schon noch Sachen, die wir nicht nachvollziehen können. Wenn ich mir einen Fünftürer für über 23'000 Franken anschaffe, dann will ich die hinteren Fenster nicht noch von Hand runterkurbeln müssen. Das passt irgendwie nicht zusammen, vorne gibts ein erwärmbares Lenkrad und Sitzheizung und hinten muss man zur Fensterkurbel greifen...

Aber eben, niemand ist perfekt, auch Opel nicht. Aber mit dem neuen Corsa hat man in Rüsselsheim ein richtig gutes Kompaktauto auf die Räder gestellt. Viel Platz im Innenraum, einen ansprechenden Kofferraum (285 bis 1120 Liter) und ein Top-Fahrwerk, ohne das die Passagiere unter einer harten Federung leiden müssten - das Konzept und die Umsetzung sind stimmig. Wie gesagt, muss es auch sein, denn Opel setzt hohe Erwartungen in den Corsa. Und haben uns gefreut, dass es bei den Kleinen neben dem Mini und dem Fiesta  noch andere agile Modelle gibt.

Das Video widmen wir unserem geneigten Leser «Jerry Ohne Tom».

Mehr Opel gibts im Archiv.



Text: Cha, Fotos: Werk.

Original: radical

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