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Verschwindibus, Abschlusstest Chevrolet Trax 2007

Published in radical-mag.com

Abschlusstest Chevrolet Trax

Noch nicht erstellt
Damals, also vor 13 Monaten, war alles anders. Ein nagelneuer Chevtolet Trax trat seinen Dauertest bei uns an. Strahlend weiss war er, mit einem 1400er-Turbomotor bestückt und mit einem manuellen Sechsganggetriebe ausgerüstet. Das Schwestermodell des Opel Mokka sollte unter Beweis stellen, dass die Fahrzeuge von Chevy problemlos ein Jahr Testbetrieb durchstehen. Aber eben, damals ging man ja auch davon aus, dass man das Auto auch nach Abschluss des Dauertests noch kaufen kann. Doch mittlerweile hat die grosse Glucke, also General Motors, beschlossen die kleinen und mittelgrossen Fahrzeuge aus Europa zu verbannen. Um Opel zu stärken, wie es heisst. Bullshit sagen wir, Opel wird nur minim vom Rückzug der allen voran in Korea gefertigten Chevrolet-Modelle profitieren. Doch das soll ja alles nicht das Problem unseres Testwagens sein. Denn der hat tatsächlich bewiesen, dass er eigentlich alles kann. Lange Riesen ebenso wie Fahrten über verschneite Pässe (4x4 sei Dank), Einkaufstouren ebenso wie materialmordende Kurzstrecken-Phasen.

Klar, der Trax ist keine Rennsemmel. 140 PS und 200 Nm drückt der kleine Benziner ab - das reicht um voranzukommen. Mehr ist das nicht. Immerhin - das Getriebe fühlt sich nicht ganz so hakelig an wie dies bei einigen Opel-Modellen der Fall ist. Und das ist wichtig, der der Motor braucht Drehzahl um die Fuhre in Schwung zu bringen. Fast genau 1,4 Tonnen wiegt der Fünfsitzer, und das ist eine ganze Menge. Entsprechend fühlt sich der Trax auch bei Kurvenfahrt an. Das Gewicht und der relativ hohe Schwerpunkt lassen den Allradler ziemlich schaukeln. Nein, nie so dass es brenzlich wird, aber halt doch sehr deutlich spürbar.


Relativ hohes Leergewicht und ein Motor der gedreht werden will - das klingt nach hohem Verbrauch. Und, das ist auch so, jedenfalls dann, wenn man den Chevy forciert. Über die knapp 22'000 Kilometer während des Testjahres verbrauchte der Chevy genau 7,7 Liter pro 100 Kilometer. Und das ist viel mehr als Chevrolet verspricht, genau genommen 1,3 Liter mehr. Was bedeutet, dass der Wagen im Vergleich zu den Werksangaben 286 Liter mehr verbraucht hat. Was wiederum ziemlich genau 500 Franken entspricht. Wir finden, der Trax mit Allrad verbraucht zu viel, das können andere Hersteller deutlich besser. Doch, der Preis relativiert das Ganze dann wieder etwas. Den Chevy gab es ab 31'000 Franken in der besten Ausführung inkl. Klima und Rückfahrkamera, Ledersitzen und Tempomat. Zum Vergleich. Der Opel Mokka kostet in derselben Motorisierung und ähnlicher Ausstattung fast 2500 Franken mehr.




Ansonsten ist uns vor allem die unausgewogene Federung aufgefallen. Hier musste der Trax dem kurzen Radstand und den mächtigen Rädern Tribut zollen. Spezielle war auch das Navigationsystem, welches als Handy-App ausgelegt war. Hatte man das App auf dem Smartphone klappte das Navigieren ganz wunderbar. Schade nur, dass die Ladeleistung der USB-Steckdose so gering ist, dass sich das Handy beim Navigieren nicht aufzuladen vermag. Und, das Kartenmaterial ist nicht wirklich billig, dafür sind Updates natürlich sehr einfach vorzunehmen.

Tja, was sollen wir zu einem Auto noch sagen, dass es de facto gar nicht mehr gibt? Vielleicht, dass man sich bei Kauf eines gebrauchten Trax keine Sorgen zu machen braucht. Erstens ist die Opel/Chevrolet-Technik ziemlich ausgereift und zweitens will man bei General Motors dafür sorgen, dass die Ersatzteilversorgung auch in einigen Jahren noch kein Problem ist. In dem Jahr bei uns hat der Trax jedenfalls keine falschen Ton von sich gegeben, blieb nie liegen und war trotz der hohen Ladekante und des nur durchschnittlichen Ladevolumens (356 bis 1370 Liter) bei allen Fahrern beliebt. Würden wir uns einen Trax kaufen? Nein, denn ersten mögen wir keine SUV's (auch keine aus der Kompaktklasse) und zweitens verbraucht der Chevy einfach zu viel. Aber, wir sind auch nicht auf einen Allradler angewiesen. Menschen, die ab und zu in die Berge fahren oder exponiert Wohnen machen mit dem Trax - ausgenommen von den erwähnten Schwächen - nichts falsch. Aber ein Auto fürs Herz sieht anders aus. Und fühlt sich anders an.

Mehr Chevrolet gibts im Archiv.



Text: Cha, Fotos: Werk.

Original: radical

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