Komplettumbau, Fahrbericht Nissan X-Trail 1966
Fahrbericht Nissan X-Trail
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Nissan ist erfolgreich. Juke, Qashqai und Co. verkaufen sich hervorragend. Auch die ganze Sport-Schiene mit den Nismo-Modellen ist auf guten Wegen. Und der Supersportler GT-R avanciert zum Kultauto. Aber, es gibt natürlich auch Modelle, die nicht weggehen wie warme Weggli. Der X-Trail ist so ein Modell, denn die Mischung aus hartem Arbeiter und Lifestyle-Auto war die Sache des alten X-Trail nicht. Er kam eher daher wie eine Mischung aus John Wayne und Brad Pitt. Das hat man nun geändert. Der neue X-Trail von Nissan ist ein reinrassiges SUV. Modern in der Linienführung, sehr gut ausgestattet und trotzdem in gewissem Mass noch fürs Gelände geeignet. Kurz, beim X-Trail der nun 3. Generation blieb kein Stein auf dem anderen.
Das fängt schon bei den Massen an. Zwar ist der neue X-Trail ziemlich genau gleich lang und hoch wie sein Vorgänger, der Radstand wuchs aber um satte 7,5 cm. Und auch in die Breite ist der Nissan gegangen. Statt 179 braucht der X-Trail in der Breite nun 182. Das ergibt: vor allem mehr Platz im Innenraum. Ja, es lebt sich gut im SUV, Platz und Ablagen gibts genug, die Kopffreiheit ist mehr als ausreichend. Zumindest vorne und in der zweiten Reihe. Optional kann der Nissan als Siebensitzer mit drei Sitzreihen geordert werden. Und da wirds dann ganz hinten schon etwas eng. Aber, diese Option musste offenbar sein, denn weil der Qashqai nicht mehr als Siebensitzer angeboten wird, muss nun der X-Trail diese Angebotslücke füllen. Für heutige Verhältnisse ist das Cockpit einfach gehalten. Die Zahl an Knöpfen und Schaltern ist okay, nach wie vor sind aber einige Schalter sehr gut versteckt.
Dazu gibts ein grosses Panorama-Glas-Schiebedach, natürlich eine ausufernde Multimedia-Anlage mit Internet-Anbindung und aus Wunsch auch Leder fürs Gestühl. Und, eine Menge Platz fürs Gepäck. Fast 2000 Liter fast der Kofferraum, wenn alle Sitze abgeklappt sind. Minimal sind es immer noch beachtliche 550 Liter (5-Sitzer) - und die Sitzbank in der zweiten Reihe lässt sich über einen weiten Bereich verschieben. Flexibel ist er also auch, der neue Nissan.
Nicht sehr flexibel gibt man sich aber bei den Motoren. Ein 1,6-Liter grosser Diesel muss reichen, um den 1550 kg schweren Wagen in Schwung zu bringen. Das gelingt dem 130 PS leistenden Triebwerk mit seinem maximalen Drehmoment von 320 Nm zwar recht gut. Allerdings wäre eine etwas leistungsstärkere Variante für die PS-verwöhnte Schweizer Klientel sicher nicht falsch.
Das Fahrwerk und die Bremsen jedenfalls würden etwas mehr Power durchaus verkraften. Und, bei einer maximal möglichen Anhängelast von bis zu zwei Tonnen wäre etwas mehr Pfupf sicher auch nicht falsch. Aber, für den Alltagsbetrieb reicht die Leistung alleweil. Dies auch, weil sich das manuelle Sechsganggetriebe fast ohne Kraftaufwand bedienen lässt und die Abstufung der Gänge sehr gut passt. Natürlich gibts den X-Trail auch mit Automatik. Besser gesagt mit einem stufelosen CVT-Getriebe, welches komplett neu abgestimmt wurde und den Gummibandeffekt, der solchen Kraftübertragungen meist zu Eigen ist, minimieren soll. Das funktioniert, aber so ganz glücklich sind wir trotzdem nicht. Immerhin, mit dem kleinen Diesel ist der X-Trail durchaus sparsam. Das Werk nennt einen Wert von 4,9 Liter pro 100 Kilometer mit Handschaltung und Vorderradantrieb. Das ist angesichts des stattlichen Fahrzeugs ein hervorragender Wert. Mit 4x4 soll der Verbrauch bei 5,3 L/100 km liegen.
Und, die Automatik lässt sich nicht mit dem Allradantrieb kombinieren. Damit ist auch schon gesagt, dass der Nissan X-Trail auch nur mit Vorderradantrieb zu haben ist. Allerdings soll der Anteil der frontgetriebenen Modelle in der Schweiz nur etwa 40 Prozent betragen. Ebenfalls mit an Bord ist ein ganzes Paket an Assistenzsystemen, auf Wunsch gibt es zudem ein ganzes Kamerapaket oder eine elektrisch angetriebene Heckklappe. Das Package stimmt beim X-Trail und die Transformation vom hemdsärmligen Arbeiter zu SUV-Beau scheint gelungen. Wie gut, werden die Käufer entscheiden, die sich den X-Trail ab dem 21. Juli 2014 bei den Händlern anschauen können. Und auf den Preisschildern einen Mindestbetrag von 32'900 Franken entdecke werden.
Mehr Nissan gibts im Archiv.
Text: Cha, Fotos: Werk.
Original: radical