Open Menu
Open Menu
 ::

April, April, Fahrbericht Jeep Cherokee 1937

Published in radical-mag.com

Fahrbericht Jeep Cherokee

Noch nicht erstellt
Am 1. April 2013 haben wir vermeldet, dass der Jeep Cherokee das erste Auto der Geschichte sein wird, welches bereits zwischen Vorstellung und Markteinführung ein Facelift bekommt... Damit möchten wir das Kapitel Optik in dieser Berichterstattung abschliessen. Ausser vielleicht noch mit der Bemerkung, dass der neue Cherokee eines der wenigen Autos ist, dass in natura besser aussieht als auf den Bildern.

Nähern wir uns also so neutral wie möglich dem, Cherokee. Der ist einigermassen kompakt. Mit einer Länge von 462 cm passt er bestens auf europäische Strassen. Und die Breite von 186 cm stellt den Fahrer auch nicht vor unlösbare Probleme. Damit ist klar, der Cherokee tritt gegen europäische Konkurrenten wie den BMW X3 oder einen Audi Q3 an. Und, es gibt den Cherokee wie so viele andere SUV auch nun nur mit reinem Vorderradantrieb. Das ist gut für den Verbrauch und den Flotten-CO2-Ausstoss. Aber, man kann den Cherokee auch ganz anders konfigurieren. Als Trailhawk zum Beispiel, mit erhöhter Bodenfreiheit, Geländeuntersetzung und sperrbarer Hinterachse. Ein riesiger Spagat also, den Jeep da macht. Und auch bei den Motoren ist die Range enorm. Von 140-Diesel-PS aus einem Fiat-Vierzylinder über eine 170-PS-Version mit demselben Motor bis hin zum amerikanischen V6 mit 3,2 Litern Hubraum. Der drückt satte 272 PS ab. In der Schweiz wohl am meisten verkauft werden dürfte der 170-PS-Selbstzünder, gekoppelt an das neue Automatikgetriebe mit neun Stufen. Ja, neun Stufen, ein Bauteil am Cherokee ist also immer im Stress. Offenbar hat man da ganz schön auf die andere grosse Offroad-Automarke - Land Rover - geschielt. Denn auch dort kommt mittlerweile eine Neunstufenautomatik zum Einsatz. Insgesamt gibt es drei Austtattungsversionen . «Longitude» ist das Basismodell, deutlich edler kommt der «Limited» daher und dann gibts eben noch den Trailhawk für all jene, die gerne ins Gelände hüfpen.


Was fällt auf erstes auf wenn man sich in den neuen Cherokee setzt? Man sitzt hervorragend. Die Stühle vorne sind echte Rückenschmeichler und auch sonst ist die Ergonomie prima. Offenbar hat Fiat so viel Einfluss bei der Entwicklung genommen, dass nun auch europäische Kunden sich uneingeschränkt wohl fühlen können an Bord des Cherokee. Auch der Verstellbereich von Lenkrad und Sitzen ist gross genug - das war nicht immer so. Und, es ist verdammt still an Bord des neuen Jeep. Auch mit dem Diesel im Bug ist kaum etwas zu hören, egal ob im Stand oder in Fahrt. Von einer derart guten Schallisolation ist Audi beim Q3 beispielsweise noch weit entfernt. Ein ziemliches Kompliment. Aber die Ruhe an Bord geht meist mit einem hohen Leergewicht einher. Und da sieht man dann, dass auch Jeep nur mit Wasser kocht. Mindestens 1830 kg schwer ist der neue Cherokee. kann aber je nach Motorisierung und Ausstattung auch locker mal zwei Tonnen wiegen. Eine Menge Holz.





Einmal in Fahrt spürt vom hohen Leergewicht erstaunlich wenig. Klar, in der Anbremszone vor einer Spitzkehre ist der Jeep nicht gerade das flinke Wiesel, aber so wird der Offroader wohl auch selten bewegt. Uns hat gefallen, dass es im Innenraum zwar sehr still ist, man aber trotzdem keine Knarzgeräusche her. Die Zieten sind offenbar vorbei in denen die Lederpolster aneinander rieben und hässliche Töne von sich gaben. Und auch die Zeiten, in denen man die wichtigsten Schalter und Hebel überall im Auto verteilt wurden. Alles ist aufgeräumt und obwohl Chrysler und damit die Marke Jeep nun vollumfänglich zum Fiat-Konzern gehören ist der Cherokee nicht einfach ein aufgemotzter Fiat 500. Es ist schön zu sehen, dass man zumindest in diesem Segment noch auf die Amerikaner hört, denn die können 4x4. Vielleicht hört man auch deshalb auf sie, weil sie derzeit der Goldesel des Konzerns sind. Mittlerweile werden pro Jahr eine Dreiviertelmillion Jeeps verkauft. Wenn man das mal mit Alfa-Romeo oder Lancia vergleicht...

Was uns sonst noch aufgefallen ist. Die Lenkung gehört zum Besten, was das SUV-Segment derzeit zu bieten hat. Und, die 170 Diesel-PS reichen durchaus aus, um den 1,9-Tonner einigermassen zügig zu bewegen. Klar, der V6-Benziner verwöhnt nicht nur mit seidenweichem Lauf sondern auch mit ordentlich Dampf. Aber er ist auch sehr trinkfest, auf der kurzen ersten Ausfahrt genehmigte er sich gemäss Bordcomputer 11,4 Liter pro 100 Kilometer. Die Diesel sind sicher deutlich sparsamer. Fiat, ähh, Jeep nennt einen Wert von 5,3 Liter pro 100 Kilometer für den Cherokee mit Vorderradantrieb und 140 PS (Handschaltung). Für die Automatik mit 170 PS sollen es 5,8 Liter sein. Das ganze Spiel beginnt bei 42'950 Franken, wer einen Allradler will muss mindestens 45'650 Franken ausgeben. Und, auch wenn wir das sonst nie machen. Es lohnt sich ein Blick in die Sonderausstattungsliste von Mopar. Denn dort hat man zahllose praktische Gimmicks im Angebot, die offenbar nicht von Schreibtischtätern entwickelt wurden. Weiter so, Jeep!

Mehr Jeep gibts im Archiv.



Text: Cha, Fotos: Werk.

Original: radical

Related Items from Catalogue Show Related