A horse is a horse..., Equus Bass770-1492
Equus Bass770
Retro vom Feinsten mit modernster Technik - was will man mehr? Wir preisen den Equus Bass770.
Gut, 250'000 Dolores sind ja jetzt auch kein Pappenstiel. Aber man kann Dümmeres anstellen damit, wie Frau Schwarzer eine Busse für Schwarzgeld in der Schweiz bezahlen, zum Beispiel. Oder einen ganz profanen Ferrari kaufen. Oder ein Häusle baue. Oder ein Inserat auf www.radical-mag.com buchen. Solches Zeugs halt, was man so macht, wenn man das nötige Spaziergeld hat.
Wir empfehlen: Equus Bass770. Das Ding sieht zwar aus, als ob man einen Mustang mit einem Charger, beide aus den 70er Jahren, miteinander gekreuzt hätte. Retro ohne Ende, aber gut gemacht, hier werden Ikonen verschmolzen, und es entsteht etwas Eigenes. Und ja, dass wir die guten, alten Zeiten auch ein wenig vermissen, damals, als Autos noch Autos sein durften und keine fahrenden Sicherungskästen waren, das hilft bei dem Sympathiewerten.
Doch unter unter dem Blech, nein, Stop: unter der dünnen Haut aus Alu und Carbon versteckt sich beim Equus hochkarätige Technik. Ein Chassis aus Alu, zum Beispiel, adaptive Dämpfung (wir nehmen an, aus der Corvette C6), 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (keine Ahnung, wo dieses zugekauft wurde, wahrscheinlich Getrag). Die Maschine: 6,2-Liter-V8 aus der Corvette ZR1, aufgeblasen, 649 PS. Das gibt dem 1650 Kilo schweren Bass770 einen ordentlichen Schubs, in 3,4 Sekunden soll er die 100 knacken, oben ist dann bei etwas über 320 Ende Feuer.
Man sieht und liest: es ist dies nicht das übliche Gebastel irgendeiner Hinterhof-Garage. Sechs Jahre, erzählte uns Michael Oualid von Equus Automotive Inc., ansässig in Rochester Hills bei Detroit, habe die Entwicklung gedauert.
a, man kann es sich vorstellen, dass es etwas dauert, bis man all diese edlen Komponenten zu einem Grossenfeinenganzen zusammengeschustert hat. Wahrscheinlich hat es auch etwas damit zu tun, dass es ja nicht ganz so einfach ist, die Kohle für so ein ehrgeiziges Projekt zusammenzubringen; es wird noch manch ein bekannter Name genannt, der (unterdessen) hinter Equus stehen soll.
Aber Oualid erzählt dann auch noch, wie viel Wert Equus auf ein richtig scharfes Fahrverhalten gelegt hat, der Bass770 soll sich mit den besten Sportwagen aus Europa vergleichen lassen. Ob das auch stimmt, das wissen wir leider (noch) nicht, aber wir haben mal einen Fahrtermin verabredet.
Und wir haben ihn in Detroit genau angeschaut, den Equus. Natürlich sind die Ausstellungsstücke sehr sauber verarbeitet, doch was wir da gesehen haben: wirklich beeindruckend, da hätte auch Splatmass-Fetischist Ferdinand der Grosse Freude dran. Innen: kuhl. Für unseren Geschmack ist das Lenkrad zu gross, aber wieder: gute, duchdachte Gestaltung, tolle Materialien, hervorragende Verarbeitung. Der Bass770 scheint seinen hohen Preis wert zu sein.
Noch wichtiger: balls. Das Vieh hat Charakter, und das nicht zu knapp. Endlich wieder einmal ein Kleinsthersteller, der nicht mit 1400 PS Höchstgeschwindigkeits-Rekorde brechen will, die eh niemanden interessieren. Eine gute Arbeit, viel Liebe zu Detail - und eine Idee dahinter. Das fehlt ja noch manch einem namhaften Hersteller...
Noch eine gute Nachricht: Equus steht in Verhandlungen mit einigen europäischen Importeuren. Auch in die Schweiz soll er kommen, der Bass770. Warum er so heisst, das wissen wir auch nicht.
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Original: radical