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Schwierige Entscheidung..., Auto des Jahres 2014-1493

Published in radical-mag.com

Auto des Jahres 2014

Noch nicht erstellt
In meiner unterdessen langjährigen Arbeit als Juror von «Auto des Jahres» habe ich mich mit meiner Wahl noch nie so schwer getan wie in diesem Jahr. Sonst war eigentlich immer bald schon klar, wer der (oder zumindest: mein) Favorit sein würde, doch heuer: schwierig.

Das Prozedere für die Wahl des «Car of the Year», wie der Preis offiziell heisst, ist immer gleich. Aus allen automobilen Neuheiten des Jahres 2013 wird nach bestimmten Kriterien (2013 auf den Markt, in mindestens fünf europäischen Ländern insgesamt mindestens 5000 Stück verkauft, etc.) eine Liste von etwas über 30 Fahrzeugen zusammengestellt, die zur Wahl stehen. Und ja, ich bin sie alle gefahren: alle. Aus dieser langen Liste entsteht dann die so genannte «Shortlist», auf der noch sieben Fahrzeuge stehen. Jeder der 58 Fachjournalisten aus 23 Ländern schreibt seine sieben Favoriten auf, die sieben Fahrzeuge mit den meisten Stimmen kommen weiter. Heuer waren das: BMW i3, Citroën C4 Picasso, Mazda 3, Mercedes S-Klasse, Peugeot 308, Skoda Octavia, Tesla Model S. Ich hatte den Mercedes nicht auf der meiner Liste, ich hätte dafür gerne noch den Renault Zoe unter den Kandidaten gesehen. Aber so funktioniert halt die direkte Demokratie.

Mitte Februar trifft sich dann die Jury auf einem Testgelände in der Nähe von Paris, dort stehen alle sieben Modelle für letzte Test- und Vergleichsfahrten auf einer abgesperrten Strecke zur Verfügung. Das ist jeweils noch spannend, die Fahrzeuge im direkten Vergleich zu fahren. Und auch die Gespräche mit den Kollegen sind wichtig, vor lauter Bäumen sieht man ja auch als Fachperson den Wald nicht mehr.Mein Favorit: Peugeot 308

Mein Favorit: Peugeot 308.

Tesla S

Auch überzeugend: Tesla S

Und trotzdem, ich tat mich immer noch schwer. Es gibt bei der eigentlichen Wahl 25 Punkte zu vergeben, es muss einen eindeutigen Sieger geben, man darf maximal 10 Punkte auf ein Fahrzeug setzen, mindestens 5 Kandidaten müssen Punkte erhalten; das Urteil muss schriftlich begründet werden (und wird dann auch veröffentlicht). Erst kurz vor der Wahl fiel meine Entscheidung, und zwar wie folgt: Peugeot 308 (7 Punkte), Citroën C4 Picasso, BMW i3, Tesla S (je 4 Punkte), Mazda 3, Skoda Octavia (je 3 Punkte), Mercedes S-Klasse (der geneigte Leser kann es sich ja selber ausrechnen...).BMW i3

Mein Favorit: Peugeot 308.

Citroën C4 Picasso

Auch überzeugend: Tesla S

Mazda 3
Mercedes S-Klasse
Skoda Octavia
Und warum? Warum nicht eines der sehr modernen Elektro-Autos? Ach, der Tesla ist wirklich überzeugend, in sehr vielen Bereichen, aber er ist einfach zu teuer; der BMW i3 ist auch kein Schnäppchen, aber doch deutlich günstiger – dafür ist seine Reichweite nicht wirklich überzeugend. Der Citroën bietet ein absolut fantastisches Raumangebot zu einem fairen Preis. Der Skoda ist so gut, dass ich ihn mit gutem Gewissen auch einem Freund empfehlen könnte, doch er ist halt auch emotionsfrei, verfügt über keinerlei Innovation; der Mazda schliesslich hat zwar sehr moderne Antriebe, doch das war es dann auch, leider. Zum Mercedes möchte ich mich nicht äussern, es bleibt für mich rätselhaft, wie er es auch die «Shortlist» schaffen konnte.

Bleibt noch der Peugeot, mein persönlicher Sieger: einfach ein gutes Automobil, eines, das sich keine Schwächen erlaubt. Gutes Design, innen wie aussen, sparsame Motoren, wenig Gewicht, hohe Alltagstauglichkeit, gute Verarbeitung – und ein wirklich ausgezeichnetes Fahrwerk.

Und wie entschied die gesamte Jury gestern, als im Vorfeld zum Genfer Salon das «Auto des Jahres 2014» erkoren wurde?

Die Resultate:
1. Peugeot 308, 307 p
2. BMW i3, 223 p
3. Tesla S, 216 p
4. Citroën C4 Picasso, 182 p
5. Mazda 3, 180 p
6. Skoda Octavia, 172 p
7. Mercedes S-Klasse, 170 p

Ich bin wohl extrem Mainstream - man kann das gerne mit mir diskutieren, also: Schreiben Sie uns Ihre Meinung.


Peugeot 308

Mein Favorit: Peugeot 308.

Original: radical

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