Fahrbericht Porsche Macan 1898
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Wir zweifeln keine Sekunde daran, dass sich der kleine Porsche verkaufen wird. Und zwar: richtig gut. Denn er hat alles, was es für den Erfolg an der Verkaufsfront braucht. Und, Porsche rechnet damit, dass der Kleine neue Kunden zur Marke holen wird. Auch dies wird der Fall sein. Doch, wir fragen uns wieso man sich einen Macan zulegen soll und nicht gleich einen Audi Q5 kauft. Die Suche nach Antworten ist nicht ganz einfach. Denn im Alltag reichen die von Audi - oder auch von anderen Konkurrenten wie BMW - angebotenen Motorisierungen locker aus. Klar, der Porsche mit seinem auf hohe Agilität ausgelegtem Fahrwerk (Mischbereifung) ist derzeit wohl das sportlichste SUV in dieser Grössenklasse. Aber reicht das aus? Wir sagen: ja. Denn es ist ein Porsche, auch wenn viel Audi unter dem Blech steckt. Den Leuten aus Weissach ist es gelungen, dem Macan die Porsche-DNA einzupflanzen. Halt nur in dem Masse, wie es bei einem SUV möglich ist. Aber, es ist gelungen. Und auch sonst scheint der Einfluss der Konzernmutter Volkswagen sich in Grenzen zu halten. Insbesondere im Innenraum sind auf den ersten Blick keine Rotstift-Attitüden erkennbar, das ganze ist fein gemacht. Auf die ansteigende Mittelkonsole mit den zahlreichen Schaltern wurde auch beim Macan nicht verzichtet. Einzig die komischen Plastikteile mit dem Funktionstasten am wunderschönen Alu-Lenkrad mögen uns nicht wirklich erfreuen. Da hätte es sicher schönere, wenn auch teurere Lösungen gegeben.
Damit ist das Stichwort gefallen: Was kostet denn so ein Macan? Viel natürlich, es ist ja ein Porsche. Die Preisliste beginnt bei 76'100 Franken für den Macan S und den Diesel. Für den Turbo muss man mindestens 105'000 Franken löhnen. Was uns sagst, dass ein gut ausgestatteter Kompakt-SUV von Porsche in etwa 90'000 Franken kosten wird. Und das ist viel Holz. Im Vergleich aber zum Audi S Q5 aber, der mit seinen 313 Diesel-PS auch mindestens 80 grosse Scheine kostet, wiederum nicht sooo teuer. Also wird dem Erfolg des Macan, egal ob in der Schweiz, in Europa, den USA und vor allem in China wohl nichts im Wege stehen. Ausser vielleicht so ein paar altbackene Petrolheads wie wir, die SUV's einfach nicht mögen. Aber das wird niemanden daran hindern, sich das kleine Porsche-SUV im April zu kaufen. Ach ja, und weil Macan ja Tiger bedeutet, gibts natürlich das entsprechende Video...
Mehr Porsche gibts im Archiv.
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So viel zu Beginn: der Porsche Macan kann alles, was andere SUV auch können. Nur - ein bisschen schneller. Wir gelten ja nicht als die grossen Freunde der Fahrzeugkategorie SUV. Oder von Crossover-Modellen, die so tun als ob. Und, damit sind wir auch nicht Freund der fünften Porsche-Baureihe, dem Macan. Den dieses Kompakt-SUV (so kompakt ist er übrigens nicht) macht weder dem Petrol-Head eine Freude, noch ist es irgendwie: sinnvoll. Es kann alles, wie gesagt, es kann bequem, es kann etwas Gelände und es kann fünf Personen befördern. Ja, es kann das mit bis zu 400 PS auch etwas schneller als die Konkurrenz. Aber so wirklich brauchen wird den Macan niemand.
Aber: kaufen werden sie ihn trotzdem. Wer ihn kauft? Ach, irgendwie wohl jeder dem der Cayenne zu gross und der Cayman zu sportlich ist. Oder jemand, der beides schon hat und seiner Angebeteten die Möglichkeit bieten möchte, mit einem neuen Auto vor dem Kindergarten oder der Tagesschule zu parken. Dafür t der Macan prima geeignet, mit einer Länge von 470 cm ist er um so viel kürzer als der Cayenne, dass das Heck nicht unnötig auf die Strasse rausragt wenn man vor der Schule «nur schnell» sein Kind in Auto hieven will. Ah, bevor wir es vergessen: natürlich kann man das mit einem Q5 von Audi auch tun. Und der Macan teilt sich mit dem Ingolstädter einen nicht unerheblichen Teil seiner Plattform. Aber, ein Audi ist der Macan trotzdem (oder zum Glück?) nicht. Das liegt zum einen an der eigenständigen Linienführung. Vor allem der Heckabschluss sorgte bei den anwesenden Journalisten für viele lobende Worte. Wir mögen uns einmal mehr nicht äussern aber von einer Designkrise, in der andere deutsche Hersteller stecken, ist Porsche weit entfernt. Also, der Macan ist ein Porsche weil? Weil er sich wie ein Porsche anfühlt. Man sitze mehr wie in einem 911er als wie in einem SUV sagte man uns. Und wir sagen: man sitzt einfach gut. So, wie man es von einem Porsche erwartet.
Ja, die Jungs aus Weissach haben mit den neuen Heck- und Mittelmotormodellen die Messlatte halt verdammt hoch gelegt. Also ist es kein Wunder dass wir nach dem Einsteigen in das kleine SUV nicht die Champagnerkorken knallen lassen. Sondern: einfach zufrieden sind. Also fahren wir mal. Den Diesel-Macan haben wir einfach ausgelassen, wir finden den schlicht nicht sexy genug. Aber die beiden Benziner, die haben es in sich. Und sind leicht zu unterscheiden. Der Macan S verfügt über eine sehr konventionelle Front die wie immer fast nur aus Lufteinlässen besteht. Und die 340 PS aus dem Dreiliter-V6 reichen auf öffentlichen Strassen allemal, um die Konkurrenz im Rückspiegel zu halten. Und die 400 Pferde des Macan Turbo sowieso. Dessen Front besteht eigentlich nur aus Luft… Leider hört man von der ganzen Power nicht viel. Zwar gibt es ein durchaus erkennbares Klangbild aus dem Auspuffendrohren, aber den «Sportwagen unter den Kompakt-SUV» wie Porsche den Macan nennt, den haben wir nicht rausgehört.
Keine Sorge, für etwas Schotter gibts garantiert eine Sportabgasanlage. Es ist wie so oft bei Porsche: wer hören will, muss zahlen. Und, das Auto liegt richtig satt auf der Strasse. Ganz besonders mit verstellbaren Fahrwerk. Zielgenaue, vielleicht einen Tick zu leichtgängige Lenkung, wie immer superbe Bremsen und eine im grünen Bereich liegende Seitenneigung der Karosserie - alles fein also? Naja, wenn das der Hüftspeck nicht wäre. 1865 wiegt der Macan S mindestens, der Turbo schafft sogar 1925 kg. Und da können die Fahrwerker machen was sie wollen, Physik ist und bleibt Physik. Nein, er fühlt sich nicht schwer an der Macan, aber er ist es: Spätestens in der Anbremszone wird klar, dass man mit zwei Tonnen unterwegs ist. Sportlich ist er, der Macan. Aber ein Sportwagen - wir mögen nicht nicken. Auf dem Racetrack ein ähnliches Bild, der Macan macht alles mit - und ist schnell. Was auf der Landstrasse nicht so auffiel kommt auf dem Track richtig zum Tragen. Die 60 PS, die der S weniger als der Turbo zu bieten hat spürt man dort so richtig. Auf der Landstrasse empfanden wir den Macan S als richti spritzig. Auf der Rennstrecke fehlt ihm im Vergleich zum Turbo ein ganzes Stück an Temperament. Doch, den Racetrack wird das SUV ebenso selten sehen wie richtig heftiges Gelände. Dass er auch das einigermassen souverän meistert, konnten wir ebenfalls ausprobieren. Jedenfalls kommt die potenzielle Macan-Kundin nie in Verlegenheit, wenn sie im «Kinder-zur-Schule-bring-Stress» mal wieder die Vorgarten der Schule mit dem Parkplatz verwechselt.
Oh, sind wir schon wieder am Lästern? Tut uns leid, aber die kleinen SUV sind nun einmal die prädestinierten Vehikel für solche Aufgaben. Aus zahllosen Wortmeldungen wissen wir, dass vor allem Frauen die erhöhte Sitzposition in einem SUV schätzen. Und dank der relativ grossen Fenster ist auch beim Macan die Übersicht sehr befriedigend. Zudem gibts ja auch ne Rückfahrkamera.
Original: radical