Reinhold, hilf!, Test Skoda Yeti Outdoor 1897
Test Skoda Yeti Outdoor
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Früher war alles besser. Da konnte nur der Reinhold Messner den Yeti sehen. Heute steht er bei jedem Skoda-Händler. Und: er ist ganz friedlich.
Ach, was war das für ein Aufstand damals, als der Südtiroler Extrembergsteiger Reinhold Messner verkündete, er habe den Yeti gesehen. Dieses Urzeitwesen mit weissem Fell, den Schneemenschen, der im Himalaya leben soll. Einer (also der Reinhold), der sich auf seinen Touren so manches Körperteil abgefroren hatte. Da zweifelte man doch kurz, ob er vielleicht auch am Gehirn… Lassen wir das. Heute ist klar: der Yeti hat vier Räder, kommt aus Osteuropa und es gibt - viele! Dabei muss man allerdings unterscheiden. Es gibt zwei Arten von Yetis. Ein Typus fühlt sich vor allem in der Stadt und in Agglomerationen wohl. Der andere, wildere Yeti spielt gerne im Wald oder sonst harschem Gelände. Und: die beiden sind verdammt schwer zu unterscheiden. Wir haben für zwei Wochen einen Yeti Outdoor, also den wilden, adoptiert. Wir haben ihn ganz ohne Reinhold gezähmt, er war von Anfang an zutraulich und ein echter Allrounder.
Und ganz schön kräftig ist er auch. Zumindest unser Exemplar, mit Dieselmaschine, die aus zwei Litern Hubraum 140 PS schöpft. Und unser Yeti ging auf allen Vieren. Immer, auch wenn die Hinterläufe nur mit Kraft beaufschlagt werden, wenns wirklich nötig ist. Und schalten muss man im Yeti auch nicht, das besorgt ein Doppelkupplungsgetriebe. Allerdings: das hatten wir schon besser. Irgendwie liess das DSG beim Anfahren die Kupplung recht lange schleifen und war bei weitem nicht so spontan wie wir das aus anderen Autos mit DSG kennen. Serienstreuung könnte man das wohl nennen. Die 140 PS reichen um den 422 cm langen Yeti rassig in Fahrt zu bringen.
Also, so rassig wie man das als Skoda-Fahrer wohl erwartet. In Unterhalt ist so ein Schneemensch recht günstig. Im Schnitt verbrauchten wir trotz tiefer Temperaturen 6,7 Liter Diesel pro 100 Kilometer. Das können andere auch nicht besser.
So, verlassen wir die Schneemenschen-Geschichte und widmen wir uns der Realität. Was sofort auffällt. Der Skoda hat richtig grosse Fenster. Fast schon ungewohnt, man fühlt sich schon beinahe wie im Aquarium. Aber das hat natürlich Vorteile, die Übersichtlichkeit der Karosserie ist sehr gut. Und auch innen passt alles. Wegen der Höhe des Autos (164,5 cm) entsteht im Inneren ein luftiges Raumgefühl. Ales ist am rechten Ort, die Bedienung gibt keine Rätsel auf.
Ein typischer Skoda also. Einzig eine Frage stellen wir uns. Eine Frage die wir uns bei fast jedem kleinen SUV stellen. Wozu braucht man so ein Auto. Ja, man sitzt leicht erhöht (im Skoda wirklich nur ganz leicht erhöht). Und ja, er schaut auch chic aus. Aber, man bringt in den Kofferraum (405 bis 1760 Liter) auch nicht mehr als in einem ordentlichen Kombi, eine Hundebox passt nicht rein (jedenfalls nicht eine für ein Tier, dass wir als Hund bezeichnen). Klar, das Varioflex-Sitzsystem ist schon toll, man kann alle Sitze im Fond einzeln abklappen oder rausnhemen. Und entfernt man den Mittelsitz kann haben die beiden verbleibenden Fondpassagiere richtig viel Platz. Aber so was ähnliches bietet der Opel Meriva auch. Wieso also ein Yeti?
Wir wissen es nicht, aber es fällt uns auch kein einziger Grund gegen ihn ein. Vielleicht stimmt es tatsächlich, was uns mal ein VW-Händler gesagt hat: «wenn du einen guten VW willst, kauf dir einen Skoda…». Und er muss es ja wissen… Allerdings, wer jetzt denkt, dass die ehemalige Billigmarke aus dem Osten immer noch billig ist, der täuscht sich. Klar, die 21’090 Franken als Grundgebot für den Yeti lesen sich nett. Drum wollen wir hier nicht vergessen zu Erwähnen, dass unser Testwagen 40’130 Franken kostet… Mit Stoffsitzen!
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Text: Cha, Fotos: Werk.
Original: radical