Open Menu
Open Menu
 ::

Ergo gut?, Fahrbericht Opel Meriva 1890

Published in radical-mag.com

Fahrbericht Opel Meriva

Opel preist den überarbeiteten Meriva als Ergonomie-König. Wir sind mit dem neuen Kühlergrill spazieren gefahren.

Der Opel Meriva hat seit seinem Relaunch vor knapp vier Jahren kein leichtes Spiel. Das Auto mit den gegenläufig öffnenden Türen ist zwar sehr praktisch, aber so richtig in Schwung sind die Verkaufszahlen in der Schweiz nicht gekommen. Was erstaunt, denn das Auto bringt eigentlich alles mit um klne Familien glücklich zu machen. So wird denn Opel auch nicht müde zu betonen, wie leicht es wegen des Türkonzepts ist, zum Beispiel Kleinkinder in den Kindersitz zu hieven. Und, dass der Meriva das einzige Auto weltweit ist, welches durch den Verein «Aktion gesunder Rücken» für seine besondere Ergonomie zertifiziert wurde. Das verwundert wenig, denn bisher hat auch nur Opel zusammen mit AGR einen Sitz entwickelt...

Wie es sich für ein Facelift gehört, wurde der Opel natürlich auch aussen etwas überarbeitet. Ein deutlich grösserer Kühlergrill, Chromzierrat allenthalben und frisch gezeichnete Leuchten am Heck gehören bei solchen «Verbesserungen» zum Standardprogramm. Deutlich grösser sind die Veränderungen unter der Motorhaube. Neu bekommt man den leisen 1600er-Diesel im Meriva, der zudem sehr sparsam sein soll (4,4 L/100 km). Zudem kommt bald eine Sparversion des 1,6 CDTI mit 110 statt 136 PS, den gibt es dann wie die beiden Benzinvarianten (120 und 140 PS) auch in Kombination mit einer Sechsstufenautomatik. Und ja, der Meriva fährt sich damit fein. Er ist recht komfortabel abgestimmt und dank netten Gimmicks wie Lenkdradheizung ist sogar ein Hauch Luxus an Bord. Ob allerdings eine der beiden Hauptziiegruppen, die jungen Familien, deshalb auf den Opel abfahren, steht zu bezweifeln.
Auf solche Sachen dürfte die zweite grosse Zielgruppe schon eher ansprechen. Menschen in gesetzterem Alter sollen der Meriva ganz besonders wegen seiner Ergonomie mögen. Und ganz schön frech ist man in Rüsselsheim auch geworden. Anders ist die Aussage - «dank dem Haltegriff an der B-Säule ist der Ausstieg aus dem Fond bequemer als bei Konkurrenzmodellen ohne B-Säule» - nicht zu verstehen. Wir nehmen doch schwer an, dass Opel damit zu Ford nach Köln geschossen hat und nicht nach England zu Rolls Royce...

Wie erwähnt, der Meriva fährt prima und das Automatikgetriebe macht seine Sache wirklich zufriedenstellend. Vor allem beim Benziner bleiben unnötige Schaltvorgänge aus, man kann das Drehmoment gut nutzen, ohne dass eine hektische Schalterei ausbricht. Natürlich hat das ganze auch seinen Preis. Der neue Opel Meriva ist in der Schweiz ab 19‘700 Franken erhältlich. (1.4 L 100 PS), in dieser Version muss man allerdings auf die Lenkradheizung verzichten. Wir haben mal einen in unseren Augen typischen Schweizer-Meriva konfiguriert und sind auf einen Preis von 30’500 Franken gekommen (140-PS-Benziner mit Automatik,  17-Zoll-Alu's, Metalliclack und ein paar Kleinigkeiten). Das ist nach wie vor ein fairer Preis, allerdings auch meilenweit vom Lockvogel-Einstiegsangebot entfernt.

Mehr Opel gibts im Archiv.




Original: radical

Related Items from Catalogue Show Related