Test Citroen C4 Picasso und Grand C4 Picasso 1851
Noch nicht erstellt
Bleibt noch der Blick auf den Verbrauch. Obwohl sich der 1600er bei voller Beladung ziemlich anstrengen muss, errechneten wir einen Testverbrauch von 5,2 Liter Diesel pro 100 Kilometer. Da stellt sich dann schon die Frage, was das ganze Hybridzeugs soll, wenn man mit so wenig Sprit fünf Personen bequem und hurtig bewegen kann. Und, es sind nur 8 dl mehr, als Citröen verspricht. So nahe waren wir schon lange nicht mehr an einem Normverbrauch dran. Wir mögen den C4 Picasso, vor allem wegen des Fahrkomforts, den grossen Fensterflächen mit der entsprechend guten Übersicht und dem feinen Dieselmotor. Nur, wir würden ihn halt als Handschalter nehmen.
Mit manuellem 6-Gang-Getriebe hatten wir den Grand C4 Picasso zum Test. Der grosse C4 ist mit 460 cm nur rund 13 cm länger als der kurze C4, aber dennoch wirkt das Design beim Grand einfach stimmiger. An den Platzverhältnissen indes ändert sich nicht viel. Ausser, dass es den Grand C4 auch als Siebensitzer gibt. Wie üblich sind die Sitze in der dritten Reihe nicht superbequem und auch nicht leicht zu erreichen. Jedenfalls nicht von hüftsteifen Autotestern. Kids dürften keine Mühe haben, sich auf die Sitze zu schlängeln. Auch die Heckpartie ist leicht anders gestaltet, grösstes Unterscheidungsmerkmal sind die Heckleuchten, welche sich deutlich von der Kurzversion unterscheiden und schon fast von der edlen DS-Linie stammen könnten. Und, der Motor ist auch ein ganz andere Kaliber. 150 PS und 370 Nm sorgen für einen ordentlichen Antritt. Den spürt man aber irgendwie nicht. Der Wagen beschleunigt zwar zügig, aber weder Fahrer noch Passagiere empfinden die Beschleunigung so stark, wie sie tatsächlich ist. Das Getriebe ist leicht zu bedienen, auch wenn man es nicht so oft benützen muss. Der Zweiliter bietet über einen sehr grossen Bereich viel Drehmoment, so dass man beim Hochschalten auch mal einen Gang auslassen kann. Und auch dieses Triebwerk ist sehr sparsam. Wir kamen im Schnitt mit 5,8 Liter Diesel 100 Kilometer weit. Und das obwohl unser Testwagen mit absoluter Top-Ausstattung (Komfortsitze mit Massagefunktion und Beinauflage auf der Beifahrerseite) sicher nicht zu den leichtesten Modellen gehörte.
Noch nicht erstellt
Mit dem C4 Picasso und dem GRand C4 Picasso besinnt sich Citröen auf die Werte, die französische Automobile einst auszeichneten. Progressives Design, viel Raum und noch mehr Komfort. Und Diesel, dass konnten sie schon immer.
Wir hatten beide neuen Minivans im Test. Den «kleinen» C4 Picasso mit dem 1600er-Selbstzünder und den grossen mit mit dem 150 PS leistenden Vierzylinder. Beiden gemein ist die Laufruhe, im Vergleich zu den eher lauten und rauhen Dieseln aus dem VW-Regal ein akustische Wohltat. Natürlich, ein Diesel klingt nie wirklich fein (ausser bei Audi, wenn sie mit einer Boombox im Auspuff nachhelfen), aber wenn schon Selbstzünder akustisch so zurückhaltend wie bei den Franzosen. Und in Sachen Leistung konnten beide Motoren überzeugen. Mit einem C4 - egal ob kurz oder lang - will man ja nicht den Rundenrekord auf der Nordschleife knacken. Also beginnen wir mit dem Kleinen, also dem C4 Picasso mit 1,6-L-Motor. Der leistet 112 PS und schiebt maximal 270 Nm auf die Kurbelwelle. Das ist ganz ordentlich und reicht für fast alle Lebenslagen, mal ausgenommen von der Autobahn in unserem Nachbarland. Leider, ja leider, war der Motor an das robotisierte Schaltgetriebe gekoppelt, welches man bei Citröen EGS6 nennt. Ja, sechs Gänge, ein konventionelles Schaltgetriebe, aber halt mit automatischer Kupplung. Zwar hat man bei der Ansteuerung dieser Kupplung grosse Fortschritte gemacht, aber so richtig überzeugend ists halt immer noch nicht. Oder wir einfach von den zahlreichen perfekt funktionierenden Doppelkupplungsgetrieben schlicht zu verwöhnt. Jedenfalls sollte man das Getriebe bei seiner Arbeit unterstützen, etwas das Gas lupfen wenn man möchte, dass der nächst höhere Gang eingelegt wird. Und den Kickdown vermeiden. Lieber das Gaspedal mit Bedacht durchdrücken, so hat die Schaltbox genügend Zeit, die Zahnrädchen in Position zu bringen. Und sonst: alles fein, viel Raum für bis zu fünf Personen, alles durchdacht und schön gemacht. Nein, nicht zu schön, nicht zu edel, sondern so, dass man das Fahrzeug auch als Familientransporter nutzen kann, ohne dass er nach sechs Monaten aussieht wie ein Truppentransporter der Schweizer Armee.
Die Linienführung ist beim...
... Grand C4 Picasso stimmiger als beim kurzen C4.
Über das neue Bediensystem wollen wir nicht allzu viele Worte verlieren. Fast alles wird über den zentralen Touchscreen gesteuert, das ist ja auch ganz gross in Mode. Wir sehen keinen Vorteil darin, aber auch keine grossen Nachteile. Man gewöhnt sich einfach daran. Punkt. Deutlich mehr Freude hatten wir an der Flexibilität im Innenraum. Sind alle Sitze besetzt, passen 500 L Gepäck in den Kofferraum. Ist hinten frei, geht das muntere hoch-, weg- und umklappen der Sitze los. Verschiebt man alles so, dass man möglichst viel Laderaum erhält passen bis zu 1700 Liter ins Heck. Nicht übel. Wie erwähnt ist der C4 Picasso und sein grösserer Bruder vor allem dem Fahrkomfort verpflichtet. Und das machen die beiden Brüder wirklich ganz hervorragend. Nein, an die Hydropneumatik von früher kommt man mit dem konventionellen Stahlfahrwerk nicht heran. Aber, es fährt sich sehr bequem im neuen Citröen. Ein Grund mag sein, dass der neue Picasso 140 kg leichter ist als sein Vorgänger. Allein das reduziert die Seitenneigung in Kurven trotz softer Abstimmung der Federelemente.Die Linienführung ist beim...
... Grand C4 Picasso stimmiger als beim kurzen C4.
Natürlich hat man im Grand C4 noch etwas mehr Platz fürs Gepäck, wenn man nicht alle sieben Sitze nutzt. Im Extremfall sind es 1840 Liter die in den Franzosen passen. Doch die ganze Herrlichkeit nützt ja nichts, wenn sich Familien das Auto nicht leisten können. In dieser Beziehung war Citroen bisher immer Spitze, die Listenpreise meist das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt waren. Ein Aktion jagte die nächste und selbst brandneue Modelle wurden mit mächtigen Rabatten verschleudert. In den Preislisten findet man für den C4 Picasso einen Minimalpreis von 24'300 Franken (unser Testwagen ab Fr. 27'700 Franken). Der Grand C4 Picasso kostet mindestens 34'100 Franken. Das sind immer noch sehr räsonable Basispreise. Aber auch bei den Franzosen sind die Aufpreislisten mittlerweile lang, zuweilen sehr lang. Unter Testwagen kostet mit ein paar netten Extras bereits 50'300 Franken. Und da ist dann wohl für viele Familien Schicht im Schacht. Man sollte bei Citröen genau überlegen, ob die Kundschaft diese Preise goutiert. Schliesslich hat man die Käufer nun jahrelang mit Sonderaktionen zum Sparen erzogen.
Mehr Citröen gibts im Archiv.
Original: radical