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Von innen betrachtet, C-Klasse - innen-1359

Published in radical-mag.com

Die neue C-Klasse

Noch nicht erstellt
Bald erscheint die neue Mercedes-Benz C-Klasse. Vorab wurden wir jetzt zu einem sogenannten TecDay im Grossraum Stuttgart eingeladen und haben zur Sicherheit einen Einheimischen hingeschickt, unseren Mann mit dem «Pupperlhutschn», den Axel. Hier seine Eindrücke:

Mercedes hat ein Designproblem. Das sagt zumindest unser Chef und der muss es wissen (sagt Axel). Aus diesem Grund hat er jetzt jemanden zum Mercedes-Benz TecDay der neuen C-Klasse geschickt, der etwas unvoreingenommener zu sein scheint: Mich. Doch mit der Neutralität ist das so eine Sache, denn wer am Steuer eines W123 seine ersten Kilometer mit dem frisch erworbenen Führerschein zurückgelegt hat und noch heute mit Freude an das weisse Bakalit-Lenkrad von Grossvaters W108 denkt, dem ist schon bewusst, für was der Stern einst stand und wo er sich jetzt wieder mit viel Mühe hinkämpfen möchte: Zum Besten oder nichts.

Darum also jetzt ein TecDay. Irgendwo in einer versteckten Halle im Schlagschatten des Werkes Sindelfingen. Man ist freundlich, man spricht schwäbisch und man merkt den Mitarbeitern an: Sie sind verdammt stolz auf ihre neue Baureihe und würden sie uns am liebsten sofort komplett zeigen. Dürfen sie aber nicht. Es geht nämlich bei diesem Termin ausschliesslich um den Innenraum. Die Frage, ob die neue C-Klasse von aussen das vielzitierte Designproblem also auch hat, kann somit nicht beantworten werden, denn die drei präsentierten Viertürer standen in einem abgedunkeltem Raum und trugen obendrein einen Schleier aus schwarz-matter Folie an Front und Heck, der das verbleibende Licht fast komplett schluckte. Jedoch wirkt Baureihe W205 (soweit man so etwas in einem Darkroom ertasten konnte) stämmig, wohlproportioniert und ein wenig wie eine zu heiss gewaschene S-Klasse.Mercedes C-Klasse W205

So gedacht...

Mercedes C-Klasse W205

... so gemacht.

Der Innenraum hingegen strahlt in gleissendem Licht und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn hier wurde nicht nur mit einem Spot alles erhellt, sondern hier funkelt einem das sogenannte «Inside Upgrade» entgegen, mit dem in dieser Form wohl niemand so richtig gerechnet hat. Von «Designproblem» ist hier keine Spur, im Gegenteil. Die hier gezeigte Komposition aus Aluminium, Holz, Leder und Kunststoff dürfte durchaus die neue Messlatte für die Premiumhersteller in diesem Segment werden. Und das überrascht. Standen die schwäbischen Cockpits bisher immer in dem Ruf ergonomisch einwandfrei, aber doch sehr emotionslos technokratisch zu sein, so hat man hier den Mut zu etwas wirklich Neuem gehabt. Die fliessenden Formen, die Haptik der Schalter, das Spiel mit den von Knöpfen befreiten Flächen der ansteigenden Mittelkonsole erinnern eher an skandinavisches oder italienisches Design, nicht aber an die Gestaltungsphilosophie der schwäbischen Häuslebauer.Mercedes C-Klasse W205

So gedacht...

Mercedes C-Klasse W205

... so gemacht.

Mercedes C-Klasse W205
Mercedes C-Klasse W205
Mercedes C-Klasse W205
Der Grund für diese neu entdeckte Eleganz: Zum ersten Mal zeichnet sich das Mercedes-Benz Advanced Design Studio am Comer See für die Gestaltung des Innenraums eines Grossserienproduktes verantwortlich. Der Mix aus Italien und Deutschland steht dem W205 und zu dem guten Design kommt auch noch gute Technik: Erstmals im Hause mit dem Stern informiert ein Head-up Display über die wichtigsten Dinge während der Fahrt, eine GPS gesteuerte Klimaanlage steuert das Wohlfühlklima und eine Unmenge von Assistenzsystemen mit unzähligen im Auto gut versteckten Sensoren, Kameras und einem Radar sorgen für Sicherheit. Natürlich sind nicht alle der genannten Features serienmässig, doch selbst ohne alle Häkchen in der Liste der Sonderausstattungen überzeugt das Interieur der neuen C-Klasse mit äusserst fein ausgeführten Details. Als besonderer Handschmeichler sticht hierbei das Touchpad in der Handauflage über dem Controller auf dem Mitteltunnel heraus. Apple User fühlen sich umgehend an die Magic Mouse erinnert und genauso funktioniert das Touchpad auch. Wischen, zoomen und sogar schreiben kann man hier und das mindestens 7 Zoll grosse Zentraldisplay setzt die Befehle zackig um.

Viel Jubel also für ein Auto, das radical noch keinen Meter bewegt hat, geschweige denn im Ganzen gesehen hat. Wenn Daimler es jetzt auch noch schafft den Schwung aus dem Innenraum in Fahrdynamik und gutes Exterieur Design umzusetzen, dann sieht vielleicht auch unser Chef das Ende des Designproblems gekommen.

Herzlichen Dank an Axel Griesinger. Der schreibt einen feinen Blog: www.bigblogg.com.

Mehr Mercedes gibt es im Archiv.


Mercedes C-Klasse W205

So gedacht...

Original: radical

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