Supertest 2013 (1)-1353
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Dann fährt ihm der Maserati, der eh völlig unterschätzt wurde (auch von den Kollegen), aber sowas von um die Ohren, dass der Stuttgarter die schon erwähnte Mittelohrentzündung hat. Und der Bentley Durchfall. Oder: natürlich ging der Maserati kaputt. Doch es sind genau diese Geschichten, die wir dann an geeigneter Stelle erzählen werden, die den Supertest so einmalig machen. Vielleicht schreiben wir auch noch etwas von dünnem Bier und den ewigen Wurstsemmeln; so genau wissen wir das je jeweils nicht, das entsteht, irgendwie.
Also, eine kleine Gebrauchsanweisung:
Zuerst gibt es die Einleitung; die haben Sie schon fast zu Ende gelesen.
Dann kommen die Limos:
- Mercedes S500
- Maserati Quattroporte
- Bentley Flying Spur
- dazu dann noch: ein Fazit
Danach beschäftigen wir uns mit den Halbstarken:
- Nissan 370Z Nismo
- Hyundai Genesis Coupé
- Porsche Cayman S
- auch da: ein Fazit
Und schliesslich der Rest:
- (vielleicht etwas zum Ariel Atom)
- KTM GT
- Porsche 911
- Jaguar F-Type
- Ferrari FF
- McLaren MP4-12C Spyder
Am Ende gibt es vielleicht noch einmal ein Fazit. Oder auch nicht. Schaumer.
Schauen also: anschauen sollten Sie sich unbedingt den Film, den Christian Clerici zum Supertest 2013 gedreht hat. Unten, bei: Film.
Es muss sich dauernd alles ändern, damit alles so bleiben kann, wie es ist, schrieb Giuseppe Tomasi di Lampedusa einst in «Il Gattopardo». Oder zumindest so ähnlich. Das gilt in besonderem Masse natürlich auch für den «Supertest», den die wunderbare österreichische «auto revue» alljährlich durchführt und an dem radical-mag seit einem Sommern auch mittun darf. Heuer waren die Veränderungen etwas tiefgreifender, ob das zum Guten war, das wissen wir jetzt nicht so recht. Erstens: es durften auch Schlachtschiffe mittun, Maserati Quattroporte (der geht ja noch), Bentley Flying Spur (der geht gar nicht) und Mercedes S500 (no comment). Super an diesem Trio war in erster Linie ihr Gewicht, wir von radcial-mag ziehen sie deshalb aussen vor und behandeln sie in einer gesonderten Geschichte. Zweitens: auch Schwachstrom war mit dabei, Porsche Cayman S (der geht ja noch), Nissan 370Z Nismo (ein Japaner), Hyundai Genesis Coupé (ein Koreaner). Super an diesem Trio war in erster Linie der Preis, also, zumindest, was die beiden Asiaten betrifft, wir von radcial-mag ziehen sie deshalb aussen vor und behandeln sie in einer gesonderten Geschichte.
Blieben noch fünf/sechs weitere Kontrahenten, so ein bisschen der Ariel Atom (mit dem ich nur einmal die Strasse rauf und wieder runter gefahren bin, mir deshalb kein Urteil erlauben kann, aber es besteht immer noch die Hoffnung, dass wir aus berufener Tastatur etwas Schriftliches erhalten). Dazu KTM GT, Porsche 911 Carrera S Cabrio, Jaguar F-Type mit dem fetten V8, Ferrari FF und McLaren MP4-12C Spyder. Nicht so schlecht, aber: irgendwie bringen wir die Dinger nicht unter einen Hut, der KTM ist so weit vom Ferrari entfernt wie der Ferrari vom Jaguar. Jaguar und Porsche ginge noch, Jaguar und McLaren eventuell auch, aber sonst. Wir geben den Dingern einen Einzelabrieb und wagen dann noch ein Fazit.
Der Supertest fordert Opfer.
Und manch einer benimmt sich ungebührlich.
Ansonsten war es, ich weiss nicht, irgendwie nicht mehr: wie früher. Es fehlte der Sperrer mit seinen uralten Witzen, es fehlte ein bisschen - der Wahnsinn. Wir warten oft und lange und oft jeweils beim Supertest, stehen einfach rum, weil Autos fehlen oder der Photograph fehlt oder Clerici mit einem Auto fehlt, aber heuer haben wir öfter und länger und öfter und länger gewartet als in anderen Jahren. Auch waren die Locations nicht ganz so sexy wie auch schon, also, ich mein: Shopping-Center-Süd in Wien, das hat so viel Charme wie eine Mittelohrentzündung. Und oft und lange und oft warten im Shopping-Center-Süd, das macht etwa so viel Spass wie der 28. Sieg von Audi in Le Mans oder der 12. Weltmeister-Titel von Sebastian Veddel oder zuschauen zu müssen, wie Arjen Robben versucht, sich aus seinem Match-Shirt in Kindergrösse zu zwängen.Der Supertest fordert Opfer.
Und manch einer benimmt sich ungebührlich.
Selbstverständlich hatten wir Spass. Hinter dem Kornherr her durch seine engere Heimat, wo er jede Gasse kennt, das war richtig lustig. Schnitzelfressen mit dem Jungs, das ist immer wieder wunderbar. Tafelspitz fressen mit den Jungs, das ist immer wieder wunderbar. Seidel zuzusehen, wie er am Morgen danach die Schuhe nicht findet, weil er durch winzigste Äuglein nicht einmal sich selbst im Spiegel erkennt, das ist sowieso gut. Hofbauer beim Phrasendrechseln zuhören ist grosses Theater. Und Clerici mit seinem Film und seinen Sonderwünschen und, ach, grosses Kino. Und der erste Abend war grob, Kinder, ich kann Euch erzählen, in Wien gibt es Kneipen, da kann man - lassen wir das. Aber wenn man um 4 aufstehen muss, weil der Photograph ein ganz besonderes Bild wünscht, das ist dann mässig fröhlich; auch der Motor-Journalist frisst manchmal Scheisse.
Meine Vermutung: es liegt auch daran, dass bei den Herstellern der Wahnsinn nicht mehr grassiert. Die schauen jetzt alle auf den Flottenverbrauch, ganz oben, da, wo die Luft dünn wird, da gibt es gar nicht mehr so viele Modelle wie auch schon. Oder dann sind sie nicht Supertest-tauglich, RS6 Avant geht nicht (obwohl, der hätte gegen den Ferrari-Kombi gekonnt), M5 oder M3 sind noch nicht (BMW schiebt jetzt lieber den i3 an), 911 Turbo und GT3 gingen sich zeitlich nicht aus, Corvette auch nicht (haben wir aber bald...), GT-R hatten wir schon. Lambo hat gefehlt, der Aventador Roadster wäre noch passend gewesen.
Wie auch immer, der Supertest ist weiterhin supi. Denn nur im direkten Vergleich spürst Du, wie weit Nissan und Hyundai noch hinter Porsche hereiern, da mag es auf dem Papier noch gut aussehen, doch auf der Strasse sind da Welten dazwischen (auf dem Bankkonto auch). Oder: da glaubst, die schnellen Kisten einigermassen im Griff zu haben - und dann prallst Du auf den KTM. Und Du fühlst Dich wie der erste Mensch. Oder: da hast Du das Gefühl, der Benz sei ein feines Gefährt, er habe ein gutes Fahrwerk.
Der Supertest fordert Opfer.
Noch nicht erstelltDer Supertest fordert Opfer.
Original: radical