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Askese, Test Toyota Auris Hybrid 1794

Published in radical-mag.com

Test Toyota Auris Hybrid

Es ist schon ziemlich genial, wie wenig Kompaktwagen mit Benzin- und Elektroantrieb heutzutage verbrauchen. Zumindest wenn man damit lediglich sein Transportbedürfnis abdecken will.

Wieder Toyota, wieder Hybrid. Wieder 136 PS Systemleistung, wieder CVT-Getriebe. Wir glauben ja, dass die Japaner diese Kombination mittlerweile schon bei ihren Briefkästen eingebaut haben. Und beim Stabmixer. Und vielleicht sogar beim Toaster. Entsprechend klein war die Vorfreude auf den Auris Hybrid. Dass der Zwitter aus Benzin- und Elektromotor funktioniert, ist uns ja schon lange klar. Also was soll das, noch so ein 136-PS-Hybrid-Wägelchen? Tut das wirklich Not?

Ja, tut es. Denn trotz eher schwächlichem Antrieb, trotz dieser für unser Empfinden unsäglichen stufelosen Automatik (wir meinen nicht nur die von Toyota, sondern alle, wirklich alle CVT-Getriebe) und trotz einem eher mässig knusprigem Äusseren waren wir doch überrascht. Der Auris ist nämlich der leichteste in der Toyota-Hybridfamilie (ab 1385 kg). Und das merkt man sofort. Nein, der Auris Hybrid geht nicht ab wie Pressluft, eher wie der Überdruck den ein Haarfön erzeugt. Aber irgendwie ist das ganze stimmig. Der Elektromotor hilft aus dem Stand tüchtig mit, die Fuhre in Gang zu setzen, wie bei den Japanern üblich ist zudem fast kein Unterscheid zu spüren, wenn sich der Benziner zu- oder abschaltet. Es geht einfach alles ein bisschen leichter mit dem Auris, fühlt sich harmonisch an, stimmig eben. Klar, der Innenraum kommt auch beim Hybridmodell nicht an die Top-Shots der Liga heran, aber es ist alles ehr ordentlich gemacht. Aber wegen des Innenraums wird sich kaum jemand ein Hybridauto kaufen sondern: wegen des Verbrauchs. Und da sticht der Hybridtrumpf des Auris. Ohne Mühe lassen sich Verbräuche von vier Litern auf 100 Kilometern realisieren. Wers darauf anlegt und sich nicht daran stört, dass zahllose Automobilisten hinter dem Auris unter Bluthochdruck leiden, der schafft auch 3,6 Liter. Im Testschnitt waren es dann 4,5 L/100 km.

 Für ein Auto, dass wirklich alles bietet, was in der Kompaktklasse angesagt ist ein wirklich, wirklich guter Wert. Zu den Fahrleistungen passt die Fahrwerksabstimmung. Bloss keine Hektik aufkommen lassen. Ist der Auris mal auf Geschwindigkeit und man unterschätzt deshalb die nächste Kurve, regelt das ESP so früh, dass eine haarige Situation nicht einmal im Ansatz entstehen könnte. Natürlich hat der Hybrid alle möglichen Luftsäcke mit an Bord, um im Fall der Fälle die Folgen eines Crashs zu mindern. Die Bedienung ist für einen Toyota-erfahrenen Kunden kinderleicht, alle anderen werden sich daran gewöhnen (müssen). Nach wie vor finden wir die zum Teil wild verstreuten Schalter nur suboptimal, aber da scheinen wir die Einzigen zu sein. «Von Kundenseite habe es bisher keinerlei Reklamationen in dieser Richtung gegeben» versichert uns der helvetische Importeur.

Natürlich gilt für den Auris die erweiterte Hybridgarantie. Im Basispreis von 31'200 Franken sind drei Jahre Garantie (oder 100'000 Kilometer) aufs Auto sowie fünf Jahre auf die Hybridkomponenten inkludiert. Dazu kommen sechs Jahre Gratisservice. Leider gibt’s aber in den meisten Kantonen weiterhin keine Förderung für Elektro- oder Hybridautos. Wohl auch deshalb wird man den benzin-elektrischen Auris nicht so häufig auf unseren Strassen sehen wie VW Golf und Co.

Mehr Toyota gibts im Archiv.




Original: radical

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