Open Menu
Open Menu
 ::

Nism-oh!, Fahrbericht Nissan 370Z Nismo

Published in radical-mag.com

Fahrbericht Nissan 370Z Nismo

 

Von aussen: die deutlich aggressiver gestaltete Frontpartie mit tiefer heruntergezogener Schürze samt Splitter sichert eine turbulenzfreie Um- und Unterströmung der Karosserie. Das zahlt sich in Form einer weiter verbesserten Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten und in schnellen Kurven aus. Durch die Streckung des vorderen Überhangs nahm die Gesamtlänge um 160 auf 4,41 Meter zu; die stärker ausgestellten Radkästen liessen zugleich die Breite im Vergleich zum regulären Nissan 370Z von 1,845 auf 1,870 Meter anwachsen. Am Heck erzeugen ein vergrösserter Spoiler und ein angedeuteter Diffusor noch mehr Anpressdruck. Zugleich sorgt der ebenfalls voluminösere und um angedeutete seitliche Entlüftungsschlitze erweitere Heckstossfänger für zusätzliche Präsenz.

Von aussen weisen rote Zierstreifen den 370Z eindeutig als Mitglied der neuen Nismo-Familie von Nissan aus. Sie finden sich in den Rückspiegelkappen, im Ausschnitt des Heckdiffusors und in Querstrebe, die den vorderen Kühllufteinlass teilt. An der rechten Seite des Kofferraumdeckels findet sich zudem ein Nismo Schriftzug mit rot hervorgehobenem Buchstaben «O»
.
Nissan bietet den ausschliesslich als Coupé und mit Sechsgang-Handschaltgetriebe angebotenen 370Z Nismo in drei Aussenfarben an: New Silver, Black Pearl und Brilliant White. Kontrastierend dazu sind der untere Teil des Heckstossfängers, die vergrösserten Türschweller, die Rückspiegelgehäuse und das obere Profil des Heckspoilers in einem Nismo-spezifischen Anthrazit-Ton abgesetzt. Auch das Cockpit des 370Z Nismo zeigt sich in veredelter Montur: Das Lenkrad ist mit einer Alcantara/Leder-Kombination überzogen; nach Rennsport-Manier trägt es eine rote Markierung für die Geradeausstellung der Lenkung. Die Skala des mit Nismo-Logo verzierten Drehzahlmessers reicht nun bis 9000/min und nimmt wie im Standard-370Z die prominente Mittelposition ein.

Nissan 370Z Nismo

Nissan 370Z Nismo

Der 3,7-Liter-V6-Motor schickt dank eines auf geringeren Gegendruck getrimmten Abgassystems und einer umprogrammierten Motorsteuerung nun 344 PS statt 328 PS auf die Hinterräder. Parallel dazu stieg das maximale Drehmoment von 366 auf 371 Nm. Vor allem im unteren und mittleren Drehzahlbereich packt der mit rotlackierten Zylinderkopfdeckeln glänzende Motor nun noch bissiger zu. Er beschleunigt den 370Z Nismo in nur 5,2 Sekunden von Null auf 100 km/h – gegenüber dem Serienmodell eine nochmalige Verbesserung um 0,1 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 250 km/h begrenzt. Der Verbrauch im ECE-Zyklus liegt bei 10,6 Liter/100 km (CO2: 248 Gramm pro Kilometer, Energieeffizienzklasse G). Dank eines speziellen Nismo-Auspuffsystems mit zwei im Durchmesser auf 120 Millimeter vergrösserten Endrohren atmet das komplett aus Aluminium gefertigte Triebwerk nicht nur freier aus, sondern klingt auch kerniger.

Nissan 370Z Nismo

Nissan 370Z Nismo

Nissan 370Z Nismo

Nissan 370Z Nismo

Nissan 370Z Nismo

Der Sechsgang-Handschalter des 370Z Nismo überträgt die Kraft sauber dosiert auf die Hinterräder und garantiert Fahrspass. Zumal beim Hoch- und Herunterschalten die Drehzahl dank der elektronischen Drehzahlsynchronisation «Synchro Rev Control» automatisch angepasst wird.

Die umfangreichsten Änderungen hat Nismo neben den motorinternen Massnahmen am Fahrwerk des 370Z vorgenommen. Das Briefing gab vor, die Europa-Ausgabe speziell auf die hiesigen Strassenverhältnisse und die Vorlieben europäischer Sportwagen-Enthusiasten  abzustimmen. Die Nismo-Fahrwerkstechniker strafften daher als Erstes das Feder/Dämpfer-Set-up. Die beim 370Z Nismo rot lackierten Federn wurden vorne um 14 Prozent steifer gewickelt, zugleich die Stossdämpfer an der Vorder- um 23 Prozent und an der Hinterachse um 41 Prozent härter eingestellt. Zur weiteren Erhöhung der Rollsteifigkeit trägt die nochmals verstärkte und mit einem Nismo Schriftzug versehene Strebe zwischen den vorderen Federbeindomen bei.

Der Nissan 370Z Nismo rollt auf geschmiedeten und dunkelgrau lackierten 19-Zoll-Leichtmetallfelgen von RAYS, durch deren fünf Speichen rot lackierte Bremssättel schimmern. Eine Einsparung von 800 Gramm pro Rad an der Vorder- und immerhin noch 100 Gramm an der Hinterachse reduziert die ungefederten Massen vor allem im Bereich des Vorderbaus beträchtlich. Zusätzlich entlastend wirken die geschmiedeten Querlenker der Vorderachse, der im Hochvakuum-Aluminiumdruckguss gefertigte Hilfsrahmen und der hohle vordere Stabilisator. Folge: noch präzisere und spontanere Reaktionen auf Lenkradeingaben. Bei der Wahl der Pneus zog die Nissan PS-Schmiede anstelle des auf die regulären 370Z aufgezogenen Bridgestone Potenza RE050 dessen Evolutionsstufe S001 vor. Bietet er doch nochmals bessere Trocken- und Nasseigenschaften, dazu niedrigere Abrollgeräusche bei zugleich optimiertem Abrollkomfort sowie weiter verringertem Rollwiderstand. Last but not least sind die Hinterreifen mit einer Aufstandsfläche von 285 Millimetern zehn Millimeter breiter als beim Serien-370Z.

Nissan 370Z Nismo

In der Summe aller Massnahmen auf dem Fahrwerkssektor präsentiert sich der 250 km/h schnelle 370Z Nismo als im Vergleich zum Serienmodell geschärfter Heckantriebs-Sportwagen. Denn auch das Bremssystem mit vorn 355 und hinten 350 Millimeter grossen innenbelüfteten Scheiben wurde der gestiegenen Motorleistung angepasst. Es besticht durch ein optimiertes Pedalgefühl und einen weiter verkürzten Pedalweg. Die Standfestigkeit der Anlage erhöhen verstärkte Bremsleitungen und das High-Performance-Motoröl aus dem 550 PS starken Supersportwagen Nissan GT-R.

Und was es halt auch noch sagen, schreiben gibt:  Der 370Z fährt sich im Trockenen und Nassen unglaublich sicher, gut, spassig. Selbst mit abgeschaltetem ESP ist der Grip fantastisch. Das Getriebe lässt sich gut schalten, ist zwar knackig, aber das passt ja durchaus zum Auto. Trotzdem: wir würden uns etwas kürzere Schaltwege wünschen.

Was wir aber nicht verstehen: warum wiegt das Auto so unglaublich viel? Ein Leergewicht von 1600 kg für so ein kleines und im Haus veredeltes Auto ist einfach - etwas gar viel.  Ganz besonders, weil der normale Z anscheinend in paar Kilo weniger wiegt. Nein, der Nismo ist sicher nicht schwerfällig, aber 200 Kilo weniger würden sich wohl hervorragend auf den 370er auswirken. Da hat sich Nissan etwas vergeben, leider.

Den normalen 370Z gibt es im Zukunft schon ab 47'500 Franken. Der Nismo kostet dann 64'300 Franken, das ist immer noch ein Schnäppchen.

Mehr Nissan gibt es im Archiv.

Original: radical

 

Related Items from Catalogue Show Related