Mit Luxus in die Lücke: So passt der Cadillac XT6 zwischen XT5 und Escalade
Cadillac steckt seine Claim in der Luxusliga neu ab. Dafür bringt die vornehme GM-Tochter in den nächsten drei Jahren im Schnitt alle sechs Monate ein neues Modell. Den Anfang hat im letzten Herbst der kleine XT4 gemacht, der zu uns freilich erst Anfang 2020 kommt. Doch wirklich spannend wird es erst ein paar Wochen später. Denn dann kommt als nächste Neuheit der XT6, der gerade seine Weltpremiere auf der Motorshow in Detroit feiert. Er soll die Lücke schließen zwischen dem ebenso bewährten wie beständigen XT5 und dem gewaltigen und deshalb nicht überall erfolgreichen Escalade.
Dafür bekommt der XT6 das sportliche und moderne Styling des XT4 mit kleineren Scheinwerfern und größerem Grill, scharfen Kanten und markanten Heckleuchten sowie das Innenleben des Escalade. Denn zum ersten Mal diesseits des Luxustrucks wird ein Geländewagen von Cadillac mit drei Sitzreihen angeboten, von denen die letzte auch noch serienmäßig elektrisch im Wagenboden versenkt werden kann.
Wie immer spart Cadillac dabei nicht mit der Ausstattung – selbst wenn längst nicht alles Serie ist. Aber zumindest gegen Aufpreis gibt es für den kommenden Konkurrenten von Audi Q7, BMW X5 und Mercedes GLE neben reichlich Lack und Leder und einem Heer elektrischer Helfer unter anderem ein Nachtsichtsystem oder eine HD-Kamera zur 36ß Grad-Überwachung.
So frisch und modern der XT6 aussieht, so altbacken ist die Technik. Denn unter der Haube steckt ein V6-Turbo mit stolzen 3,6 Litern Hubraum, der noch nach alter Väter Sitte gestrickt ist. Ohne 48-Volt-System oder eine andere elektrische Unterstützung bringt er bis zu 310 PS und 373 Nm an die Vorderachse oder alle vier Räder.
Doch Cadillac weiß selbst, dass die Marke damit auf Dauer nicht durchkommen wird, und bereitet deshalb in Detroit schon den nächsten Schritt auf dem Weg zu jüngeren, moderneren Luxuskunden vor: Neben dem XT6 zeigt die noble GM-Tochter deshalb ein weiteres, noch namenloses SUV, das 2021 als erster voll elektrische Cadillac starten und Jagd auf Teslas Model X oder Audis e-tron machen soll. Zugleich gibt damit auch eine neue, sehr flexibel konstruierte Elektroplattform von General Motors ihren Einstand, auf der in den nächsten fünf Jahren bald zwei Dutzend Akku-Autos entstehen werden. Anders als früher haben die meisten davon für Europa allerdings keine Relevanz mehr. Schließlich steht die einstige Tochter Opel jetzt bei PSA in Paris an der Ladesäule.